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Friday the 13th: The Game Ultimate Slasher Edition

von

Marco Lipke

Der Krieg zwischen Friday the 13th: The Game” und „Dead by Daylight“ erreicht nun auch Nintendo Switch. Dabei scheint ersteres bereits verloren zu haben, schließlich dürfen aufgrund eines Rechtsstreits keine neuen Inhalte eingeführt werden. Deshalb erhalten Nintendo-Switch-Besitzer die wahrlich vollständige Version unter dem Titel „Friday the 13th: The Game Ultimate Slasher Edition“. Ob diese spannende Jagden als und gegen Jason bietet, verraten wir im Test.

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Gemeinsam überleben

Das Spiel bietet einen sogenannten asynchronen Mehrspielermodus, der das Kernkonzept erst möglich macht. Während ein Spieler als Jason versucht, alle Gegner zu töten, steuern bis zu sieben andere die Jugendleiter, die versuchen müssen, dem Albtraum zu entkommen. Dafür stehen ihnen verschiedene Wege zur Verfügung, zum Beispiel das Zeitlimit von 20 Minuten zu erreichen. So lange zu überleben, ist allerdings sehr unwahrscheinlich, denn Jason wird durch zahlreiche Fähigkeiten immer stärker. Allerdings kann auch die Polizei kontaktiert, ein Fahrzeug funktionsfähig gemacht und Tommy Jarvis gerufen werden, während selbst ein Kampf gegen Jason nicht unmöglich ist. Zudem sind die Jugendleiter nicht wehrlos, denn durch Fallen, Verstecke und geplante Angriffe können sie Jason zumindest verlangsamem.

Genau durch diese Vielfalt zeichnet sich „Friday the 13th: The Game“ aus. Die Spieler müssen sich organisieren, die recht großen Karten absuchen und entscheiden, welche Lösungswege sie verfolgen oder ob sie sich auf einen einzigen konzentrieren. All das hat Vor- und Nachteile, denn niemand ist sicher. Jederzeit könnte Jason eintreffen und den sorgfältig ausgearbeiteten Plan durchkreuzen, insbesondere, wenn sich mehrere Charaktere an einem einzigen Ort aufhalten. Gleichzeitig ist das Erfolgsgefühl, wenn man überlebt, weil alle Spieler zusammengearbeitet haben, schlichtweg unglaublich und motiviert, in der nächsten Runde eine andere Strategie zu verfolgen. Glücklicherweise ist die Absprache dank eines integrierten Voice Chats möglich, denn ohne einen solchen werden die Runden erheblich schwieriger. Es sei denn, der Spieler steuert Jason.

Die übernatürliche Macht des Jason Voorhees

In der Rolle der legendären Slasher-Ikone Jason Voorhees wird ein Spieler übermächtig, was an zahlreichen paranormalen Fähigkeiten liegt. Jason kann Jugendleiter in der Nähe aufspüren, sich über die Karte hinweg teleportieren und sogar fliegen, wobei manche der Fähigkeiten erst nach einigen Minuten freigeschaltet werden, um Druck auf die anderen Spieler auszuüben. Pfeile, um Gegner langsamer zu machen, dienen zudem dazu, diese aus der Ferne zu schwächen. Einmal gepackt, haben die Fliehenden kaum eine Chance, den herrlich grausamen Mordsequenzen zu entfliehen.

Obwohl die Zusammenarbeit unter den Überlebenden sehr unterhaltsam ist, lässt sich nicht leugnen, dass es unterhaltsamer ist, in die Rolle des Mörders zu schlüpfen. Die vielfältigen Möglichkeiten, die große Macht sowie die Reaktion der Gegner, wenn sie überrascht werden, gehören zu den besten Momenten im Spiel. Da die Spielrunden aber größer sind als in der direkten Genre-Konkurrenz, kann es ganz schön lange dauern, bis man selbst Jason steuern darf, schließlich dauern die Runden bis zu 20 Minuten. Gleichzeitig macht es die Rolle noch unterhaltsamer, schließlich möchte man seine Chance nicht vergeben.

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Solisten-Spielplatz

Es gibt auch einen Einzelspielermodus, in dem man selbst zwischen den Rollen entscheiden kann. Dieser bietet sich bestens als Spielwiese an, um die einzelnen Mechaniken auszuprobieren und zu verstehen, bevor es online gegen die Welt geht. Zudem kommt jeder Jugendleiter mit eigenen Fähigkeiten sowie unterschiedlichen Statuswerten daher, weshalb sich die Laufgeschwindigkeit sowie Lautstärke beim Schleichen durchaus unterscheidet.

