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Guitar Hero: Van Halen

von

Philipp

Van Halen ist eine amerikanische Rockband, die mit über 80 Millionen verkauften Alben zu einer der erfolgreichsten Gruppen weltweit gehört. Besonders in den 80er Jahren waren die Musiker rund um die Brüder Eddie und Alex Van Halen in aller Munde, doch auch heute noch kann man sich viele Hits wie Jump“ nicht mehr von einer Party wegdenken. Nichtsdestotrotz wurde es in den letzten Jahren immer ruhiger um die US-Jungs, schließlich wurden die letzten Singles vor fast sechs Jahren und das letzte eigenständige Album gar 1998 veröffentlicht. Die sinkende Popularität sah Activision allerdings nicht als Hindernis und entwickelte fleißig einen „Guitar Hero“-Ableger, der gänzlich Van Halen gewidmet ist. Ob „Guitar Hero: Van Halen“ den mittlerweile knarzenden Knochen der Bandmitglieder gleich kommt oder doch noch eine Menge Spaß macht, erfahrt ihr jetzt.

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Guitar Hero in Kürze

Obwohl es heutzutage selbstverständlich ist, wenigstens ein einziges Mal „Guitar Hero“ gespielt zu haben, soll es noch immer Personen geben, denen das Spielprinzip fremd ist. Auf dem Fernsehbildschirm sieht man den Hals einer Gitarre, auf dem die verschiedenen Bünde und insgesamt fünf Knöpfe verschiedener Farben angezeigt werden. Passend zur Musik fallen von oben verschiedenfarbige Kreise in Richtung Spieler, die im richtigen Augenblick auf dem Plastikinstrument gespielt werden müssen. Somit erarbeitet man sich im besten Falle ellenlange Notenserien ohne jegliche Fehler, wodurch man Multiplikatoren freischaltet. Die Punkte für jede richtig gespielte Note können im Laufe eines Songs verdoppelt, -dreifacht und –vierfacht werden.

Mit der Zeit erscheinen auch besondere Noten, die man tadellos spielen muss, um seine Starpower aufzufüllen. Damit verdoppelt sich der Multiplikator erneut, bis man maximal die achtfache Punktzahl für jede Note erhält. Am Grundprinzip hat sich auch bei „Guitar Hero: Van Halen“ nichts verändert, weshalb sowohl absolute Anfänger als auch alte Hasen schnell ins Spiel finden werden. Wie gehabt gibt es zudem wieder zahlreiche Schwierigkeitsgrade, die jedem Spieler die passende Herausforderung bieten.

Die Spielmodi

Im Vergleich zu „Guitar Hero 5“ hat sich bei den verfügbaren Spielmodi nichts verändert. Noch immer wird man im Hauptmenü von einem Karrieremodus, dem Schnellen Spiel, den Kopf-an-Kopf-Wettbewerben, dem Onlinemodus, dem Backstage-Bereich und dem Tonstudio begrüßt. Der Karrieremodus ist dabei am enttäuschendsten, da naheliegt, dass man die Karriere von Van Halen nachspielen kann. In Wirklichkeit wird man zusammenhangslos von einem Auftritt zum nächsten gehetzt und spielt die Setliste von oben nach unten ab.

Im Gegensatz zum letztjährigen Konkurrenten „The Beatles: Rock Band“ wird man nicht mit abwechslungsreichen Zwischensequenzen, Videos der Band oder interessanten Zusatzinformationen verwöhnt. Man bekommt einzig und allein die Songs der Band mit sporadisch auftauchenden Infos bis zum Ausstieg von David Lee Roth vorgesetzt. Dies ist insofern noch deprimierender, da der Titel bereits vor einigen Monaten in den USA erschienen ist und sich dieselben Kritikpunkte anhören musste.

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Und die Songs?

Die Setliste besteht aus insgesamt 47 Songs, von denen 25 direkt von Van Halen stammen, 19 von sonstigen Künstlern und drei Lieder Solostücke von Eddie Van Halen sind. „Jump“ ist dabei genauso wie „Eruption“ oder „Panama“ mit von der Partie, aber auch Fans vom berühmten „Unchained“ müssen sich keine Sorgen machen. Reichlich unpassend sind wiederum einige der Lieder von zusätzlichen Künstlern. In vorhergehenden „Guitar Hero“-Bandtiteln war es üblich, Songs von Musikern mit aufzunehmen, die deutliche Ähnlichkeit mit der jeweiligen Band haben. Was nun plötzlich Blink 182 mit „First Date“ oder Weezer und Yellowcard in einem Van Halen-Spiel zu suchen haben, bleibt unbeantwortet. Auf alle Fälle ist sicher, dass gerade diese Lieder reichlich unpassend wirken.

Technik

Gibt es auch noch so viel an der Setliste zu kritisieren, so ist die Grafik nicht merklich besser. Die Charaktermodelle der alten Rocker sehen durchgehend albern aus und bewegen sich unbeholfen. Dafür gehen die Effekte völlig in Ordnung und auch die Bildwiederholrate bleibt stets konstant, was einem Musikspiel ansonsten den Todesstoß versetzen könnte. Da bleibt nur noch das Publikum, das wieder einmal in stockenden Animationen zweidimensional herumtänzelt. In der Tonsparte gibt es zum Glück nichts zu Meckern, da die Songs qualitativ hochwertig aus den Lautsprechern erklingen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Nach einigen Verschiebungen, Gratisexemplaren für amerikanische Guitar Hero 5“-Besitzer und katastrophalen Tests erreicht „Guitar Hero: Van Halen“ nun endlich auch europäische Gefilde. Das eigentliche Spiel ist solide, wenn auch belanglos. Und gerade wenn man es mit Krachern wie der Beatles-Auflage von „Rock Band“ vergleicht, bemerkt man deutliche Qualitätsunterschiede. Es stellt sich also die Frage, ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, die bekanntesten Van Halen-Songs einfach im Onlinestore anzubieten. So erhält man lediglich 25 Songs der Band und einige Boni, die man unter Umständen nicht mehr als ein Mal spielen möchte.

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