Die Leichtathletik WM 2009 in Berlin ist nun schon seit einigen Wochen vorbei und die Anzahl der noch betriebenen Sommersportarten nimmt langsam immer mehr ab und man bereitet sich auf die anstehende Wintersportsaison vor. Doch noch ist Zeit, um erneut die kurze Hose und ein sportliches T-Shirt aus dem Schrank zu holen und sich im Bereich der Leichtathletik einen Namen zu machen. Wie sich International Athletics“ dabei schlägt und ob man den direkten Konkurrenten „Summer Athletics 2009“ sportlich hinter sich lassen kann, wollen wir nun einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Sportler und Spielmodi
Bevor man nun allerdings in dieser immer kälter werdenden Zeit als Sportler beweisen muss, dass man in Topform ist, wird erst einmal der eigene Sportler erstellt. Dabei kann man körperliche Merkmale, wie Geschlecht, Haare, Statur, Hautfarbe, Gesicht, und die eigene Nationalität und den Namen bestimmen. Auswirkungen auf die Leistung, in Form von Attributen auf beispielsweise Schnelligkeit oder Sprungkraft scheint die Erstellung des eigenen Sportlers allerdings nicht zu haben. Wer möchte, kann nun zwischen den Spielmodi „Schnelles Spiel“, zum Beispiel für eine kurze Runde im Bus, „Neuer Zehnkampf“, dem Gegenstück des olympischen Zehnkampfs, „Neues Turnier“, mit unterschiedlich vielen möglichen Disziplinen und dem „Mehrspielermodus“ wählen.
Zehnkampf und vierzehn Disziplinen
Apropos Disziplinen - vierzehn an der Zahl sind in „International Athletics“ spielbar, wobei eine Unterteilung in die vier Wettbewerbskategorien Laufen, Springen, Werfen und Schießen erfolgt. Neben den Zehnkampfdisziplinen 100-Meter-Lauf, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400-Meter-Lauf, 110-Meter-Hürdenlauf, Diskuswerfen, Stabhochsprung, Speerwerfen und 1500-Meter-Lauf wird das Ganze von den Disziplinen Hammerwerfen, Bogenschießen, Schnellfeuerpistole und Laufende Scheibe ergänzt. Bei allen Disziplinen werden mal mehr und mal weniger Nunchuk und Wii-Fernbedienung eingesetzt. Eine genaue Erklärung der Durchführung der Disziplinen findet man zu Beginn eines Wettbewerbs in Form eines in Bilder Schritt für Schritt erklärten Ablaufs. Egal ob Lauf-, Sprung-, Wurf- und Schießwettbewerb, grundsätzlich hat sich Ghostlight Mühe gegeben, einen einfachen Einstieg durch eine einsteigerfreundliche Steuerung zu gewährleisten. Einige wenige Disziplinen, wie der Stabhochsprung, sind eine Ausnahme der Regel und sorgen allerdings dafür, dass man nicht wirklich von einem rundum einsteigerfreundlichen Spiel sprechen kann. Außerdem hat die Tatsache, dass viele Sportarten wie das Kugelstoßen sehr einfach zu kontrollieren sind, den Nachteil, dass man sich relativ schnell die Goldmedaille gesichert hat und man von einer Herausforderung nicht wirklich reden kann. Ein Knackpunkt, der von den drei wählbaren Schwierigkeitsgraden nur teilweise behoben wird.
Trophäen, Multiplayer und Rekorde
Die Spielbarkeit der einzelnen Disziplinen ist wie gesagt stark schwankend, das eigentliche Problem ist allerdings, schon vorgreifend auf den nächsten Abschnitt, die hässliche Spielgrafik, die einem auch bei den ganz ordentlichen Disziplinen die Lust am Spiel im Keim erstickt. Dieses Problem haben ebenfalls schon erhältliche Konkurrenzprodukte nicht, da bringen auch zu gewinnende Medaillen und Trophäen nichts mehr. Wer möchte, kann die Disziplinen in „International Athletics“ auch im Mehrspielermodus mit zwei Leuten spielen. Warum nicht insgesamt vier menschliche Spieler antreten können, bleibt ein Rätsel.
Grafik und Sound
Eines muss man dem Entwickler Ghostlight schon hoch anrechnen und das ist die Tatsache, dass Bilder der Spielgrafik auf der Spielhülle abgebildet sind, denn so ist jeder am Ende selbst Schuld, wenn er zu „International Athletics“ greift. Grafisch befindet sich das Sportspiel nämlich auf einem erschreckend niedrigen Niveau - die Charaktere sind eckig, flach und einfach hässlich. Außerdem könnten die Charaktere durchaus auch alle Brüder und Schwestern sein, denn eine wirklich eindeutige Differenzierung existiert trotz Charaktereditor nicht. Die Animationen, sofern man sie so nennen kann, wirken hölzern und künstlich. Auch der Sound ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Allerdings erreicht die akustische Wiedergabe bei weitem nicht das niedrige Niveau der Grafik.
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