Zu Beginn der Sommerferien werden sich wohl nur wenige Kinder Gedanken über den Schulbeginn im August und die damit verbundenen neuen schulischen Herausforderungen machen. Ob dtp young entertainment mit GripsKids Deutsch“ für den NintendoDS vielleicht doch eine Motivationshilfe geschaffen hat, um sich in den Sommerferien mit dem Lernstoff zu beschäftigen wird sich nun zeigen.

Agent X

In der Rolle eines Agenten stehen bei „GripsKids Deutsch“ verschiedene Aufgaben rund um die deutsche Sprache auf dem Plan. Zur Seite steht einem dabei entweder der Detektiv David Schartz oder die Detektivin Lilly, die als Trainer fungieren und einem mit nützlichen Erklärungen und Beispielen helfen. Im Hauptmenü hat man die Wahl zwischen den Spielmodi Spiele, Karriere und Üben und der Auswertung der erbrachten Leistungen über die Analyse, die alle mit dem Detektivthema verknüpft sind.

Spielerisch Lernen

Im Bereich „Spiele“ kann man zwischen den Spieltypen Hinweissuche, Geheimbotschaften, Erkennen und Kombinieren, Sprachlabor und dem Einsatztraining wählen. Alle Spieltypen sind mit jeweils drei Minispielen ausgestattet, so dass das Spiel insgesamt mit fünfzehn Minispielen aufwarten kann. Die Schwierigkeitsgrade der einzelnen Minispiele sind dabei noch einmal in leicht, normal und schwer unterteilt. Nicht jeder Schwierigkeitsgrad kann jedoch von allen Spielern gespielt werden, da ein Ampel-System von den Entwicklern eingeführt wurde, welches durch die Angabe des Geburtsdatums zu Beginn des Spiels, den Schwierigkeitsgrad für den Spieler errechnet. Die Grundüberlegung dahinter ist, dass jedes Kind, je nach Alter, über einen unterschiedlichen Wissenstand verfügt. Angelegt ist „GripsKids Deutsch“ dabei auf Basis der Lehrpläne der Klassen 2-4 der Grundschule. Am Anfang besteht grundsätzlich jedoch nur die Möglichkeit die drei Minispiele Lupe, Fernglas und Minikamera im Bereich Hinweissuche auf dem Schwierigkeitsgrad leicht zu spielen.

Mit Minispielen zu besseren Deutschkenntnissen

Die Detektive können sich mit der „Lupe“ ein verschwommenes Wort genauer angucken. Dabei muss der Spieler die Lupe auf dem verschwommenen Wort so positionieren, dass er das Wort erkennen kann, um dann zu entscheiden, ob das Wort richtig oder falsch geschrieben wurden. Auf dem leichten Schwierigkeitsgrad begegnen einem dann Wörter wie Äule oder Leuthe, bei denen man auch in der zweiten Klasse schon wissen kann, dass die Wörter falsch geschrieben sind. Mit dem „Fernglas“ muss erkannt werden welches Tunwort (Verb) im Satz fehlt. Das Wort muss dann gegen die Zeit auf den Touchscreen des Nintendo DS geschrieben werden. Der Zeitrahmen ist dabei großzügig gewählt, so dass auch Schreibfehler vorkommen dürfen. Im Minispiel „Minikamera“ sind Buchstaben eines Wortes vertauscht worden. Man muss diese auf einem Laufband in die richtige Reihenfolge bringen und dann den fehlenden Buchstaben einsetzen. Bei den Minispielen in denen das Schreiben von Buchstaben Bestandteil ist, ist eine deutliche Schrift notwendig, damit die Buchstaben richtig erkannt werden.

Karriere durch Sprache

Der Spielmodus „Spiel“ dient vor allem dem zwanglosen Spielen. Das Erlernte kann man dann gleich im Modus „Karriere“ umsetzen, da dort immer die drei Minispiele eines Spieltyps abgefragt werden. Am Anfang besteht auch in diesem Spielmodus grundsätzlich nur die Möglichkeit die drei Minispiele Lupe, Fernglas und Minikamera auf dem Schwierigkeitsgrad leicht zu spielen. Wurden die drei Minispiele mit einer guten Bewertung abgeschlossen, wird ein neuer Schwierigkeitsgrad für den vorhandenen Spieltyp und eine neuer Spieltyp frei geschaltet. Pro Tag kann man allerdings nur einen Spieltyp in der Karriere erfolgreich abschließen.

Übung macht den Meister

Wenn man jedoch noch weiter lernen möchte kann man den Modus „Üben“ nutzen. Dort kann man Silben trennen, passende Zeitformen von Verben finden, Sinnverwandte Wörter erkennen oder Diktate lösen. Anders als der Spiele- und Karrieremodus ist der Übungsmodus nicht im Detektivsetting angesiedelt. Man hat im Übungsmodus die Möglichkeit Aufgaben zu überspringen und die Dauer der Übungssession in Runden zu bestimmen, wobei fünf bis zwanzig Runden wählbar sind. Nach diesen Übungen bekommt man jeweils eine Auswertung mit der Entwicklung innerhalb der letzten Tage. Wer sich seine bisherigen Erfolge in allen Spielmodi anschauen möchte, kann den Bereich „Analyse“ wählen. Dort sind alle Fortschritte überprüfbar und nach Schwierigkeitsgraden getrennt einzusehen.

Mehrspielermodus, Grafik und Sound

„GripsKids Deutsch“ hat auch eine Multiplayerversion, bei dem man per Einzelkartenspiel drei beliebige Minispiele auf die Handhelds seiner Freunde überträgt oder per Multikartenspiel ein Deutsch-Turnier über bis zu fünfzehn beliebige Minispiel bestreitest. Alternativ zu diesen beiden Varianten kann man seinen Nintendo DS auch immer an den nächsten Spieler weitergeben. Die grafische Umsetzung des Lernspiels ist gelungen, wobei besonders erwähnenswert ist, dass der Spieler nicht durch blinkenden Lichter oder zu bunte Hintergründe von seinem Lernziel abgelenkt wird. Dank des Detektivthemas ist die Grafik und Aufmachung aber dennoch spannend dargestellt. Die Hintergrundmusik ist in Ordnung, wirkt aber nach einer gewissen Zeit ermüdend und sollte einfach ausgeschaltet werden.

Fazit

Insgesamt kann „GripsKids Deutsch“ als Lernspiel überzeugen. Die einzelnen Minispiele sind spannend gestaltet und vor allem abwechslungsreich. Außerdem sind die Aufgaben lösbar und führen nicht zur Frustration. Dennoch sollte man des Lesens und Schreibens gut mächtig sein, da man ansonsten Schwierigkeiten hat die Aufgaben zu lösen. Sinnvoll ist es dabei, dass Eltern besonders bei jungen Spielern zunächst dabei sind, um Fragen zu beantworten und zu erklären wie das Spiel funktioniert. Die Trainer sind eine gute Option, können aber nicht alle Probleme detailliert erläutern. Die Anweisungen sollten darüber hinaus bis zum Schluss gelesen werden, da ansonsten wichtige Hinweise untergehen. Eine gute Idee ist das zusätzlich eingeführte Ampelsystem, damit nur altersgerechte Aufgaben gelöst werden können und die Spieler nicht überfordert werden. Probleme hat man nur ab und an mit der Texterkennung. Das bedeutet also, dass ein deutliches Schreiben unbedingt erforderlich ist.

Wertung: Sehr Empfehlenswert