Rennspiele, die für die Wii erscheinen, haben es grundsätzlich erst einmal nicht leicht. Denn sie alle müssen es sich gefallen lassen, mit dem bisher besten Wii-Racer Excite Truck verglichen zu werden. Ob Off Road dem Vergleich Stand hält, oder ob der Titel lieber in der Garage geblieben wäre, erfahrt Ihr nun im Review.
Was hat Off Road zu bieten?
Nach einem kurzen Druck auf die Zwei-Taste wird man direkt vom Startbildschirm ins Hauptmenü geleitet. Hier hat man unter anderem die Möglichkeit, ein Schnelles Rennen“ zu starten. Dabei kann man sich weder für ein Auto, noch für eine Strecke entscheiden, alles ist dem Zufall überlassen. Es gibt außerdem die Option „Karriere“, wohl das Herzstück des Spiels. Was sich dahinter verbirgt, dürfte nicht schwer zu erraten sein. Man kann die Karriere-Karte abarbeiten, indem man die 30 Rennen erfolgreich absolviert und mit den Preisgeldern aus den einzelnen Runden seinen Fuhrpark erweitern. Es gibt insgesamt 18 verschiedene Wagen, wovon am Anfang aber nur vier verfügbar sind. Die Rennstrecken reichen von staubigen Wüstenlandschaften über grüne Gebiete mit Wasseranlagen bis hin zu eisigen Schneeregionen. Wenn man sich seinen Fuhrpark ansieht, der sich hinter dem Menüpunkt „Garage“ verbirgt, kann man sich um seine wertvollen Schätze kümmern. Denn diese erleiden durch jedes Rennen, das man fährt, immer mehr Schaden. Dem Spieler wird später schließlich zur Wahl gestellt, wie viel Prozent Reparatur man seinem Wagen gönnt und muss dafür natürlich mit dem verdienten Geld blechen. Die Preise sind allerdings immer recht fair, sodass es eigentlich nie unmöglich sein sollte, sein Auto zu pflegen.
Der Turnier-Modus ist vom Karriere-Modus vollkommen abgetrennt. Man hat für diesen Modus noch einmal eine eigene Garage und ein eigenes Konto. Investitionen aus dem Turnier wirken sich also nicht auf den Kontostand in der Karriere aus. Die Turnier-Karte ist ähnlich aufgebaut wie in der Karriere, allerdings lange nicht so umfangreich. Waren es in der Karriere noch 30 Rennen, die man bestreiten konnte, sind es im Turnier nur noch sechs.
Im Arcade-Modus kann man in schnellen Rennen Herausforderungen mit freigeschalteten Fahrzeugen auf freigeschalteten Strecken annehmen. Zu den Herausforderungen gehört zum Beispiel die „Expedition“. Das ist eine Solo-Challenge über drei Runden, in der man eine bestimmte Anzahl an Artefakten sammeln muss. Im „Zeitangriff“ muss man innerhalb von neun Runden die vorgegebene Rundenzeit erreichen. Es gibt auch noch die Challenge „Schadensgrenze“. Das ist ein Rennen über drei Runden, bei dem man Erster werden und unter einer bestimmten Schadensgrenze bleiben muss. Dabei greifen einem einige Reparaturobjekte unter die Achsen, die auf der Strecke verteilt sind. Es gibt insgesamt zwölf solcher Herausforderungen, aber es würde den Rahmen dieses Reviews sprengen, alle aufzulisten und zu erklären.
Als letzter Punkt im Hauptmenü (neben den Optionen) bleibt noch der Mehrspieler-Modus. Wer allerdings direkt nach dem ersten einlegen der Spiel-Disk gegen einen Freund im Splitscreen-Modus antreten will, der wird enttäuscht werden, denn dieser muss erst freigespielt werden. Das ist aber mit etwas Geschick recht schnell erledigt.
Die Steuerung
Man sieht also, dass Off Road relativ umfangreich ist. Doch wie sieht’s denn mit der Steuerung aus, welche bei einem Rennspiel ja nicht so ganz unwichtig ist? Diese wurde in zwei unterschiedlichen Ausführungen integriert. Beide Steuerungsvarianten nutzen die quergehaltene Wii-Remote und verzichten komplett auf die Nunchuk-Erweiterung. Variante A unterstützt dabei die Bewegungssensorik der Remote, sodass Lenkbewegungen mit dem Controller entsprechend das virtuelle Fahrzeug lenken, das Wii-Lenkrad wird also nicht unterstützt. Per 2-Knopf beschleunigt und per 1-Knopf bremst man das Auto. Um enge Kurven besser nehmen zu können, lässt sich mittels D-Pad nach oben die Handbremse betätigen. Möchte man die Kamera variieren, so kann per Steuerkreuz rechts und links in die Hinteransicht gewechselt und mit dem Plus-Knopf weitere Kameraeinstellungen ausgewählt werden. Steuerkreuz nach unten hingegen zoomt in die Streckenkarte hinein und wieder heraus. Um das Spiel zu pausieren genügt ein Druck auf den Minus-Knopf.
In Variante B wird auf das Lenken mittels Bewegungssensorik verzichtet und dafür per Steuerkreuz realisiert. Gas und Bremse bleiben wie gehabt auf 2 und 1, auch Kamera (Plus) sowie Pause (Minus) sind unverändert. Die Handbremse hingegen wandert auf den B-Knopf, dafür lässt sich der Kartenausschnitt mittels Steuerkreuz nach oben variieren. D-Pad nach unten wechselt in die Rückansicht. Prinzipiell funktionieren beide Varianten, jedoch erhält man mit der eher klassisch gehaltenen B-Variante eine deutlich bessere Kontrolle über das Fahrzeug und steuert dieses erfolgreicher über die Strecken. Schade ist allerdings, dass der Analogstick des Nunchuks nicht zum Einsatz kommt - eine entsprechend dritte Variante wäre wünschenswert gewesen.
Grafik & Sound
In Off Road sind sowohl die Fahrzeuge als auch die Landschaften nett gestaltet, auch Effekte wie aufwirbelnder Sand oder Schnee sorgen für erhöhten Realismus. Es gibt allerdings Texturen, die zum Teil sehr verwaschen aussehen und nicht sehr schön sind. Da man seine Augen während des Rennens aber nicht unbedingt auf die Texturen fixiert, ist das gerade noch so zu verkraften. Auch sind einige Strecken recht karg gestaltet, so wären ein paar zusätzliche Details sicherlich nicht verkehrt gewesen.
Der Sound kann, ähnlich wie die Optik, auch nicht wirklich punkten. Das komplette Spiel wurde mit Gitarrenriffs geschmückt, wobei die Songs in ihrer Qualität oft stark schwanken. Ertönt der Intro-Track noch recht bescheiden, so kann die musikalische Menü-Untermalung hingegen überzeugen. Im Spiel selber wechseln die Tracks ebenfalls zwischen qualitativ unterschiedlichen Stücken. Genau wie in Sachen Geländearten hätten weitere Musikstücke dem Titel nicht geschadet.
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