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Harvest Moon: Das verlorene Tal

von

Johannes K.

Und da ist es wieder: Harvest Moon“ – alle paar Jahre gibt es einen weitere Ableger der Serie. Der erste Titel der Reihe erschien 1996 für das Super Nintendo Entertainment System. Der uns nun vorliegende Titel hört auf den Namen „Harvest Moon: Das verlorene Tal“ und erscheint für den Nintendo 3DS.

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Das gute, alte System?

Oberflächlich betrachtet ist „Das verlorene Tal“ ein klassisches „Harvest Moon“ im eigentlichen Sinne. Das Prinzip besteht nämlich darin, seine Umgebung mit allerlei Erntearbeiten umzugestalten und somit den Einwohnern und sich selbst ein wundervolles Leben zu erschaffen. Dennoch beschreitet der aktuelle Titel auch neue Wege: Ihr werdet in eine Gegend versetzt, die vom Permafrost heimgesucht wurde. Ursache hierfür ist der Verlust der Kräfte der Ernte-Göttin. Das Ziel ist es natürlich, ihr jene Kräfte wieder zurückzubringen.

Schuster bleibe bei deinen Leisten

Somit ist der Plot etwas enger gestrickt als sonst. Dies zieht natürlich nach sich, dass nach und nach recht eng gesteckte Ziele erfüllt werden müssen, anstatt lockerflockig seine Felder zu bestellen. Hier und da tauchen Dorfbewohner auf, die euch mit Missionen, Gegenständen und sonstigen Wünschen versorgen. Das besagte Dorf bekommt ihr dabei übrigens nie zu Gesicht. Die Charaktere übernehmen also zum Beispiel die Aufgabe der Läden – das Ärgerliche hieran ist, wer hätte es gedacht, dass die Personen natürlich nicht immer da sind, wo man sie erwartet. Oft braucht man also ein bestimmtes Item und muss sich dann die Zeit vertrödeln, bis der Händler auftaucht.


Diese Einschränkungen mögen zum Einen nett sein, bedenkt man das straffere Gameplay mit seinen gezielten Missionen. Das eigentliche Spielprinzip von „Harvest Moon“, das ganz einfach durch Freiheit bestimmt wird, geht damit jedoch ein Stück weit verloren. Während eines Auftrags kann man zum Beispiel manche Areale gar nicht erreichen, bis die Aufgabe erfüllt ist.

Ein weiteres Element, das verschlimmbessert wurde, ist die Heirat. In „Harvest Moon“ war es sonst üblich, sich einen Partner anzulachen und diesen zum Beispiel mit Geschenken für sich zu gewinnen. Stattdessen gilt es nun lediglich, die Wünsche des Jeweiligen zu erfüllen und abzuarbeiten. Völlig unromantisch also: „Bringe mir ein paar schöne Blumen!“ – „Alles klar“. Wo bleibt das das spontane Liebesgeständnis?

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Und sonst?

Auf Seiten der Steuerung hat sich auch einiges getan und diesmal eigentlich im positiven Sinne. Anstatt die jeweilige Funktion, sprich zum Beispiel Graben oder Pflanzen, manuell auszuwählen, entscheidet das Spiel kontextsensitiv. Steht man also vor einem Feld, das zunächst beackert werden muss, lässt sich hier nichts pflanzen. Automatisch wird hier also die nötige Option auf die Aktionstaste gelegt. Jenes Vorgehen vereinfacht somit das Spielen an sich, bringt aber auch wenig Finesse mit sich.

Die wichtigste Neuerung in „Harvest Moon: Das verlorene Tal“ ist die neue Fähigkeit, seine Umgebung zu formen. Das Terraforming funktioniert ganz einfach via Tastendruck und somit lassen sich Erhebungen, Vertiefungen und Ebenen schaffen. Leider wird dieses Feature nicht umfangreich genug und vor allem gut genug genutzt. Stattdessen steht es aufgrund der hakeligen Umsetzung eher im Weg, da man oft gefühlte Ewigkeiten benötigt, um gebrauchte Landschaften zu schaffen.

Oh du wunderschöne Landwirtschaftswelt

Auch dieses „Harvest Moon“ kommt mit einem passenden und knuffigen Artstyle daher, der absolut zur Serie passt. Die Tatsache, dass gefühlte 95 Prozent des Spiels im Winter stattfinden, führt jedoch mit sich, dass wenig Abwechslung und Buntes geboten wird. Auch interessant und sogleich merkwürdig: dieser 3DS-Exklusiv-Titel kommt nahezu ohne 3D-Effekt aus, es gibt ihn nämlich fast nicht. Tontechnisch gibt es wenig zu beanspruchen, es könnte aber durchaus mehr Musikstücke geben.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Harvest Moon: Das verlorene Tal“ scheint mit seiner einfachen Steuerung, der knuffigen Optik und dem engeren Missionsdesign neue vor allem jüngere Kunden locken zu wollen. Die Neuerungen sind Natsume gut zu heißen, doch ist die Umsetzung nicht wirklich gut gelungen. Für Fans der Reihe ist das Spiel schlichtweg eine Enttäuschung. Neuankömmlinge greifen lieber zu „Harvest Moon: A New Beginning“ für 3DS, das jedoch ohne deutsche Texte auskommt.

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