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GTI Club: Supermini Festa!

von

Tobias Wackerbauer

Man nehme ein Plastiklenkrad, eine Wii Remote mit der passenden Wii und schon hat man recht gute Zutaten für ein Rennspiel, welches ohne viel Aufwand spaßig und doch zugleich realistisch sein kann. Dennoch gibt es nicht allzu viele Rennspiele auf der Konsole von Nintendo, was Konami dazu veranlasst hat, diesem Umstand Abhilfe schaffen zu wollen. Dazu wurde der Titel GTI Club: Supermini Festa!“ entwickelt, welchen wir uns besorgt und ausgiebig für euch getestet haben.

Story ist nicht alles

Das dachten sich zumindest Menschen bei Konami und haben erst gar nicht versucht irgendeine Story oder einen Karrieremodus in das Spiel zu quetschen. Es steht ganz klar der Spielspaß für Causal-Gamer im Vordergrund. Aus diesem Grund startet man auch direkt ins Geschehen, wenn man sich vorher für sein erstes Fahrzeug entschieden hat. Zur Auswahl stehen Missionen, ein Onlinemodus oder einige verschiedene Modi in der Arcade-Variante. Dass es sich an die jüngeren Zocker und Gelegenheitsspieler richtet, merkt man direkt daran, dass man bei den Missionen bei der einfachsten Schwierigkeit anfangen und sich bis zu den höheren Schwierigkeiten durcharbeiten muss. Jeder der allerdings etwas Erfahrung hat, ist schlichtweg unterfordert und überrundet seinen computergesteuerten Gegner eher, als dass es auch nur ansatzweise spannend werden könnte.

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Missionen und Aufgaben

Die Missionen selbst finden in verschiedenen Ländern statt und haben je nach Schwierigkeitsgrad unterschiedliche Streckenverläufe und Aufgaben. Es wird Fußball gespielt, Münzen gesammelt, Bomben weitergegeben oder versucht auf einer Strecke möglichst wenig in den Kontakt mit anderen Fahrzeugen und Wänden zu kommen. Freut man sich im Menüpunkt „Missionen“ noch darüber, dass es sogar Missionen für bis zu vier Spieler gibt, folgt die Ernüchterung recht schnell, wenn man entdeckt, dass es lediglich fünf Missionen sind.

Hat man keine Lust mehr auf die Missionen und auf Medaillen sammeln, dann kann man die Strecken und verschiedenen Modi auch mit bis zu vier Spielern im Arcademodus spielen, oder dort gegen die Zeitfahren und seine Rekorde Online mit Spielern auf der ganzen Welt vergleichen. Aber auch wenn mehrere Spieler mitspielen wollen, wundert man sich schnell über die Gedankengänge der Entwickler. So muss entweder für jeden Spieler ein Profil ganz am Anfang angelegt werden, oder es dürfen nur Gäste mitfahren, welche wiederrum nur die schwächsten Fahrzeuge zur Verfügung haben und gegen die aufgemotzten Boliden des ersten Spielers keine Chance. Dieser hat meist auch keine schwachen Fahrzeuge mehr in seinem Fuhrpark und der Fairness-Grad ist gar nicht realisierbar. Auch mit eigenen Profilen müssten die Spieler zuerst ihre Fahrzeuge in mehreren Rennen aufbessern. Eine wirklich schlechte Lösung eines Mehrspielermodus, auch wenn die Möglichkeit mit mehreren Profilen eigentlich gut ist.

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Online auf der Welt

Damit kommen wir auch schon zum Onlinemodus, welcher es ermöglicht die Teammissionen oder sonstige Modi gegen Spieler in anderen Haushalten zu spielen. Das funktioniert entweder mit schon bekannten Freundescodes oder mit zufällig ausgesuchten Gegnern. In diesem Fall startet das Spiel vorerst in einem Freien Modus, in welchem man eine Strecke eines Landes mit allen Abkürzungen befahren kann, bis sich ein oder mehrere Mitspieler gefunden haben. Dann wird per Zufall aus den von den Spielern eingestellten Modi ausgewählt, was gespielt wird. Insgesamt funktioniert der Onlinemodus ganz ordentlich, wenn es mehr und bessere Spieler geben würde. Zu den Testzeiten hat man immer mit denselben Personen gespielt, welche leider das Prinzip des Teamplays bei den Missionen nicht immer verstanden haben. Außerdem kann es zwischenzeitlich zu kleineren Verzögerungen, welche gerade beim Fußballspiel recht ärgerlich sind.

