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FIFA 10

von

Johannes K.

Alle Jahre wieder kommt das Fußballkind, auf die Erde nieder wo wir Zocker sind. Auch in 2009 beehrt uns "Fifa" mit einem neuen Ableger. Wo es voriges Jahr noch um "All Play" ging, ist diesmal Comic-Look und Arcade-Feeling angesagt. Inwieweit diese Mischung zu überzeugen weiß und ob der Ball rund läuft, erfahrt ihr im nachfolgendem Test.

Realismus ade

Während die Konsolen- und PC-Freunde weiterhin auf die gute alte Fußball-Simulation bauen können, spendiert Electronic Arts der Wii-Gemeinde einen reinen Arcade-Titel, der jeglichen Fußball-Realismus vermissen lässt. Dies fällt besonders auf, nachdem man in feinster Einzelgänger-Manier nach vorne gestürmt ist und man zum Torabschluss kommt. Hier schüttelt man kurz mit der Wii-Fernbedienung und der Ball landet in den meisten Fällen mit einem Paukenschlag im gegnerischen Tor. Ein Anschneiden oder gar Bestimmen der Schussrichtung, lassen sich nicht vollführen. Das Gleiche bei Ecken, Elfmetern und so weiter. Was am Anfang noch actiongeladen und spektakulär aussieht, wird nach einigen Partien zur langweiligsten Sache, die der Konsolen-Fußball je gesehen hat. Allzu schnell hat man sich nämlich an den Tor-Animationen als auch an den Toren selbst satt gesehen. Hinzu kommt das bereits erwähnte Fehlen der Richtungsbestimmung in sämtlichen Situation, ein genaues Platzieren ist somit unmöglich. So kommt recht schnell das Gefühl auf, dass man überhaupt nicht aktiv das Spiel gestaltet, sondern nur ab und zu wirklich eingreift, da so vieles unbestimmbar und nicht durch den Spieler beeinflussbar ist.

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Auch das Suchen nach einer Abschaltoption für diese Art von Steuerung, führte nicht zum Erfolg. Dem Spieler wird also ein Schema aufgezwungen, das allemal für einen kurzen Gelegenheits-Kick taugt und selbst da muss man schon sehr anspruchslos sein. Die Spielmechanik ist für versierte Spieler schlichtweg zu einfach.

Spielmodi ade

Jährlich erscheinende Serien leben davon Altbekanntes und Bewährtes im darauffolgenden Jahr wieder zu präsentieren, zu verbessern und mit neuen Features gespickt daher zu kommen. Nicht so bei "Fifa 10" für Wii. Hier sollen offensichtlich das Schnelle Spiel, Turnier und Karriere vollkommen ausreichen, um den Kauf zu rechtfertigen. Ganz nett kommt zwar der Karrieremodus daher, aber wirkliche Spieltiefe mag auch hier nicht aufkommen. Es gilt das gewählte Team zum Erfolg zu führen. Dabei lassen sich neue Spieler erwerben, Aufstellungen verändern, Spiele simulieren oder eben selbst spielen. Was anfangs recht umfangreich wirkt, ist dann eben doch nur der Wolf im Wolfspelz und nutzt sich nach nicht mal einer halben Saison absolut ab.

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Zumindest bietet das Spiel online als auch Mehrspieler-technisch die Möglichkeit zusammen mit einem Freund gegen die Konkurrenz anzutreten. Das Spielvergnügen wird dadurch aber auch nur kurzzeitig angehoben.

Lahm, Ballack, Mickey Maus, Calvin & Hobbes

Wo Letztgenannte noch gut aussehen und recht witzig wirken, sind Erstere allenfalls lächerlich, wenn man sie denn überhaupt als erkennt. Zu bizarr wirkt der neue Grafikaufguss den EA da über "Fifa" geschüttet hat. Einerseits bietet das Spiel den kompletten Lizenzumfang, vom Stadion bis zum Club-Emblem, anderseits wirkt die kontrastreiche, realismusferne Comic-Optik völlig unpassend.

Der Soundtrack ist abermals "Fifa"-typisch, bietet aber keine Besonderheiten. Die Kommentatoren Sebastian Hellmann und Tom Bayer kommen dahingegen von einer sich immer wiederholenden Schallplatte, die mal vom Einen mal vom Anderen an geschupst wird.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

"Fifa" stürzt in diesem Jahr dermaßen ab, dass man selbst Andi Möller das Heulen nicht böse nehmen könnte. Wieso man die Richtung Arcade eingeschlagen hat, ist uns völlig unklar. Und wenn das schon sein musste, hätte man es zumindest richtig umsetzten sollen. "Fifa 10" bietet aber zumindest für die jüngere Zielgruppe einigen Spaß, alle Anderen nehmen die 09er-Version oder schauen sich den Genre-Vertreter aus dem Hause Konami genauer an.

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