Seit dem Gameboy, der ersten wahrlich erfolgreichen Handheld-Konsole, hat es der portablen Videospielwelt kaum an einem Genre gefehlt. Daher wird der Name Harvest Moon“ wohl auch nahezu jedem bekannt vorkommen, denn selbst diese Reihe hat ihren Ursprung in dieser Zeit liegen. Umso wichtiger ist es deshalb auch, dass gerade am Ende der DS-Ära solche Titel noch für die Plattform erscheinen, damit sie die letzten Monate der erfolgreichen Konsole sanft und damit würdig ausklingen lassen. Mit „Harvest Moon DS: Der Großbasar“ veröffentlichen Rising Star Games wohl das letzte Spiel der Bauernhof-Simulation, da aktuell auch schon die Entwicklung eines Titels für den Nachfolger 3DS ansteht. Doch da bis zum nächsten Ableger noch viel Wasser den Berg hinabfließt, haben wir bereits bei „Harvest Moon DS: Der Großbasar“ zugegriffen und können euch nun berichten, ob ihr lieber doch nicht warten solltet.
Sehnsucht nach einer frischen Brise

Wirtschaftlich ging es dem Brisendorf besser, doch seitdem der Bauernhof nicht mehr betrieben und damit die entsprechenden Waren nicht angeboten werden, zieht der große Basar kaum mehr Kunden an. Während das Dorf am Wochenende früher förmlich gestürmt wurde, dominieren derzeit Bilder von menschenleeren Straßen die öffentliche Szene, so der Bürgermeister Felix. Er ist es auch, der den Spieler in das Geschehen einführt und in den ersten Tagen noch unter die Arme greift, damit man optimal im Dorf ankommt.
Felix hat es sich nämlich zum Ziel gesetzt, den Großbasar Brisendorfs wieder attraktiv zu machen, damit die Region zu ihrer alten Schönheit findet. Hier kommt der junge Protagonist ins Spiel, der den Bauernhof und den Markt wiederaufbauen soll. Glücklicherweise liegt es nicht nur an ihm, sodass sich die Situation des Dorfs durch eine gemeinsame Zusammenarbeit der Bewohner bessert. Durch härtere Arbeit und starkem Engagement soll sich Brisendorf erholen, doch dazu bedarf es an Zeit.
Bis zum Sonnenuntergang

In „Harvest Moon DS“ muss der Spieler zunächst mit einem sehr trägen Anfang kämpfen, da es ziemlich lang dauert, bis man darüber im Klaren ist, was man eigentlich zu tun hat oder wie man am besten den Zielumsatz des nächsten Basars erreicht. Vor allem darf man kaum erwarten bereits am ersten Verkaufstag die erhofften Beträge zu sammeln, da einem auch hier erst einmal nach dem zweiten Durchgang einleuchtet, wie man sich zum erfolgreichen Landwirt arbeitet. Daher verliert man anfangs Lust und Motivation zum Weiterspielen und findet sich erst nach der ersten oder zweiten Stunde im eigentlichen Geschehen wieder.
Drückt man nun hier ein Auge zu und bemüht sich, doch im Spiel anzukommen, warten auf einen die alltäglichen Aufgaben eines konventionellen Bauern, an die man von bisherigen Teilen gewohnt ist. Neben dem Pflücken und Ernten von Rüben erhält man unter Umständen bereits zum zweiten Basar, der immer am Wochenende stattfindet, ein oder zwei Küken oder gar ein Schaf. Auf die Tiere muss der Spieler dann besonders gut achten, da sie bei vernachlässigtem Aufziehen krank werden können, sodass sie keine Produkte abgeben, die man auf dem Basar hätte verkaufen können.
Neben der Ergänzung des Großbasars befindet sich nun auch eine Online-Kompatibilität im Paket. So wird man mit mehreren Freunden den Markt eines Freundes besuchen, beim Landwirtsleben helfen und mit ihnen Fischen gehen können. Sonst hat sich am klassischen „Harvest Moon“ wenig verändert, was nicht unbedingt negativ zu verstehen sein sollte. Die bekannten Festivals und andere Aktivitäten kommen weiterhin zahlreich im Spiel vor und sorgen für eine breite Spanne an Angeboten.
Feine Arbeit!

Im Gegensatz zu den Gameplayelementen kann man an den technischen Spezifikationen wenig aussetzen. Das DS-Spiel sieht sehr schön aus und gibt grafisch den Eindruck eines harmonischen, friedlichen Dorfes vollständig wieder. Durch die bunte Umgebung und den netten Tag-, Nacht-, sowie Wettereffekten wird der farbenfrohe Style des Titels die meisten erreichen.
Vergessen haben die Entwickler auch nicht die Soundkulisse entsprechend zu gestalten, damit insgesamt das Image Brisendorfs optimal vermittelt wird. Man äußert kaum den Wunsch, dass die Hintergrundmusik mal ruhen soll, da sie doch sehr ansprechend und unterhaltend ausgefallen ist. Im Nachhinein hätte man sich doch gewünscht, dass der Touchscreen einen größeren Teil zur Steuerung beigetragen hätte, da somit das Spielgeschehen viel flüssiger hätte ablaufen können.
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