Wo ein Cartoon, da auch ein Videospiel. Eine alte Binsenweisheit, die sich auch bei Gormiti: Die Herrscher der Natur!“ bewahrheitet. Seit 2009 wird die Zeichentrickserie nun schon bei RTL2 in Deutschland ausgestrahlt und nun werden auch die Nintendo-Konsolen mit Ablegern der Spieleserie beehrt. Wie immer haben wir uns die Lizenzversoftung näher angeschaut und anschließend mit einem Fazit versehen. Lest also selbst, inwieweit Konamis neuster Titel sich vom üblichen Lizenz-Abfall abheben kann.
Superhelden
Was früher Captain Planet erledigen musste, wird heute von den vier Kindern Nick, Toby, Lucas und Jessica erledigt. Während sich diese im menschlichen Alltag mit menschlichen Problemen herumschlagen müssen, werden sie in der parallelen Dimensions-Welt Gorm zu Herrschern über die Elemente. Das ist auch bitter nötig, da sich die dortigen Ereignisse immer wieder durch Dimensionsrisse auch in der normalen Welt widerspiegeln und Naturkatastrophen große Gebiete bedrohen. Wie auch in der Zeichentrickserie steigen die vier Kinder in ihre Geheimzentrale, um auf die Insel Gorm in der anderen Dimension zu gelangen und für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei steht ihnen die Echse Razzle mit Rat und Tat zur Seite. Auf geht es im Kampf gegen den bösartigen Lord Magmion.

Action und Adventure
Eingeführt wird man in die Geschichte mit einer von zahlreichen Sequenzen, welche nicht in Form der Zeichentrickserie dargestellt werden, sondern komplett aus 3D-Modellen bestehen, dafür aber mit den Originalsprechern aufwarten können. Weiß man erst einmal worum es geht, darf man mit drei der vier Helden durch die Welten spazieren, Gegner vermöbeln und kleine, sich immer wiederholende Rätsel lösen. Jeder Charakter hat seine eigenen Spezialfähigkeiten, sodass Toby zum Beispiel als Herr des Meeres schwimmen kann und Wasserattacken nutzt. Neben dem Wasserherrscher gibt es noch den Herrn der Erde, den Herrn des Waldes und die Herrin des Himmels. Die Rätsel sehen nun so aus, dass auf speziellen Symbolen immer einer des Quartetts seine Fähigkeiten einsetzen muss, um weiter zu kommen. Es müssen Schalter betätigt und Kisten verschoben werden, aber insgesamt gibt es nichts Neues und auch keine schwierigen Hindernisse. Am Ende von jedem Level wartet dann noch ein Endgegner, welcher allerdings auch Problemlos besiegt werden kann, da man beim eigenen Ableben direkt wiederbelebt wird und lediglich Punkte verliert.

Lass es uns zu zweit angehen…
Da alleine spielen meistens keinen Spaß macht, verfügt „Gormiti: Die Herrscher der Natur!“ über einen kooperativen Modus. Dies bedeutet, dass ein zweiter Spieler jederzeit dem Spiel beitreten oder es verlassen kann. Dabei ändert sich nichts am Spielprinzip, außer dass nun eine der drei spielbaren Figuren von dem Mitspieler gesteuert wird. Nun kann man die Gelegenheit beim Schopfe greifen und gemeinsam auf die Jagd nach den versteckten Gormiti-Eiern und Puzzleteilen gehen. Diese schalten Schiebepuzzle und normale, kleine Rätsel auf der Hauptkarte frei.
Hat man die 15 Level der fünf Gebiete hinter sich gebracht, gibt es noch pro Gebiet die Stammesspiele. Hier heißt es mit nur einem Leben so weit zu kommen, wie es möglich ist. Ist auch hier die Luft raus, kann man sich an den freigespielten Puzzles versuchen, welche allerdings auch keine Herausforderung für ältere Spieler darstellen und in drei Sekunden gelöst werden können. Man merkt also deutlich, dass das Spiel eindeutig an die jüngere Zielgruppe gerichtet ist, allerdings dürfte dort die USK-Einstufung ab 12 Jahren etwas hinderlich sein.

Versetzte Sprachausgabe
Grafisch ist der Titel in Ordnung, während die Zwischensequenzen wirklich gut aussehen. Die Problematik zeigt sich dann leider in Kombination mit dem Sound. Während die Musik ignoriert werden kann, weist die Sprachausgabe ein erhebliches Defizit auf. Zwar konnte man die deutschen Originalsprecher der Zeichentrickserie für dieses Projekt gewinnen und die Qualität der Sprecher möchte man auch gar nicht anzweifeln, allerdings stößt die minderwertige Aufnahmequalität der Sprachausgabe extrem sauer auf. Wäre dies alleine nicht schon ärgerlich genug, kommt noch der Punkt der miserablen Synchronisation hinzu. Da man von professionellen Synchronsprechern eigentlich eine gewisse Lippensynchronisation erwarten sollte, bleibt der Verdacht, dass die Aufnahmen ohne die passenden Videoausschnitte aufgenommen wurden. Es verhält sich nämlich leider so, dass die Sprecher schon lange mit ihrem Text fertig sind, die Charaktere aber noch einige Sekunden weiter „reden“ oder wiederum eher fertig waren. Gerade bei einem Lizenztitel mit Originalsprechern sollten solche groben Schnitzer nicht vorkommen.
Die Steuerung des Titels ist hingegen spielbar, wenn auch die Sprungeinlagen nicht immer einwandfrei klappen und man gerne mal ungewollt über die Begrenzung hinaus in die Tiefe springt.
Weitere Infos






