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Gardening Mama

von

Jens Jordan

Die erste Episode der Cooking Mama“-Reihe erschien im Dezember 2007 in Deutschland und konnte in ganz Europa mehr als eine Millionen Exemplare an den Mann beziehungsweise die Frau bringen. Vom Erfolg beflügelt erschien schließlich kurz darauf noch eine zweite Episode für den Nintendo DS und eine Episode für die Nintendo Wii. Nun hat Mama das Kochen erst einmal aufgegeben und widmet sich der Gartenarbeit. Ob auch bei „Gardening Mama“ die Mischung stimmt, klären wir nun in unserem Review.

Gartenarbeit benötigt einen grünen Daumen

Mama’s Garten ist am Anfang noch recht klein und verfügt nur über einen kleinen Obst- und Blumengarten, in denen sich allerdings keine Pflanzen befinden. Die Aufgabe den Garten in ein blühendes Paradies zu verwandeln nimmt man sich demnach auch sofort an, denn immerhin warten insgesamt 28 verschiedene Pflanzen, wie Erdbeeren, Kletterrosen, Kartoffeln und Dahlien darauf angepflanzt, gepflegt und am Ende auch zum Blühen gebracht zu werden. Zum Anfang muss man allerdings mit einer sehr geringen Zahl an unterschiedlichen Pflanzen auskommen, es werden aber durch erste Erfolge mit dem berühmten grünen Daumen schnell zusätzliche Pflanzen freigeschaltet. Der Weg einer Pflanze von einem kleinen Samen zu einer Blume, einem Gemüse oder einem Obst ist sehr weit und die Wege unterscheiden sich je nach Pflanze mal mehr und mal weniger. Weintrauben und Tulpen werden beispielsweise komplett unterschiedlich angebaut, Stiefmütterchen und Windengewächse haben dagegen viele Gemeinsamkeiten. Der grundsätzliche Weg vom Säen der Samen oder dem Pflanzen der Sprösslinge, über das Gießen zum Wachstum und dem Schutz vor Schädlingen und Unwettern, zum abschließenden Erblühen und ernten, ist allerdings bei allen Pflanzen weitestgehend gleich. Die einzelnen Etappen auf diesem Weg erreicht man allerdings nur, wenn man auch bei fast allen Aufgaben einer Etappe erfolgreich war.

Gartenarbeit ist Schwerstarbeit

Das Pflanzen von Kürbissen besteht zum Beispiel aus insgesamt sieben Aufgaben. In einem ersten Schritt öffnet man erst einmal einen Beutel und entleert diesen auf die Hand. Dabei muss man den Wind im Auge behalten, der einem ansonsten die Samen wegweht. Die zweite Aufgabe ist dann das richtige Abwiegen des benötigten Sacks mit Erde, der mit einer Schaufel auf eine Waage gegeben werden muss. Danach folgt als dritte Aufgabe das Mischen der abgewogen Erde mit herkömmlicher Erde, wobei ein exaktes Timing notwendig ist, denn die Schaufel darf nur zu bestimmten Zeitpunkten in die Erde gestoßen werden. Im vierten Schritt verteilt man nun die Erde gleichmäßig in große Pflanztöpfe. Das ist notwendig, um Löcher in den Boden stechen und die Samen dort einpflanzen zu können, was als fünfte Aufgabe auf dem Plan steht. Danach werden die Töpfe mit den Kürbissamen noch einmal gegossen und in einem abschließenden siebten Schritt ins Gewächshaus geräumt. Wurden alle Aufgaben erledigt hat man erst einmal etwas Ruhe und kann sich eine Zeitlang einer anderen Tätigkeiten im Garten widmen. Irgendwann bekommt man allerdings die Meldung, dass man sich wieder um die Kürbisse kümmern muss, denn immerhin hat man bislang nur die Etappe des Pflanzens erfolgreich bestanden.

Gartenarbeit mit Präzision

Für jede Aufgabe steht einem nur begrenzt Zeit zur Verfügung. Schafft man eine Aufgabe einmal nicht im vorgegeben Zeitrahmen oder pfuscht bei der Ausführung herum, wird man mit einer schlechteren Bewertung zur Rechenschaft gezogen, denn nach jeder Aufgabe erhält man eine Medaille, die entweder aus Bronze, Silber oder Gold besteht. Nur wer mit der gesamten Aufmerksamkeit beim gärtnern ist, wird es somit schaffen, Mama zu überzeugen und eine Goldmedaille zu bekommen. Am Ende aller einzelnen Aufgabe einer Etappe bekommt man außerdem eine Wertung von bis zu 100 Punkten, eine weitere Medaille und eine Pflanze beziehungsweise bei einer schnellen Erledigung aller Aufgaben auch eine zweite Pflanze in einem Blumentop gutgeschrieben. Hat man mindestens drei Pflanzen erhalten, darf man sich für eines von drei Geschenken entscheiden. Auf diesem Wege erhält man neben neuen Gartenobjekten, wie Zwergen und weiteren Dekorationsgegenständen, auch alternative Kleidungsstücke für Mama. Auswirkungen auf den Spielverlauf hat allerdings keines dieser Geschenke. Wurden alle einzelnen Etappen eines Wachstumsprozess einer Pflanze durchlaufen, erfolgt noch einmal eine abschließende Gesamtwertung und regelmäßig auch die Möglichkeit den Garten weiter auszubauen.

Multiplayer

Ayaka, David und Jacob sind die drei Freunde von Mama, die einem im Notfällen im Garten, wie einem Schädlingsbefall, auch immer rechtzeitig Bescheid geben. In die Rollen der drei Freunde können auch drei menschliche Spieler schlüpfen, wenn man gegen sie in den unterschiedlichen Aufgaben im Garten antritt oder erspielte Gegenstände tauscht. „Gardening Mama“ bietet zwar einen Single-Card-Download-Spiel, allerdings sollten schon alle Spieler ein Spielmodul besitzen, um wirklich in den vollen Spielspaßgenuss zu kommen.

Grafik und Sound

Der Wechsel von der Küche in den Garten hat nicht nur dem Spielkonzept, sondern auch der Optik gut getan. Der eigene Garten wirkt ebenso wie die darin wachsenden Blumen, Obst- und Gemüsesorten bunter und lebendiger. Die Eigengestaltung des Gartens trägt zu diesem positiven Eindruck auch eine ganze Schüppe mit bei. Nüchtern betrachtet hat sich das optische Niveau allerdings seit der ersten Episode in der Küche nicht großartig verändert. Die ebenfalls sehr bunte und lebendige Musik weiß zu gefallen, nur die sich ständig wiederholenden Bewertungssprüche von Mama möchte man am liebsten tief unten im Sonnenblumenbeet vergraben.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Gardening Mama“ ist noch einmal eine Spur fesselnder als „Cooking Mama“, was zum einen daran liegen mag, dass man mehr Arbeit und Zeit in die Gartenarbeit, als in das Kochen stecken muss. Noch immer kostet einen nahezu jeder Fehler die angestrebte Goldmedaille und man wird so immer wieder dazu gebracht seine Fähigkeiten verbessern zu wollen. Die Auswahl an unterschiedlichen Aufgaben hat sich ebenfalls verbessert, allerdings kommen einem einige Aufgaben trotz eines erkennbaren Versuches diese abwechslungsreicher zu gestalten noch zu häufig vor. Das heißt allerdings nicht, dass man sich den Kauf von „Gardening Mama“ nicht einmal durch den Kopf gehen lassen soll, denn eine 8er-Wertung hat das Spiel durchaus verdient.

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