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Kingdom Hearts 358/2 Days

von

Philipp

In Kingdom Hearts“ trafen im Jahre 2002 auf der PlayStation 2 erstmals zwei Giganten der westlichen und asiatischen Welt aufeinander. Denn in dem actionbetonten Rollenspiel wurde die „Final Fantasy“-Reihe mit den bekanntesten Disney-Filmen verknüpft. Das Experiment glückte und wurde von den Fans weltweit mit offenen Armen empfangen. Seit dem ersten Erscheinen vor sieben Jahren hat der Titel deshalb bereits insgesamt über fünf Millionen Exemplare abgesetzt. Nach einem kartenbasierten Abstecher auf dem GameBoy Advance und einem zweiten Teil auf der PS2, erwartet uns mit „Kingdom Hearts 358/2 Days“ ein weiterer Hit-Kandidat auf dem Nintendo DS. Ob das Spiel nun aber wirklich mit den hervorragenden Vorgängern mithalten kann, wird von uns im Folgenden erläutert.

Herzen für das Kingdom Hearts

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Der blondhaarige Strubbelkopf Roxas schließt sich der mysteriösen Organisation XII an, die zunächst aus 13 so genannten Niemanden besteht. Diese Gestalten verfügen über kein Herz und bekämpfen deshalb die Herzlosen, welche die rote Pumpe nach dem Besiegen zurück lassen. Niemande erinnern sich normalerweise an ihr früheres Leben, doch dem jungen Roxas fehlt jegliches Gedächtnis. Erst mit der Ankunft des geheimnisvollen 14. Mitglieds der Organisation kehren manche Erinnerungsfetzen Stück für Stück zurück, doch ohne den großen Zusammenhang ergeben sie keinerlei Sinn.

Mithilfe der Herzen will die Organisation nun das Kingdom Hearts beschwören, das ihnen die Fähigkeit zu fühlen wieder zurückbringen soll. Roxas ist für diese Aufgabe praktischerweise prädestiniert, denn er kann als einer der wenigen das Schlüsselschwert benutzen, das gegen Herzlose besonders wirkungsvoll ist. Mitglied Nummer 14 gelangt in einer Notlage ebenfalls an das Schwert und hat ebenso wenige Probleme mit der Benutzung. Was die beiden Neuankömmlinge verbindet und was Roxas mit der Organisation erlebt, wird im Laufe der Geschichte erzählt. Diese zeigt folglich die Geschehnisse, die vor dem zweiten „Kingdom Hearts“ vorgefallen sind und wie es zu den Ereignissen in den ersten Stunden gekommen ist.

Die verschiedenen Welten

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Wie in den Vorgängern dürften die Umgebungen so manchen bekannt vorkommen, schließlich stammen sie zum Großteil aus populären Disney-Klassikern. Im Spiel durchstreift man dann unter Anderem durch Agrabah, dem Heimatort von Aladdin und seiner angebeteten Prinzessin Jasmin, das Kolosseum aus Herkules oder dem Wunderland aus dem „Alice“-Film.

Aber auch eigenständige Welten haben es in das Spiel geschafft, die jedoch etwas austauschbar wirken. Die ersten Missionen finden allesamt in Twilight Town statt, das mit ewigen Häuserschluchten aufwarten kann. Somit dauert es auch einige Stunden, bis man den ersten Disney-Charakter zu Gesicht bekommt und nicht nur den actiongeladenen „Final Fantasy“-Anteil spielt. Die Areale werden teilweise sogar zu oft wiederverwendet, wodurch etwas Langeweile aufkommt, wenn man zum x-ten Mal dieselbe Location besucht.

Missionen über Missionen

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Die Aufgabe des Einsammelns von Herzen mag im echten Leben kein leichtes und friedliches Unterfangen sein, in „358/2 Days“ reist man dazu allerdings einfach in eine andere Welt und besiegt die Herzlosen. Dazu wählt man im „Grauen Ort“ eine Mission aus und geht mit oder ohne Begleitung in Form eines weiteren Mitglieds in das festgelegte Zielgebiet und erfüllt die vorgegebenen Bedingungen. Diese unterscheiden sich nach einiger Weile kaum noch und wiederholen sich ebenso wie die Orte.

