Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
Placeholder image

Final Fantasy Crystal Chronicles“ erschien im März 2004 in Europa und stellte das erste „Final Fantasy“ für eine Nintendo-Konsole seit dem sechsten Teil der Reihe dar. Besonders die Konnektivität zwischen Gamecube und GameBoy wurde vor Release von Seiten des Herstellers in den Himmel gelobt. Schlussendlich wurde allerdings ein Spiel veröffentlicht, das für das optimale Multiplayer-Erlebnis insgesamt vier GameBoy Advance und vier Verbindungskabel benötigte.

Fünf Jahre später

Auch heute noch ist die „Crystal Chronicles“-Serie gut auf Nintendo-Konsolen vertreten. Im März 2008 wurde ein Ableger mit dem Untertitel „Ring of Fates“ veröffentlicht, der sich stark an den Vorgänger auf dem Gamecube anlehnte. Zum Start des WiiWare-Services kam zudem „My Life as a King“ auf den digitalen Marktplatz und wagte erste Ausflüge in die Simulationswelt. Für die Zukunft sind außerdem noch „The Crystal Bearers“ als Wii- und „My Life as a Darklord“ als WiiWare-Titel geplant.

Kränkende Kristalle

Im Folgenden widmen wir uns derweil dem vor kurzem veröffentlichten zweiten DS- und Wii-Titel der Serie mit dem Untertitel „Echoes of Time“. Die Geschichte beginnt mit einem kleinen Mädchen, das im Heimatdorf des Helden der Kristallkrankheit zum Opfer fällt. Weit und breit gibt es nur ein einziges Heilmittel, die Herstellung davon ist allerdings äußerst kompliziert. Der Spieler macht sich also mit der Hilfe des Gelehrten Larkaicus auf die Suche nach den benötigten Zutaten, um das Mädchen wieder quicklebendig zu machen.

Nach einigen Ausflügen in die örtlichen Kerker ist der benötigte Inhaltsstoff gefunden, das Heilmittel hat der Kranken geholfen und Larkaicus fordert seinen Tribut. Der Held muss im Gegenzug sowohl Feuer- als auch Eisberg erklimmen, um zwei Türme aus alten Zeiten aus der Erde zu erheben. Kaum ist das erledigt, zeigt der Alte auch endlich sein wahres Gesicht und versucht als Monster den Protagonisten zu erledigen. Selbstverständlich gelingt ihm dieses Vorhaben nicht, er kann jedoch den Kristall im dorfeigenen Wald zerstören. Daraufhin verschwinden sämtliche Bewohner ohne jegliche Spur, einzig das kleine Mädchen wird zurückgelassen. Fortan ist es also die Aufgabe alle Kristallsplitter zu gewinnen und die Geschichte hinter der alten Zivilisation zu erfahren.

Gemütliches Shoppen in der Stadt

Um diesen Auftrag zu erfüllen, geht man mit bis zu drei Mitstreitern aus insgesamt vier Rassen auf Streifzug. In der Stadt erfährt man von den neuesten Geschehnissen und kann zudem weitere Missionen annehmen. Diese gehören nicht zur eigentlichen Story und sind größtenteils für den Mehrspieler-Part des Spiels ausgelegt. Allerdings eigenen diese Missionen sich auch bestens im Einzelspielermodus, um ein paar Level aufzusteigen.

Beim Waffen- und Rüstungshändler lässt sich desweiteren die Ausrüstung auf den neuesten Stand bringen, um im Kampf gegen die Monster gewappnet zu sein. Dabei lassen sich zum einen bereits fertige Waffen kaufen, zum anderen kann man allerdings auch nur die einfachen Skizzen zur eigenen Herstellung erstehen. Die nötigen Materialien zur Herstellung lassen besiegte Gegner zurück, der Preis von Equipment aus eigener Produktion ist also um Längen empfehlenswerter und günstiger.

