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Gargoyle's Quest

von

Johannes Ahrens

Die Titel aus dem Hause Capcom bestachen früher mit einem eindeutigen Ruf, nämlich dass sie einen sehr harten Schwierigkeitsgrad boten. Dafür liebte man die Spiele einerseits, da man wirklich stolz sein konnte, wenn man schwierige Passagen gemeistert hatte. Allerdings konnten die Titel einen auch teilweise fast in den Wahnsinn treiben, da es oft sehr frustrierend war, wenn man immer wieder an der gleichen Stelle dem Game Over“-Bildschirm begegnete. Zu dieser Art von Spielen gehörte auch „Gargoyle’s Quest: Ghosts ‘n‘ Goblins“, welches jetzt für die Virtual Console des 3DS veröffentlicht wurde. Ob auch heute noch beim Spielen diese Gefühle aufkeimen, könnt ihr jetzt in unserem Review nachlesen.

Endlich darf man böse sein!

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Bei der „Gargoyle’s Quest“-Reihe handelt es sich um ein Spin-Off der „Ghosts ‘n‘ Goblins“-Titel. Als Protagonist tritt der Gargoyle Firebrand auf, der in der Ur-Serie noch den Endgegner und somit den Hauptbösewicht gab.

Der erste Teil von „Gargoyle’s Quest“ wurde in Europa 1991 für den Gameboy veröffentlicht. Nach einer kurzen Text-Einführung in die Geschichte, wird Firebrand aus einer anderen Dimension zurückbeordert, da seine Heimatwelt „Ghoul Realm“ durch eine Invasion seitens König Breager bedroht wird. Von da an darf der Spieler selbstständig als Gargoyle Firebrand durch die Lande ziehen.

Eine Portion Mario…

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Anfangs muss man direkt eine Jump & Run-Passage meistern, um wieder aus der fremden Dimension in die reale Welt, nach „Ghoul Realm“, zurückkehren zu können. Schon hier merkt man sofort, dass der Schwierigkeitsgrad auch heute nur was für echte Hardcore-Zocker ist.

So besitzt Firebrand anfangs nur zwei Lebenspunkte und kann auch nur kurze Zeit fliegen. Ja, ihr habt richtig gehört, der Gargoyle kann kurze Zeit fliegen und sich sogar an Mauern und Felsen festkrallen, um nach oben oder unten zu gelangen. Das bietet eine nette Abwechslung gegenüber Klassikern, wie zum Beispiel „Super Mario Land“, da es nicht nur nach links oder rechts geht, sondern der Weg in alle Richtungen führen kann. Falls man sich mal verirren sollte, da einem oft mehrere Möglichkeiten geboten werden, kann man jederzeit im Level zurücklaufen. Dann muss man aber auch auf dem Rückweg wieder gegen alle vorher besiegten Gegner antreten. Am Ende eines Abschnitts wartet dann ein Bossgegner, der immer eine besondere Strategie erfordert, um geschlagen zu werden.

Diese Passagen zu meistern ist wirklich schweißtreibend und man sieht viel zu oft „Game Over“ über den Bildschirm laufen. Allerdings wird es trotzdem nie unfair. So gibt es immer mal wieder, wenn auch sehr selten, Herzen zum Einsammeln, die die wenigen Lebenspunkte auffüllen. Zum anderen wird man, wenn man im Level weit genug vorangeschritten ist, nicht am Level-Anfang, sondern in dessen Mitte wiederbelebt. Die Speicherfunktion der 3DS-Virtual Console tut natürlich ihr Übriges dazu, dass Frustmomenten vorgebeugt werden kann.

…und noch ein bisschen Zelda.

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Wenn man die Jump & Run-Teile erfolgreich gemeistert hat, wechselt die Ansicht und man lenkt seine Figur aus der Vogelperspektive über eine Landkarte, ähnlich den früheren Zelda-Spielen. Dort kann man Städte betreten, Heiltränke kaufen oder mit Leuten sprechen. Außerdem bekommt man in jedem Ort ein Passwort, mit dem man das Spiel direkt in der jeweiligen Stadt starten kann, wenn man es im Hauptmenü eintippt. Ein guter Ersatz für eine damals nicht vorhandene Speicherfunktion. Wer richtig gefordert werden möchte, kann sich auch nur damit durch den Titel hangeln und die Speichermöglichkeit des 3DS ignorieren.

In den jeweiligen Städten wird man dann von den Regenten mit einer Aufgabe versorgt, da die Invasoren meist nützliche Gegenstände entwendet oder sogar den Anführer eingekerkert haben. Wenn man die Hinweise der Einwohner genau beachtet, stellt es kein größeres Problem dar und man erkennt relativ rasch, in welche Richtung man als nächstes marschieren sollte.

Auf dem Weg durch die Spielwelt werden immer wieder Zufallskämpfe gestartet, in denen man in der Seitansicht ein paar Gegner besiegen muss. Im Gegenzug dafür erhält man „Vials“, die Währung in Gargoyles Welt. Vials sind mittels kleiner Fläschchen auch über die gesamte Karte verstreut, oder in den Dungeons zu finden.

Wenn man dann die gestellten Aufträge erfüllt hat, wird Firebrand mit Gegenständen reich belohnt, die nach und nach seine anfangs bescheidenen Fähigkeiten verbessern. So kann er höher springen, weiter fliegen oder bekommt ganz neue Waffen hinzu, die jederzeit frei wählbar sind. Dies bietet viel spielerische Abwechslung und hilft einem in den harten Levels ordentlich weiter.

Technik

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Es ist schon erstaunlich, was Capcom 1991 auf den Gameboy zauberte. Atmosphärische Grafik, frei begehbare Levels und häufig massig Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm, die die Konsole damals oft an ihre Leistungsgrenzen führten. Leider bestehen diese Schwächen in der VC-Version weiterhin. So beginnen die beweglichen Figuren häufig zu flimmern, wenn viele von ihnen gleichzeitig den Bildschirm bevölkern. Auch kann es in solchen Situationen manchmal zu leichten Slowdowns kommen. Hier hätte man wirklich noch nachbessern können, auch wenn es spielerisch nicht sonderlich störend ist.

Die Musik ist einprägsam und passend. Allerdings ist sie für heutige Verhältnisse an manchen Stellen schon etwas sehr piepsig, so dass man nach einer Zeit die Lautstärke doch etwas runterregeln muss.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mit Gargoyle’s Quest“ hat Nintendo einen packenden Mix aus Jump & Run- und Adventure-RPG im eShop veröffentlicht. Der knackige Schwierigkeitsgrad fordert auch heute noch Höchstleistungen und durch die Speicherfunktion kommen nicht mehr so schnell Frustmomente auf. Aufgrund der frei begehbaren Level und der vielfältigen Fähigkeiten der Spielfigur mit ihren Spring-, Flug- und Klettereinlagen wird einem nie langweilig und man wird doch einige Stunden an seine Konsole gefesselt.

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