Bevor man in einer frischen Umgebung die ersten Kämpfe bestreitet, muss diese zunächst erkundet werden. Anschließend kann man in einer folgenden Mission Jagd auf Herzlose machen, deren Überbleibsel man einsammelt. Mit jeder Aufgabe vergeht derweil ein Tag in der Welt von „Kingdom Hearts 358/2 Days“ und die Geschichte schreitet voran.

Ein Niemand kämpft

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Das Kampfsystem wurde stark an die Vorgänger angelehnt und legt demnach großen Wert auf spannungsgeladene Auseinandersetzungen. Sobald man einen Gegner erblickt, wechselt das Spiel also nicht auf einen separaten Kampfbildschirm, sondern legt direkt mit den Kämpfen los. Bekanntermaßen stehen dem Spieler dabei nicht nur Angriffe mit dem Schlüsselschwert zur Verfügung, denn auch Magie hat es erneut in den Titel geschafft.

Ein Großteil der Zeit wird des Weiteren in den Lüften verbracht, schließlich sind die Protagonisten nicht allzu sehr mit der Erdanziehung vertraut. Die Figuren gleiten nach einem Sprung geradezu auf den Boden und können einige Schwerthiebe ausführen, bevor sie sich wieder auf die Erde bewegen. Dadurch wird nicht stupide nur auf die Gegner eingehämmert, sondern das Spiel durch Magie- und Luftangriffe, sowie dem Blocken aufgelockert.

Levelanstieg

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Nach jeder Mission werden etwaige Bonusgegenstände und Erfahrungspunkte verteilt, die dem Spieler gutgeschrieben werden. Hat der Charakter genug Erfahrung angehäuft und steigt um eine Stufe, werden nicht automatisch alle Fähigkeiten simpel verbessert. Im Spiel wird ein System für Items und Eigenschaften benutzt, das entfernt an „Tetris“ erinnert. Es steht nur eine begrenzte Fläche für Gegenstände zur Verfügung, die klug genutzt werden sollte. Während normale Heiltränke beispielsweise nur ein Quadrat in Anspruch nehmen, machen sich lange Kombo-Angriffe auf mehreren Feldern breit.

Ebenso verhält es sich mit den zusätzlichen Stufen, die genauso mit den restlichen Gegenständen arrangiert werden müssen. Durch Absolvieren von Missionen schaltet man immer mehr Kästchen frei, die folglich besetzt werden können. Darüber hinaus erhält Roxas Verbesserungen, die mehrere Felder besetzen und mit anderen Eigenschafts-Tafeln kombiniert werden können. Dadurch wird der Stufenanstieg nochmals verdoppelt oder die Angriffskraft eines Zaubers verstärkt.

Technik

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Wie nicht anders zu erwarten war, hat SquareEnix mit der Grafik eine absolut fantastische Arbeit abgeliefert. Die Charaktere sind allesamt sofort zu erkennen und werden nicht im knuddeligen Zwergen-Look dargestellt, den man beispielsweise aus den „Final Fantasy“-Neuauflagen auf dem Nintendo DS gesehen hat. Die Umgebungen können da natürlich nicht ganz mithalten und wurden teilweise mit grobkörnigen Texturen überlagert, was jedoch zu verschmerzen ist. Einen besonders guten Eindruck machen die großen Zwischenbosse, die großartig aussehen. Als Sahnehäubchen flimmern an besonders wichtigen Stellen auch Videosequenzen über den Bildschirm, die in gewohnter Qualität zu begeistern wissen.

Für den Soundbereich war dann scheinbar nicht mehr allzu viel Zeit übrig, denn die Melodien sind zum Großteil aus den Vorgängern bekannt und wurden lediglich wiederverwertet. Die angesprochenen Videosequenzen sind wiederum englisch synchronisiert, eine deutsche Variante wäre zwar wünschenswert gewesen, aber die Originalsprecher liefern eine gewohnt gute Figur ab.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Nach dem experimentierfreudigen Chain of Memories“ auf dem GameBoy kehrt man mit „Kingdom Hearts 358/2 Days“ wieder zu alten Traditionen zurück. Mit der Missionsstruktur steht und fällt das Spiel allerdings. Denn wer eine mitreißende Geschichte erwartet, wird durch die repetitiven Aufgaben etwas gelangweilt sein. Gleichzeitig wird der Titel allerdings für die Reisespieler interessant, die unterwegs eine Runde einlegen möchten. Wer mit den Missionen keine Probleme hat, findet damit dennoch einen absolut gelungenen Actiontitel.

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