Während die normale Spielewelle auf der Wii U nur sehr, sehr langsam in
Gang kommt, findet der aufmerksame Beobachter im eShop bereits einige
Perlen, die für kleines Geld zu haben sind. Gerade in den letzten Wochen
haben Spiel, wie Edge“, „Die geheimnisvollen Städte des Goldes:
Geheime Pfade“ und „Mighty Switch Force! 2“ das Spielangebot qualitativ
gewaltig aufgebessert. Mit „Knytt Underground“ ist kurz vor Weihnachten
ein weiteres Spiel erschienen, auf das man einen genauen Blick werfen
sollte.

Geschichte
Vor 500 Jahren haben die Menschen in einem Krieg die Erde und sich
selbst beinah komplett vernichtet. In Tunneln unter der Erde, in der
Welt der Wichtel und Feen, beginnt die Erde sich 500 Jahre später
langsam zu regenerieren. Die stumme Wichtel-Dame Mi Sprocket macht sich
eines Tages auf zur Feenquellen, damit ihr sehnlichster Wunsch, sprechen
zu können, in Erfüllung geht. Dass das allerdings erst der Beginn eines
großen Abenteuers ist, bei dem die Zukunft der Erde auf dem Spiel
steht, ahnt sie bei ihrem Aufbruch noch nicht.
Welt der Wichtel und Feen
Das Abenteuer beginnt nach einer kurzen Konversation mit Nicklas, dem
Wichtel-Geschichtenerzähler, mit dem Aufbruch von Mi aus ihrem
Heimatdorf in Richtung Feenquelle, welches die erste von insgesamt drei
Episoden darstellt. Mi erkundet ab diesem Zeitpunkt die Tunnel und
Höhlen der Wichtel, um den Weg zur Feenquelle zu finden. Dabei kommt sie
springend und vor allem kletternd voran. Miss Sprocket kann sich
nämlich an geraden, dunklen Wänden festhalten und diese hoch-
beziehungsweise herunterklettern. So erkundet man Tunnel für Tunnel und
Höhle für Höhle, wodurch sich nach und nach ein komplexes Höhlensystem
auf der eigenen Karte abbildet. Spätestens im letzten Kapitel hat das
Höhlensystem eine derart große Komplexität angenommen, die trotz der
aufzurufenden Karte der Fähigkeit bedarf, den Überblick zu bewahren.
Von den Bewohnern der Höhlen bekommt man kleine Aufträge, bei denen man
in der Regel einen anderen Wichtel oder einen bestimmten Gegenstand
finden muss. Diesen benötigt Mi, damit ihr ein Durchgang geöffnet wird
beziehungsweise sie einen anderen Gegenstand erhält, den sie an anderer
Stelle benötigt. Der Standort der jeweiligen Suchobjekte wird
erfreulicherweise automatisch auf der eigenen Karte markiert. Auch die
regelmäßig zu findenden Speicherpunkte kann man nach dem ersten Besuch
auf der Karte wiederfinden, wenn man die entsprechenden Holzpfeile in
der Spielwelt einmal übersieht. Ab und an begegnet man bei seinen
Erkundungen beispielweise auch gefährlichen Robotern, Lava, Laserfallen
und anderen Sicherheitssystemen, die einem nach dem Wichtel-Leben
trachten.

Der Einsatz von Lichtquellen und anderem nützlichen Wichtel-Zeug
Bereits im ersten Kapitel wird man zudem über Lichtquellen in
unterschiedlichen Farben stoßen. Einmal eingesammelt können sie
kurzeitig dazu verwendet werden, schnell in eine Himmelsrichtung
katapultiert zu werden. Gelbe Lichtquellen bringen einen so lange nach
oben, bis Mi auf ein Hindernis stößt. Rote Lichtquellen stellen eine Art
Jet-Pak dar, welches einen mit einem Stoß etwas nach oben und vorne
bringt. Mit der blauen Lichtquelle wird man horizontal wie aus einer
Kugel geschossen, bis man auf ein Hindernis stößt und mit grünen
Lichtquellen kann Mi sogar komplett frei durch die jeweilige Höhle
gesteuert werden. Was im ersten Kapitel noch ab und an auftritt, wird im
dritten Kapitel standardmäßig notwendig zu beherrschen sein. So kann
die Wichtel-Dame höhere Ebenen erreichen, Abgründe überwinden und auch
einige der Fallen umgehen.
Auch die Fähigkeit, sich in einen Ball zu verwandeln und durch die
Gegend zu rollen und zu springen, die im zweiten Kapitel im Zentrum
steht gehört im dritten Kapitel wieder zum Standard. Im Endeffekt bilden
die ersten beiden Kapitel eine Art Vorbereitung auf die Herausforderung
des dritten Kapitels, welches das umfangreichste der drei ist. Selbiges
stellt dann auch die Herausforderung dar, die man eventuell schon
einmal frustriert pausiert, wenn man den Überblick etwas verloren hat.
Für den notwendigen Wortwitz sorgen die Feen der Feenquelle, die den ein
oder anderen Spruch, natürlich in Form von deutschen Bildschirmtexten,
drauf haben. Auf dem GamePad der Wii U werden die Karte und das eigene
Inventar dargestellt, aber natürlich kann das komplette Spiel auch auf
dem Bildschirm bestritten werden, was einen sehr guten Eindruck
hinterlassen hat.

Technik
Die grafische Präsentation von „Knytt Underground“ alleine ist schon
wunderbar anzusehen. Gerade der Kontrast zwischen der schwarzen Erde im
Vordergrund und den im Hintergrund wachsenden Blumen, Pilzen und Bäumen
oder alten technischen Erfindungen der Menschen, schafft einen
einzigartigen Charme. Die etwas überzeichneten Wichtel und Feen heben
sich dank der vielen Farben angenehm von den schwarzen Tunneln und
Höhlen ab und auch die Licht- und Schatteneffekte hinterlassen einen
sehr guten Eindruck. Eindrucksvoll ist auch die musikalische
Untermalung. Die Melodien passen sich nicht nur einfach den
Gegebenheiten an, ab und an verschwinden sie kurzzeitig sogar ganz,
damit man hört, wie Mi durch einen kleinen Teich läuft. Wenn Videospiele
eine künstlerische Seite haben, dann ist „Knytt Underground“ ein wahres
Meisterwerk.
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