Nintendo-Online LogoNintendo-Online.de
AccountSuchen
reviews

Hogwarts Legacy

von

Alexander

Image 135897

Es war eines dieser Spiele, das viele schon beim ersten Anspielen fest ins Herz geschlossen hatten. Hogwarts Legacy“ überzeugte auf PC, PlayStation 5 und Xbox Series X mit stimmungsvoller Kulisse, großer Bewegungsfreiheit und viel Liebe zum Detail. Auf der ursprünglichen Nintendo Switch hingegen geriet die Zauberreise schnell zur Geduldsprobe: instabile Bildraten und eine Spielwelt, die auf der ursprünglichen Switch durch viele Ladezeiten getrennt wurde. Wer das Abenteuer trotzdem mobil erleben wollte, wich bislang auf das Steam Deck aus. Mit der neuen Switch 2 aber ändert sich das deutlich. Die leistungsstärkere Hardware sorgt nun auch auf Nintendos Plattform für ein rundes, technisch sauberes Erlebnis.

Image 135897

Zwischen alter Magie und neuen Freunden

Im Zentrum der Handlung steht eine eigens geschaffene Figur, die verspätet in das fünfte Schuljahr von Hogwarts aufgenommen wird. Rasch wird deutlich, dass sie eine besondere Verbindung zu einer Form uralter Magie besitzt. Was folgt, ist eine spannende Geschichte mit Verschwörungen, Goblin-Aufständen und mystischen Artefakten. Zwar bleibt der Hauptantagonist blass und das große Mysterium um die sogenannte „alte Magie“ wird etwas zu nebulös inszeniert, doch das macht die Welt durch ihre lebendigen Nebenfiguren mehr als wett.

Vor allem die Interaktionen mit Mitschülerinnen und Mitschülern, das Leben im Hausgemeinschaftsalltag und die Begegnungen mit verschrobenen Professoren verleihen dem Abenteuer eine glaubwürdige Dynamik. Es ist dieses magische Alltägliche, das den besonderen Reiz ausmacht: Tränkestunden, heimliche Ausflüge in der Nacht oder die Vorfreude auf das nächste Quidditch-Turnier, auch wenn letzteres leider nie spielbar wird. Wer sich nach einem Alltag im Zauberschloss sehnt, findet hier eine Art entschleunigte Hogwarts-Simulation zwischen Schulbank und Zauberschurken.

Image 135900

Ein Alltag voller Zauber

Spielerisch bleibt „Hogwarts Legacy“ eine bemerkenswert vielseitige Mischung aus Action-Rollenspiel und Entdeckungslust. Die Erkundung der weitläufigen Karte vom Schloss über Hogsmeade bis hin zu abgelegenen Siedlungen inmitten der Highlands zählt zu den großen Stärken. Immer wieder stößt man auf geheime Durchgänge, verlassene Areale oder verzauberte Schatzkammern. Die Fortbewegung gelingt zu Fuß, per Besen oder auf magischen Reittieren, jede Methode hat ihren eigenen Charme.

Das Kampfsystem wirkt überraschend ausgereift. Was in den Filmen oft nach simplem Fuchteln aussieht, wird hier zu einem taktisch anspruchsvollen Gefecht mit Kombos, Kontern und Spezialzaubern. Besonders erfreulich ist die Möglichkeit, Fähigkeiten über einen Talentbaum zu individualisieren und diese nun auf Wunsch auch komplett zurückzusetzen. Wer also zunächst in die falsche Richtung investiert hat, muss keinen Neustart fürchten.

Image 135898

Von ruckelnd zu respektabel

Technisch war die erste Switch-Version von „Hogwarts Legacy“ kaum zu empfehlen: niedrige Auflösung, lange Ladezeiten, instabile Bildraten. Besonders gravierend: Die ursprünglich offene Spielwelt wurde dort in zahlreiche kleinere Areale zerschnitten, die jeweils einzeln geladen werden mussten. Türen wirkten oft wie Sperren, hinter denen sich ein Ladebildschirm verbarg. Das hatte spürbaren Einfluss auf den Spielfluss.

Die Switch 2-Fassung macht hier einen großen Schritt nach vorn. Zwar erreicht sie nicht das Niveau von PS5 oder modernen PCs, bietet aber ein Erlebnis, das sich mit der Xbox Series S vergleichen lässt. Die Bildrate bleibt stabil, Texturen laden zügig, Ladezeiten sind deutlich kürzer. Pop-ins und kleinere Bugs gibt es weiterhin, aber sie stören kaum noch. Besonders stimmungsvoll ist der neue Fotomodus, der dazu einlädt, die detailreiche Welt in Szene zu setzen.

[[embed:3]]

Die kleinen Extras machen den Unterschied

Eine interessante Ergänzung ist die Maussteuerung: Wer möchte, kann den rechten Joy-Con wie einen Pointer nutzen, um Zauber gezielt auszulösen. Die Joy-Con-Maussteuerung funktioniert überraschend präzise, ist aber auf Dauer ergonomisch unpraktisch. Die klassische Steuerung bleibt damit die komfortablere Variante, doch die neue Option erweitert das Spiel um eine zusätzliche Facette.

Abseits der technischen Verbesserungen gibt es auch inhaltliche Ergänzungen. Plattformexklusive Inhalte, wie etwa ein zuvor nur auf der PlayStation verfügbarer Nebenquest, wurden ergänzt und allen zugänglich gemacht. Neue kosmetische Gegenstände erweitern die Auswahl für Individualisierungen, was insbesondere im späteren Spielverlauf motiviert. Die Switch 2-Fassung ist dadurch keine reine Portierung, sondern eine gezielt verbesserte Fassung, die Rücksicht auf frühere Kritikpunkte nimmt.

YouTube

Eingebundene Inhalte externer Webseiten werden nicht ohne deine Zustimmung automatisch geladen und dargestellt.

Durch Aktivieren der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden können.

Mehr Informationen findest du in unseren Datenschutzbestimmungen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Hogwarts Legacy“ bleibt auch auf der Switch 2 ein faszinierendes Erlebnis trotz altbekannter Schwächen. Die Hauptgeschichte zündet nicht vollends, Gegnerarten wiederholen sich auffällig oft und auch technisch gibt es noch kleinere Stolpersteine. Doch Atmosphäre, Erkundungsfreiheit und die Liebe zum Detail überzeugen. Das Spiel bietet Harry Potter-Fans genau das, was sie sich oft gewünscht haben und das nun auch auf einer Nintendo-Konsole in einer Form, die sich sehen und spielen lassen kann. Wer sich bisher aufgrund der technischen Einschränkungen der ersten Switch-Fassung zurückgehalten hat, findet hier den idealen Einstieg in die Welt von Hogwarts.