Schauen, Lenken, Unfall bauen

Die Steuerung funktioniert mit allen bekannten Eingabegeräten, seien diese nun Wii-Fernbedienung mit Nunchuk, Lenkrad oder der Classic Controller. Wie man letztendlich spielen möchte, ist jedem selbst überlassen, die Steuerung ist allerdings recht ungewöhnlich für ein Rennspiel und überträgt die Bewegungen zu stark und zu schnell in das Spiel, sodass es nicht wirklich realistisch wirkt und sich das Fahrzeug nicht an physikalische Gesetze hält. Selbst „Mario Kart“ fährt sich realistischer.

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Schlechter sind allerdings die Kollisionsabfrage und die Interaktion mit der Umgebung und anderen zivilen Fahrzeugen. Es scheint keinen Regeln zu folgen, aber wenn man andere Fahrzeuge rammt, dreht sich in den meisten Fällen das eigene Auto direkt ein paar Mal um die eigene Achse, man verliert Zeit und wird von einer nervigen Zwischensequenz belästigt. Selbst wenn man andere Boliden an der Seite touchiert, hat man in den meisten Fällen schlechte Karten. Es kommen auf diese Weise keine rasanten und riskanten Überhol- und Ausweichmanöver zum Einsatz, stattdessen stärken sich Ärger und Unglaube. Wären die Gegner nicht so schlecht, würde wahrscheinlich auch noch Frust dazukommen. Auch die Kollisionsabfrage ist für Menschen gemacht, welche keinen guten Autofahrer sind. So nimmt das eigene Fahrzeug nie Schaden, egal wie oft und schnell man irgendwo gegenfährt und in den meisten Fällen fährt man durch Laternen, Bäume und Ähnlichem einfach hindurch.

Modifikationen und Technik

Das wirklich Interessante bei dem Titel ist die Möglichkeit verschiedene Autoteile für die verschiedenen Fahrzeuge zu erspielen. Dies kann man in jedem Modi vollbringen, da es nach jedem Rennen Punkte gibt, welche dann direkt in neue Objekte und Fahrzeuge eingetauscht werden können. Leider hat kann man diese nicht selbst im Shop kaufen wie man möchte, sondern muss nach jedem Rennen eines von bis zu vier angebotenen Teilen, Farben oder Sonstigem wählen. Man hat also nicht viele Freiheiten. Auch das Tunen der Boliden-Eigenschaften findet auf diese Weise statt. Schönerweise haben diese auch wirklich Auswirkungen auf das Fahrverhalten.

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Zu sehen sind diese Veränderungen auch in den Rennen, selbst wenn die Grafik der Strecken und Fahrzeuge nicht die Beste ist und stattdessen mit wenigen Details, schlechten Texturen und unschönen Landschaftsgestaltungen daher kommt. Der musikalische Hintergrund ist dagegen nicht einmal schlecht und begleitet die Rennen in jedem Fall besser, als die Soundeffekte und Motorengeräusche, welche alles andere als gut klingen und irgendwann einfach nur noch störend durch das Wohnzimmer hallen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

GTI Club: Supermini Festa!“ kann zwar Lizenzen einiger netter Wagen und gute Ideen für einige Missionen bieten, andere Aufgaben wie das Fußballspielen sind hingegen eher unbrauchbar. Insgesamt richtet sich das Spiel aber ganz klar an die jüngeren und unerfahrenen Spieler, welche Freude an dem leichten Schwierigkeitsgrad und den vielen freispielbaren Extras haben werden, bis man alle Fahrzeuge bis an die Grenzen aufgemotzt und alle Missionen mit Gold oder gar Platin abgeschlossen hat. Erfahrene Spieler packt höchstens die Sammellust, aber nicht die Herausforderung. Trotz der vielen Macken, kann man trotzdem Spaß mit dem Titel haben, weshalb wir sechs von zehn unserer heiß begehrten Punkte herausrücken.

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