Gepflegtes Metzeln in den Dungeons

Aber nun raus aus der Stadt, den Löwenanteil im Spiel nehmen schließlich die zahlreichen Dungeons ein. Sobald man von einem der Städter die Position einer der Areale erfahren hat, sieht man einen neuen Punkt auf der begehbaren Oberwelt. Die Dungeons bestehen zumeist aus einigen Ebenen mit massig kleineren Gegnern und Rätseln. Während die aus „Final Fantasy“ bekannten Monster mit simplem Angreifen und Zaubern im Handumdrehen in Echtzeit besiegt sind, benötigen die Rätsel schon etwas mehr Zeit. „Echoes of Time“ bietet größtenteils Schieberätsel, die mit der Zeit immer knackiger werden. Reicht es anfänglich noch, wenn man einen Steinklotz einige Meter weiter auf den Schalter schiebt, muss man in späteren Dungeons schon einmal mehre Blöcke hintereinander, an die richtige Position, auf einer zugeeisten Pfütze drücken, damit diese gleichzeitig den nötigen Zweck erzielen.

Am Ende jedes Dungeons erwartet die Heldentruppe schließlich noch ein besonders schweres Monster. Mal bekommt man es mit fliegenden Ungetümen zu tun, ein anderes Mal mit riesigen spinnenähnlichen Wesen. Jedes dieser Kreaturen hat ein bestimmtes Angriffsmuster und genau einen Schwachpunkt. Ist das Muster einmal gelernt und der wunde Punkt für massiven Schaden gefunden, ist es meist ein Leichtes, dem Monster den Gar aus zu machen.

Aus alten Fehlern gelernt?

Stand der erste Teil der „Crystal Chronicles“-Reihe noch wegen der zwingend notwendigen Verbindung zwischen Gamecube und GameBoy im Kreuzfeuer, hat Square Enix ohne Zweifel aus alten Fehlern gelernt. So ist „Echoes of Time“ direkt für Wii und Nintendo DS erschienen, mit Spielern auf beiden Konsolen lässt sich sogar untereinander im kooperativen Modus online spielen. Weshalb man als Wii-Spieler allerdings nicht gegen andere Wii-Besitzer antreten kann, ist äußerst fraglich.

Technische Frechheiten

„Echoes of Time“ basiert auf der neuen Pollux Engine von Square Enix, die Hauptplattform bei der Entwicklung war jedoch der Nintendo DS. Dementsprechend misslungen ist der technische Aspekt der Wii-Umsetzung. Denn nicht nur werden die beiden Bildschirme des DS gleichzeitig am Fernseher dargestellt, sondern die Grafik wurde direkt von der Fassung des kleinen Bruders hochgerechnet und nur äußerst geringfügig verbessert. Den musikalischen Part betrifft dies natürlich nicht so stark, die Melodien sind weiterhin absolut passend und die englische Synchronisation ist noch immer sehr gelungen.

Hakelige Steuerung

Da in der Wii-Fassung von „Echoes of Time“ wie bereits erwähnt beide Bildschirme des DS gleichzeitig zu sehen sind, fällt die Bedienung äußerst hakelig und unnötig kompliziert aus. Sobald man etwas auf einem der beiden Bildschirme auswählt, kann man im anderen nichts mehr tun. Wählt man also im Menü ein Item aus, kann man seinen Charakter mittels Analogstick nicht mehr bewegen. Glücklicherweise geht der Rest der Steuerung auch mit den Knöpfen der Fernbedienung gut von der Hand und steht dem DS in nichts nach.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Was Square Enix mit Final Fantasy Crystal Chronicles: Echoes of Time“ auf der Wii abgeliefert hat, ist eine absolute Frechheit. Als Wii-Besitzer zahlt man einen deutlich höheren Preis im Vergleich zu DS-Spielern und erhält dazu noch eine nicht zufriedenstellende Umsetzung. Sowohl aus technischen, als auch spielerischen Gründen empfehlen wir deshalb die exzellente DS-Version, die durch den gelungeneren Mehrspieler-Modus sowieso im Rennen vorne liegt. Wer jedoch keinen Nintendo DS im Besitz hat, darf gerne auch in das Wii-Spiel schauen. Schlecht ist dieses sicherlich nicht, die Dreistigkeit vom Publisher sollte man aber nur in äußersten Notfällen unterstützen.

Werbung