Nach über zehn Jahren flimmert mit Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ der letzte Part der „Harry Potter“-Reihe über die Kinoleinwände. Zeitgleich erscheint auch das passende Spiel aus dem Hause Electronic Arts, das in die Fußstapfen der mitunter desaströsen Vorgänger schlüpft. Ob der Ableger für den Nintendo DS da eine Ausnahme darstellt, bleibt fraglich. Doch erinnern wir uns mit Freude an die ersten Serien-Umsetzungen für den Game Boy zurück, die mitunter die besten „Harry Potter“-Spiele darstellten. Bleiben wir also gespannt und stellen uns der Frage, ob der letzte „Potter“ auch der beste ist.
Die Heiligtümer des Todes
Was sich in den letzten Jahren angedeutet hat, ist nun Realität geworden. Konnte Harry Potter zuvor noch den bösen Voldemort vor seiner Auferstehung zurückhalten, ist es dem bösen Lord nun endlich gelungen und hat seine alten Freunde wieder um sich geschart. Diese Schergen haben die Macht über ganz England an sich gerissen und wollen die Welt terrorisieren. Das bekannte Heldentrio Harry, Hermine und Ron möchten dagegen natürlich vorgehen, finden sich aber zunächst in einer ausweglosen Situation wieder.
Als letzte Lösung beschließen sie die sagenumwobenen Heiligtümer des Todes aufzuspüren, damit sie dem schlangenähnlichen Fiesling an den Kragen gehen können. Die Suche nach diesen Artefakten ist aber nicht gerade leicht und somit müssen sich die Freunde allerlei Gefahren stellen. Die größte Frage ist allerdings schon, wo sich jene Heiligtümer überhaupt befinden. Mühsam kommen die drei ihrem Ziel hingegen näher und werden dabei vom Spieler unterstützt. Wer nun aber darauf hofft, ohne jegliche Vorerfahrung an das Spiel herangehen zu können, wird enttäuscht werden. Wer die Geschichte nicht ohnehin schon kennt, wird am Ende nicht schlauer als zuvor aus dem Spiel heraus kommen.
Rätsel hier, Rätsel da
In „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ auf dem Nintendo DS werden Spieler des Vorgängers nur wenig überrascht. Das vorhergehende System wird direkt aufgegriffen und so auch im neuesten Teil eingesetzt. Somit rennt man von Bildschirm zu Bildschirm, löst die Aufgaben in einem Areal und schreitet zum nächsten voran. Dabei handelt es sich zum Großteil um kleinere Rätsel, die mit Hilfe der verschiedenen Zauberfertigkeiten der Charaktere gelöst werden können.
So muss man beispielsweise mit Harry große Objekte auf Schalter verschieben, Kisten über Eis flitzen lassen oder einen Haufen Einzelteile wieder zusammensetzen. Jeder Charakter verfügt dabei über spezielle Kräfte, die nur er einzusetzen vermag, wie zum Beispiel Ron, der ein Licht von einer zur anderen Lichtquelle transportieren kann. Für geheime Gegenstände rubbelt man dann oftmals einfach über den Bildschirm, um die begehrten Zauberpunkte einzusammeln.
Zauberhafte Kämpfe
Während nun die Rätsel noch etwas Denkarbeit abverlangen, aber auch schon nach kurzer Zeit langweilen, sind die Kämpfe nicht äußerst durchdacht. Mit Hilfe der Schultertasten kann man sich vor gegnerischen Zaubersprüchen schützen und mittels Berührung auf dem Touchscreen schleudert man eigene Zauber in Richtung der Gegner. Die Taktik muss dabei hinten anstehen und oftmals arten die Auseinandersetzungen in purem Chaos aus.
Obwohl also die Grundelemente des Spiels stark an die beiden „The Legend of Zelda“-Titel auf dem Nintendo DS erinnern, ist kein einziger Aspekt auch nur annähernd so gut umgesetzt wie in „Phantom Hourglass“ oder „Spirit Tracks“. Die Charaktere zucken den richtungsweisenden Berührungen nur so hinterher, die Kontrolle über das Steuerkreuz ist verkrampft, die Kämpfe sind unausgewogen und die Rätsel dank der Steuerung auch eine reine Katastrophe. Zum Glück haben die Entwickler zumindest an eine nützliche Karte auf dem oberen Bildschirm gedacht, da die Gegner während der Auseinandersetzungen häufig gar nicht auf dem Bildschirm zu sehen sind.
Technik
Zumindest die Technik in „Heiligtümer des Todes Teil 2“ ist keine ganz so üble Katastrophe. Zwar sind die Umgebungen nur bedingt hübsch, dafür erkennt man die Charaktere gut, trotz der kantigen Modelle. Beim Ton ziehen sich die immer selben Melodien durch das ganze Spiel, so richtig nervig wird das aber zum Glück nicht. Auf eine Sprachausgabe wurde wie üblich verzichtet, somit liest man die kurzen Storysequenzen über Texteinblendungen mit.
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