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Mario & Luigi: Abenteuer Bowser

von

Philipp

Vor 13 Jahren sah die Welt für Nintendo-Anhänger noch ganz anders aus. Man musste sich noch nicht über die täglich neuen Casual-Titel aufregen und wurde mit Toptitel um Toptitel beliefert. Zudem war SquareEnix, zur damaligen Zeit noch ohne das Anhängsel Enix“ bekannt, ein enger Verbündeter Nintendos und entwickelte sogar ein Spiel mit dem bärtigen Maskottchen. Im letzten Jahr erschien die Zusammenarbeit „Super Mario RPG“ endlich auch auf der europäischen Virtual Console. Vor wenigen Tagen veröffentlichte Nintendo wiederum das zweite „Mario“-Rollenspiel auf dem Nintendo DS. Nachdem der Vorgänger nicht den erhofften Anklang bei den Fans gefunden hat, verspricht der dritte „Mario & Luigi“-Titel wieder die volle Portion Spaß. Wie das Abenteuer wirklich geworden ist, könnt ihr im Folgenden lesen.

Abenteuer Bowser

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Mario und Luigi werden zu Peach ins Schloss gerufen, da die Bewohner des Pilzkönigreichs aus unbekannten Gründen immer weiter aufblähen und nur noch durch die Gegend rollen können. Bowser wurde nach seinen bisherigen Entführungsaktionen an der Prinzessin selbstverständlich nicht eingeladen und ist eingeschnappt, weshalb er es den Klempner-Brüdern so richtig heimzahlen möchte. Der Kampf geht in die Hose und der Stachelpanzer landet im örtlichen Wald, in dem er einen mysteriösen Laden entdeckt.

Allen Anzeichen zum Trotz nimmt er das Angebot des Besitzers an und isst dessen Angebot in Windeseile auf. Zur Überraschung aller handelt es sich bei dem Ladenbesitzer um den Bösewicht Krankfried, der Bowser eine ganz besondere Zutat ins Essen gemischt hat. Die Schildkröte zieht gezwungenermaßen einen Großteil des Königreichs in seinen Körper. Das Schloss steht ohne Verteidigung da und Krankfried ist unterwegs. Nur Mario und sein Bruder können die Bewohner noch aus diesem Schlamassel retten.

Bowser, Mario und Luigi

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Fortan wird auch das Abenteuer nicht mehr auf eine Art gespielt, sondern teilt sich auf Bowser, sowie Mario und Luigi auf. In Form des grün-gelben Fieslings stampft man in typischer Serienmanier über die verschiedenen Areale und sucht nach dem nächsten Hinweis zur Lösung des Problems. Dabei wird das Geschehen aus der gewohnten isometrischen Ansicht präsentiert, die auch mit dem harten Brocken eine perfekte Übersicht bietet. Bowser hat natürlich andere Eigenschaften als die Gebrüder und kann demnach große Felsen zerschlagen oder Bäume anzünden, die dem Spieler den Weg versperren. Dafür ist er relativ unfähig, was das Springen angeht und wird deshalb von den kleinsten Hügeln am Fortschreiten gehindert.

Mario und Luigi befinden sich wiederum direkt im Körper des Feindes und lassen sich beide gleichzeitig steuern. Die Kamera zeigt die beiden nun jedoch von der Seite, wie man es aus den Hüpfspielen rund um den Latzhosen-Mann bereits kennt. Was den Brüdern im Vergleich zu Bowser nun an Muskelkraft fehlt, machen sie jedoch in Form von Spezialfähigkeiten wieder wett. So kann sich Luigi beispielsweise in die Erde graben oder Mario schrumpfen lassen. Sofern bei Bowser mal wieder der Ausnahmezustand eingetroffen ist und sein Körper einen kritischen Zustand meldet, werden Mario und sein langer Anhang zudem direkt an die Stelle geschickt, an der das Problem vorzufinden ist. Benötigt Bowser so zum Beispiel einmal mehr Muskelkraft, bewegt sich das Duo zum Arm und pumpt die Kräfte auf Höchstform.