Leider haben die Macher die Chance verpasst, den Modus attraktiver zu gestalten. Zwar lassen sich alle Spieloptionen ausprobieren, wahrer Spaß kommt leider nicht auf. Das liegt an der furchtbaren KI, die eine Zusammenarbeit schlichtweg unmöglich macht, während es für Jason ein Leichtes ist, sie aufzuspüren und zu töten, da sie mitunter auf den Killer zulaufen, obwohl sie keine Waffe besitzen. Solisten sollten deshalb nicht darauf hoffen, dass der entsprechende Modus auch nur im Geringsten Langzeitmotivation verspricht.

Glücklicherweise fallen all diese Kritikpunkte im Onlinemodus weg, denn auch die Verbindungsqualität ist sehr gut. Leider hatten wir bereits jetzt Probleme, Matches zu finden, was ein frühes Todesurteil darstellen könnte. Dabei handelt es sich nicht um Wartezeiten von einer Minute – manchmal musste die Suche abgebrochen werden, weil selbst nach zehn Minuten keine offene Runde gefunden wurde. Die einzige Möglichkeit, dieses Problem zu umgehen, besteht darin, sich mit Freunden abzusprechen, denn private Spiele werden ebenfalls angeboten. Manchmal war es dann aber ebenso möglich, nach zwei Minuten eine vollständige Runde zu finden. Das stimmt nicht gerade optimistisch, wie sich die Serverpopulation langfristig entwickeln wird, lässt sich aber erst in einigen Monaten einschätzen.

Voll gepackter Koffer

Was den Inhalt angeht, gibt es allen voran freischaltbare Charaktere sowie Fähigkeiten, die sich ausrüsten lassen. All das gibt es durch den Levelanstieg sowie die Ingame-Währung, die es als Belohnung nach jedem Match gibt. Die Auswahl an Jungendleitern ist durchaus beeindruckend, denn die Version umfasst alle erschienenen DLCs, was die optische Vielfalt ebenso fördert wie die Menge an Fähigkeiten sowie Spielarten basierend auf den Statuswerten. Auch die Karten sind vielfältig und wurden zudem von Orten aus der Reihe inspiriert. Da einige Elemente dort zufällig platziert werden, halten sie derweil lange bei Laune. All das sorgt für spielerische Offenheit, während gleichzeitig durch freischaltbare Ziele die notwendige Langzeitmotivation geboten wird. Dank neun verschiedener Versionen von Jason, die alle mit unterschiedlichen Stärken, Schwächen, Fähigkeiten und Mordwaffen daherkommen, wird die Rolle noch attraktiver gestaltet.

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Notwendige Einschränkungen

Die Portierung auf Nintendo Switch war eine große Herausforderung, und das ist im Spiel auch ersichtlich. Die Texturenqualität wurde heruntergeschraubt, kleine visuelle Glitches treten immer wieder auf und das Bild wirkt häufig unruhig, insbesondere im Handheldmodus. Dafür haben es die Macher geschafft, jedes Objekt in die neue Version zu übertragen. Die Wälder sind ebenso dicht wie auf anderen Konsolen, und jedes Haus sowie jeder Gegenstand lässt sich schon aus der Entfernung erkennen. Das ist auch dringend notwendig, schließlich ist es für ein Spiel dieser Art überaus wichtig, dass es Möglichkeiten zum Verstecken gibt.

Ebenso wichtig ist eine stabile Bildrate, die ebenfalls geboten wird. Echte Ruckler gibt es nicht, zumindest solange die eigene Internetverbindung entsprechend mitspielt. Und natürlich sind die Soundeffekte sehr hilfreich, um Gefahren zu erkennen. Lediglich die Steuerung wirkt manchmal fummelig, sodass es einer langen Eingewöhnungszeit bedarf, um schnell gegen Jason agieren zu können. Die Macher haben sich demnach für Spielbarkeit statt Texturenqualität entschieden, was richtig war.

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Unsere Wertung

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Fazit

Friday the 13th: The Game Ultimate Slasher Edition“ ist eine gute Portierung eines unterhaltsamen Spiels. Die Jagden zwischen den Jugendleitern und Jason bleiben auch nach Stunden sehr spannend und vielseitig, da beiden Parteien zahlreiche Hilfsmittel zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig lässt sich nicht leugnen, dass Jason die interessantere Rolle ist. Die Vielfalt an Karten sowie Charakteren ist gelungen, allerdings wäre mehr Vielfalt insgesamt wünschenswert gewesen. Wer mit den technischen Limitierungen sowie der Frage leben kann, ob die Server gefüllt bleiben, darf gerne einen Blick auf den Mehrspieler-Hit werfen.