Die Geschichte der erfolglosen Lehrerin, die etliche Jahre an einem Buch schrieb, es schließlich in einem Café in England beendete und zunächst von keinem Verlag angenommen wurde, kennt jeder. Aus dem Roman wurde eine Reihe, die auf den Namen Harry Potter“ hört und heutzutage wirklich jedem ein Begriff ist. Zum mittlerweile sechsten und drittletzten Film „Harry Potter und der Halbblutprinz“ darf natürlich auch die passende Spielumsetzung nicht fehlen. Da der Film allerdings um einige Monate nach hinten geschoben wurde, um noch mehr Umsatz zu machen, musste auch das Spiel warten. Ob die Entwickler die acht zusätzlichen Monate genutzt haben, erfahrt ihr im Review.
Harry Potter im Kompakten
Harry Potter wächst in einer Welt auf, die von Zauberern und normalen Menschen, den so genannten „Muggeln“, belebt wird. Halbblüter sind dem dunklen Zauberer Voldemort ein Dorn im Auge, weshalb er auf seinen Streifzug geht, eben jene zu töten. Die Eltern von Harry stellen sich gegen den bösen Lord und werden im Kampf umgebracht. Beim Versuch, dem kleinen Harry das selbe anzutun, tritt der Zauber von Harrys Mutter in Kraft, der Voldemort selbst schwer verletzt und fast tötet.
Bei den Geschehnissen in „Harry Potter und der Halbblutprinz“ ist der Lord mittlerweile wieder auferstanden und sorgt für Schrecken in der Zaubererwelt. Mithilfe seiner Anhänger, die Todesser genannt werden, hat er wieder fast gänzlich zu alter Stärke gefunden. Harrys sechstes Jahr in der Schule für Zauberei mit dem Namen Hogwarts ist derweil angebrochen, wo dem Jungspund ein mysteriöses Buch vom Halbblutprinzen in die Hände fällt. Zudem wird er von Dumbledore privat unterrichtet, um mehr über das Böse erfahren zu können.
Unterwegs in Hogwarts
Aber nun genug zur spannenden Geschichte, denn was zählt ist die spielerische Umsetzung. Hier bewegt sich Harry wie auch in den Vorgängern durch das Schloss und die umliegenden Areale, wie zum Beispiel der Hütte des befreundeten Wildhüters. Abseits der Handlung gibt es insgesamt 150 Wappen einzusammeln, die zum Erkunden einladen und die Spielzeit zusätzlich verlängern. Das Hauptziel besteht allerdings darin, die Story durch Minispiele voranzutreiben.
Dabei gibt es im Grunde drei große Minispiele, die stets wiederholt werden. Zunächst wird man mit Quidditch begrüßt, einer Art Fußball für Zauberer. Der Zauberlehrling sitzt dabei auf seinem Besen und reitet dem goldenen, fliegenden Punkt hinterher, der matchentscheidend ist. Der Spieler muss für den Sieg mit der Wii-Fernbedienung auf Ringe zeigen, durch die Harry folglich fliegt. Hat man die Ringe innerhalb der begrenzten Zeit durchflogen, gewinnt das eigene Team.
Weiter geht es im Stundenplan mit dem Tränkemischen. Einfach gesagt handelt es sich hierbei um ein „Cooking Mama“ mit Zauberer-Setting. Denn wie bei der Kochsimulation wählt man die jeweiligen Zutaten aus, gießt sie durch Bewegungen in den Kessel und mischt alles gut miteinander. Am Ende wird daraus der möglichst perfekte Trank hergestellt, der den Lehrer begeistert.
Zuletzt bleibt noch der spannendste Aspekt des Titels, dem Duellieren. Dabei tritt man gegen einen Kontrahenten im Zauberduell an und benutzt die gelernten Sprüche, um die Runden für sich zu entscheiden. Harry wird beim Duell mit dem Nunchuk bewegt, während die Zaubersprüche derweil mit Bewegungen ausgelöst werden. Selbstverständlich kann man durch Drücken des A-Knopfs noch ausweichen, was den Spieler vor den bösen Zaubern des Gegners schützt. Leider ist die Steuerung der späteren Zauber äußerst frustrierend, denn es kommt häufig vor, dass die auszuführenden Bewegungen recht ähnlich sind und das Spiel somit den falschen Spruch auslöst.
Lob und Tadel
Die Gestaltung von Hogwarts an sich ist den Entwicklern sehr gut gelungen. Man erkennt die berühmtesten Schauplätze der Filme sofort wieder und an liebevollen Details wurde nicht gespart. Die Motive der Bilder sind so zum Beispiel wie in den Filmen in Bewegung und in den Räumen fliegen die Hogwarts-Geister umher. Damit man sich zwischen den Missionen nicht verläuft, hat man zudem seinen ganz eigenen Tourguide in Form des Fast-Kopflosen-Nick. Dieser führt einen umgehend zum nächsten Areal.
Leider verläuft man sich ohne Nick auch recht leicht und findet nur allzu schwer zum Ziel. Dadurch fällt der Erkundungsdrang fast komplett weg, wären da nicht die einsammelbaren Wappen. Die Geschichte wird desweiteren auch nur äußerst lückenhaft erzählt, wodurch gerade für nicht kundige Spieler die Story sehr rätselhaft wird. Die Figurenmodelle sind ebenso wenig überzeugend, in den Zwischensequenzen sehen sie stets gequält aus und vor Ruckelanfällen ist auch Hogwarts nicht gewappnet.
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