Minispiele und Kämpfe

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Dies geschieht durch eines der wenigen Minispiele, die sich im Laufe der etwa 20-stündigen Geschichte ständig wiederholen. Die Aufgaben werden zum Großteil mit dem Stylus gesteuert und hätten mit dem Steuerkreuz eine ganze Spur besser funktioniert. Aber selbst die Minispiele, die mit Knöpfen kontrolliert werden, sind bereits nach dem ersten Durchgang ausgelutscht.

Glücklicherweise bieten da die Kämpfe genügend Abwechslung, um für die Makel wieder einiges gutzumachen. In „Mario & Luigi: Abenteuer Bowser“ finden schließlich keine standardisierte Rollenspielkämpfe statt, denn hier geht es um einiges actionreicher zu. Die beiden Brüder können bei Auseinandersetzungen versuchen, den gegnerischen Angriff abzuwehren oder gar zu kontern. Daher benötigt man für jeden Gegner eine eigene kleine Strategie, die man sich mit der Zeit erarbeitet. Des Weiteren haben es auch die kooperativen Attacken der Vorgänger wieder ins Spiel geschafft, die wie auch die normalen Angriffe etwas Geschicklichkeit voraussetzen. Nur wer zum richtigen Zeitpunkt die passende Aktion ausführt, wird so die volle Angriffsleistung erzielen.

Humor und Einblicke in Bowser

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Den Großteil des Spiels verbringt man im Körper von Bowser, was sich als gelungene Entscheidung seitens der Entwickler herausgestellt hat. Es wird deutlich, dass auch der Gepanzerte ein eigenes Spiel alleine bewerkstelligen und leiten könnte, denn schon die Bowser-Abschnitte in diesem Titel machen eine Menge Spaß. Nicht zu vergessen sind ebenso die überaus lustigen Dialoge, die so einige Klischees und Nintendo-bezogenen Produkte auf die Schippe nehmen. Das aus „Wii Fit“ bekannte Balance Board bekommt so unter Anderem das Fett weg und wird kräftig durch den Kakao gezogen, aber auch die Texte von Krankfried sorgen für häufiges Lächeln.

Darüber hinaus ist es absolut interessant, einmal hinter die Kulissen des eigentlichen Bösewichts der „Mario“-Serie zu blicken. Man erkundet das Schloss des Finsteren, rettet dessen Untertanen und sieht mit an, wie er eben jene durch die Gegend scheucht. Der neugeborene Held muss am eigenen Leib erfahren, wie es ist, wenn man einen Widerling an seinen Fersen kleben hat, der einem nichts Gutes will und nur hinter der Prinzessin und dem Schloss her ist.

Vortreffliche Technik

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Bei der Grafik von „Mario & Luigi: Abenteuer Bowser“ haben sich die Entwickler wirklich selbst übertroffen. Auf den ersten Blick hat sich im Vergleich zum Vorgänger „Zusammen durch die Zeit“ nicht viel geändert, der Teufel steckt allerdings im Detail. Gerade in die Charakteranimationen hat man eine Menge Arbeit gesteckt, die man den Bewegungen der Figuren deutlich ansieht. Jeder Gegner hat somit seine Eigenarten und gerade die beiden Helden haben in nahezu jeder wichtigen Sequenz eine lustige Bewegung zu bieten.

Ebenso hervorragend ist die musikalische Untermalung ausgefallen. Zum einen wurden alte „Mario“-Stücke neu gemischt, die nun in einem frischen Gewand aus den Lautsprecherboxen des Nintendo DS erklingen. Außerdem gibt es auch einige gänzlich neue Stücke, die den alten in Nichts nachstehen. Die kleinen Sprachfetzen seitens der Hauptcharaktere runden das gelungene Erlebnis nochmals ab.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Nachdem die Erwartungen aufgrund des zweiten Teils gehörig nach unten geschraubt wurden, war die Freude dann nur umso größer, dass aus Mario & Luigi: Abenteuer Bowser“ ein rundum fantastisches Rollenspiel geworden ist. Die Story ist zwar nicht ganz auf der Höhe des Gameplays, dafür haut dieses umso mehr auf die Pauken und sorgt lange Zeit für Spaß. Leider ist nur ein Schwierigkeitsgrad verfügbar, der recht leicht ausgefallen ist. Nichtsdestotrotz empfehlen wir „Abenteuer Bowser“ jedem Nintendo-Fan, der etwaige Nachfolger wird es schwer haben, das Dargebotene nochmals zu übertreffen.

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