Ursprünglich als einer der ersten Titel für Nintendo 3DS enthüllt, wurde James Noir's Hollywood Crimes“ Monat für Monat verschoben. Gründe wurden von Ubisoft nicht genannt, doch wäre es denkbar, dass der französische Publisher aufgrund der mittelmäßigen Kritiken seiner 3DS-Launchtitel noch einmal etwas am 3D-Adventure schrauben wollte. Am 25. November ist das Rätselspiel nun aber schlussendlich erschienen und musste uns beweisen, ob sich die Wartezeit denn auch wirklich gelohnt hat. Ihr möchtet wissen, ob die Genremischung ähnlich gut wie bei „Professor Layton“ funktioniert? Das alles und noch viel mehr erfahrt ihr nun in unserem Test.
Eine mörderische Sendung

„James Noir“ setzt im Hollywood der 60er Jahre an. Der Protagonist bewirbt sich bei der derzeit populärsten Sendung im amerikanischen Fernsehen, The Incredible Puzzle Masters. Nach einem kurzen Einstufungstest erhält er einige Tage später auch die Zusage und kämpft sich fortan mit einem Kollegen im Rätselwettstreit von Runde zu Runde. Insgesamt sechs Runden können maximal bestritten werden, sobald einer der Teilnehmer allerdings die geforderte Punktzahl nicht erreicht, gewinnt der andere die einjährige Weltreise mit Übernahme aller Kosten durch den Sender.
Als wäre das nun aber nicht schon genug Druck für den Spieler, wird er nach der ersten Sendung von seinem alten Mitbewohner aufgesucht. Dieser arbeitet mittlerweile im Polizeidienst und hat es gerade mit einem Verrückten zu tun, der ehemalige Gewinner der Sendung umbringt. Am Tatort sind dabei immer wieder Puzzle zu finden, die vom Mörder zurückgelassen wurden und auf den nächsten Schauplatz des Grauens hinweisen. Zusammen versuchen die beiden folglich das Leben des Protagonisten zu bewahren, gleichzeitig aber auch den Killer zu fassen.
The Incredible Puzzle Masters

Der Spielverlauf fühlt sich während der Geschichte recht linear an. Man bestreitet eine Runde der Sendung, wird vom alten Mitbewohner namens Matt angesprochen und löst weitere Rätsel. Diese Denkaufgaben sind zu Beginn noch recht spannend und scheinen große Abwechslung bieten zu können, wiederholen sich aber viel zu oft und ziehen sich bis zum Ende des Spiels in schwierigeren Varianten.
In der Show bekommt man immerzu zwölf Rätsel zur Verfügung gestellt, die in jeweils drei Schwierigkeitsgrade aufgeteilt sind. So hat man beispielsweise einen Würfel vor sich, der mit einem Labyrinth bestückt wurde, auf dem man den Weg vom Startpunkt zum Ziel einzeichnen muss oder manövriert eine Kugel von einem Punkt zum anderen, indem man den Nintendo 3DS bewegt. Beim Mörder kommt es derweil zumindest zu Beginn mehr auf die Perspektive an, die man gezielt verändern muss, um geheime Botschaften zu erschnüffeln.
Kein Star ohne Fans

Mit der Zeit steigt die Berühmtheit des Charakters, weshalb fortan einige Fanbriefe ins Hotelzimmer flattern. Diese Briefe enthalten Hinweise zu den Rätseln abseits der Sendung und können eingesetzt werden, sobald eine Aufgabe einmal zu knifflig wird. Dieses Prinzip funktioniert auch während der Show, wobei man hier lediglich drei Hinweise angezeigt bekommt und nicht vier wie bei den Ermittlungen. Bei Incredible Puzzle Masters erhält man zusätzlich noch mehr Punkte, sofern man auf Tipps gänzlich verzichtet.
Da man somit recht schnell an die nötige Punktzahl kommt, die man für die nächste Runde erreichen muss, spielt man natürlich nicht alle Rätsel der Sendung. Für Interessierte gibt es alle Aufgaben aber auch noch einmal im Hotel zum Nachspielen. Das stellt sich aber als nicht allzu spannend heraus, schließlich möchte man erfahren, wie es in der Geschichte weiter geht. Die Story ist dabei im Grunde auch handwerklich gut gemacht, driftet am Ende aber zu sehr ab und entlockt nur noch ein müdes Lächeln.
Technik

Bei der Grafik hat sich Ubisoft für einen ungewöhnlichen Stil entschieden. Während die Hintergründe aus dreidimensionalen Objekten bestehen, wurden die Spielfiguren zuvor gefilmt und als zweidimensionale Grafik eingebaut. Dies wirkt recht befremdlich, zudem ist die schauspielerische Leistung fragwürdig und stark überzeichnet. Gerade der 3D-Effekt ist dann noch einmal extrem enttäuschend und selbst auf höchster Stufe kaum bemerkbar. Zum Ende der Geschichte hin gibt es dafür so einige grafische Leckerbissen, die man zu Beginn vergeblich gesucht hat.
Beim Ton macht man zumindest einige Dinge besser, schließlich bietet man eine durchaus gelungene und stimmige deutsche Synchronisation. Die Hintergrundmusik passt ebenso zum Setting, gerade bei den Puzzles wären einige stimmungsvolle Melodien aber wünschenswert gewesen. So knobelt man einige Minuten hin und her und hört währenddessen nur kurze Soundeffekte verursacht durch die Aktionen des Spielers.
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