Seit dem 18. November bestreiten Harry Potter und seine Gefährten das letzte Gefecht gegen Voldemort auch im heimischen Wohnzimmer auf Blu-ray und DVD. Die LEGO-Zauberer waren für den Kinostart derweil nicht ganz bereit und mussten zunächst noch einige Nachholstunden in Hogwarts absolvieren. Doch nun steht dem Trupp nichts mehr im Weg, um nicht nur die zahlreichen LEGO-Steine in den verschiedenen, verhexten Welten einzusammeln, sondern auch knifflige Rätsel zu knacken und das ein oder andere Ungetüm zu stoppen. Was die Entwickler mit LEGO Harry Potter: Die Jahre 5–7“ alles dazugelernt haben, werden wir euch in den folgenden Zeilen verraten.

Who’s bad?
Im aktuellen Ableger der „LEGO“-Reihe werden die letzten drei Jahre der Potter-Saga in gewohnter Weise erzählt. Nach dem tragischen Ende des Trimagischen Turniers, ist Voldemort nun vollends zurückgekehrt. Zwar wird Harry Potter für seine Aussage vielerorts nur belächelt, doch schon bald wird der dunkle Lord sein Mal in den Himmel zeichnen und für Furcht und Schrecken sorgen. Man erlebt in der Haut einer der zahlreichen Charaktere die Geschichten ab dem fünften Buch und spielt sich somit durch etliche spaßige, durchaus aber auch tragische Situationen.
Angefangen beim geheimen Orden des Phönix, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Voldemort endgültig aus der Welt zu schaffen, über die Suche nach dem ominösen Halbblutprinzen und hin zur finalen Schlacht mit Hilfe der Heiligtümer des Todes. Die Geschichtseinlagen werden dabei wieder einmal über Videos dargestellt, die abermals deutlich sichtbar komprimiert wurden und Neulinge eher im Regen stehen lassen. Aber wer kauft sich schon ein „Harry Potter“-Spiel, ohne die Geschichte schon zu kennen …
LEGO? Oh, LEGO.
Nach einer dieser kurzen Videoszenen erlangt man direkt Kontrolle über Harry und fühlt sich als Besitzer einer der beiden anderen 3DS-„LEGOs“ direkt heimisch. Auf dem oberen Bildschirm sieht man in einer mal mehr und mal weniger stark angeschrägten Perspektive die Spielwelt, die zum Teil aus den bekannten Legosteinen besteht. Mit einem der verfügbaren Protagonisten eilt man nun durch die Areale der drei Bücher, löst kleinere Rätsel und sammelt massenhaft Gegenstände ein.
Während die Rätsel nun selbst jüngere Spiele vor keine allzu großen Probleme stellen dürften, wird die Sammelwut von Teil zu Teil schlimmer. So stapft man also durch die Level und sammelt jeden noch so unbedeutsamen Punkt auf, der folglich dem eigenen Konto gut geschrieben wird. Von den erspielten Punkten lassen sich dann neue Charaktere, Hinweise oder witzige und hilfreiche Extras kaufen. Dabei werden beispielsweise die Punkte multipliziert oder die Köpfe der Charaktere wachsen stark an.

Alles beim Alten
Auch bei „LEGO Harry Potter“ handelt es sich auf dem Nintendo 3DS nicht etwa um die Konsolenfassung in abgespeckter Form, sondern um eine vereinfachte Version, die in ähnlicher Weise auch auf PSP und Nintendo DS erscheint. Das hat abgespeckte Level zur Folge, die für einen Handheldtitel aber dennoch relativ lange beschäftigen werden. Schnelle Spieler, die nicht der Sammelwut verfallen sind, werden die Geschichte zwar in unter zehn Stunden durchboxen können, alle anderen werden diese Marke aber locker knacken.
Gerade im Vergleich zur Vorgängerversion auf dem betagten Nintendo DS wurde die Touchscreeneingabe übrigens stark zurückgeschraubt. Es lassen sich zwar Hinweise per Berührung anzeigen oder Charaktere und Zauber wechseln, gezwungen wird man zur Nutzung des unteren Bildschirms aber nur selten. Wirkliche Veränderungen zu „Star Wars“ und „Fluch der Karibik“ auf dem Nintendo 3DS sucht man gleichzeitig aber vergeblich. Selbstverständlich hüpft man nicht mehr mit Lichtschwert oder Säbel durch die Areale, Levelaufbau und Rätsel erinnern aber ohne Frage zu stark an die beiden Spiele, die vor wenigen Monaten erst erschienen sind.
Glücklicher Weise wurden aber die viel zu leichten und dadurch störenden Quick-Time-Events aus „Fluch der Karibik“ abgeschafft. Bei Duellen gegen Widersacher muss man nun also nicht mehr den richtigen Knopf so schnell wie möglich drücken, sondern etwas geschickter vorgehen und einen Zauber in Richtung des Gegners schleudern. Zusätzlich wehrt der eigene Schützling gegnerische Sprüche gekonnt ab, wodurch eine Art magisches Tennis entsteht.
Technik
„LEGO Harry Potter: Die Jahre 5–7“ sieht oberflächlich gesehen wirklich gut aus und überzeugt durch prächtige Welten, nette Effekte, wiedererkennbare Charaktere und den typischen Charme der Klotzfiguren. Leider hat man aber gerade im 3D-Modus mit heftigen Ruckeleinlagen zu kämpfen, die auch ohne Action auf dem Bildschirm bei weitläufigeren Arealen zum Vorschein kommen.
Im angesprochenen Bereich des Dreidimensionalen ist auch dieses Mal wieder viel Raum nach oben, durch einige interessantere Perspektiven kommt aber dennoch ein Hauch der Räumlichkeit auf. Nicht ganz so sanft wird dafür die Musik eingesetzt, die nicht nur die bekannten „Potter“-Melodien bietet, sondern auch mit eigenen Stücken die passende Atmosphäre vermittelt.

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