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Mario Party 10

von

Jens Jordan

In diesem Jahr bestreiten Mario & Co. bereits die zehnte Würfelparty. Kleine Ausflüge auf die Handhelds von Nintendo einmal außen vor gelassen. Alles fing auf dem Nintendo 64 an und schafft nun anno 2015 auch den Sprung auf die Wii U. Natürlich sind wir auch bei Mario Party 10” wieder dabei und lassen die Würfel rollen. Wir wollen euch nun verraten, ob wir das notwendige Würfelglück hatten.

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Party-Modus


Der klassische Party Modus ist auch in „Mario Party 10“ wieder enthalten und natürlich die erste Wahl, wenn man seine Partygäste verbrennen, niederschlagen oder zerquetschen möchte. Auf Spielbrettern, wie Pilzpark, Spukpfad und Chaosschloss, tritt man gegen bis zu drei Freunden darum an, wer am Ziel die meisten Ministerne gesammelt hat. Das Spielkonzept bleibt bekannt: Nacheinander wird gewürfelt und die Charaktere ziehen dann gemeinsam in einem Fahrzeug entsprechend der gewürfelten Zahl über das Spielbrett. Dabei kommt man auf Spielfelder, die bestimmte Aktionen auslösen. Die Aktionen treffen in der Regel nur den aktiven Spieler. Bei blauen Feldern bekommt man beispielsweise Spezialwürfel für die nächste Runde, Glücks- und Pechfelder bringen beziehungsweise kosten einen Ministerne und Bowser Jr.-Felder können einen schon einmal etwas mehr als ein paar Ministerne kosten. Ab und an zieht man bei der Fahrt über das Spielbrett durch Ministern-Tore, bei denen Toad einem automatisch zusätzliche Ministerne schenkt. Natürlich gibt es auch Spielfelder, die nur auf einem der Spielbretter existieren. Buu-Huu‘s Heimsuchung wird man beispielsweise nur auf dem Spukpfad finden.

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Kämpfe gegen Freunde


Die zahlreichen Minispiele, die man in und nach den Runden bestreitet, sind natürlich das Highlight des Spiels und eine bunte Mischung aus neuen und bereits bekannten Spielkonzepten. Diese werden in die Kategorien „Alle gegen alle”, „2 gegen 2”, „1 gegen 3” und „Bosskämpfe” unterteilt. In der Kategorie „Alle gegen alle” muss man beispielsweise beweisen, dass man mit einem Unbesiegbarkeitsstern die meisten Fische besiegen kann, oder, dass man sich am längsten unbeschadet auf einem Steinpfad bewegen kann, während einzelne Steine in der umringenden Lava immer wieder ab- und auftauchen. Bei den „2 gegen 2”-Minispielen muss man dagegen auf einem großen Ball rollend versuchen, den kleineren Fußball so häufig wie möglich im gegnerischen Tor unterzubringen oder beim Volleyball mehr Schmetterbälle erfolgreich über das Netz zu bringen.




In der Kategorie „1 gegen 3” versucht der allein antretende Spieler, seine Gegner in Seifenblasen einzusperren. Wurde ein Spieler einmal gefangen, können seine beiden Freunde ihn kurzzeitig noch befreien, wenn sie das Risiko eingehen, selbst von einer Seifenblase berührt zu werden. Bei den „Bosskämpfen” tritt man beispielweise gemeinsam und doch gegeneinander zu einer Art Memory gegen einen Hammerbruder an. Kugelwillis in 3er, 2er und 1er-Version bringen einem die entsprechenden Punkte, Hämmer kosten sie einen. Für Erfolge in den Minispielen bekommt man natürlich entsprechend der Platzierung auch wieder Ministerne, die im Ziel bei der Abrechnung beziehungsweise Sonderabrechnung über Sieg und Niederlage entscheiden. Wer nur Minispiele bestreiten möchte kann sich übrigens neben den Brettspielen auch am Freien Spiel versuchen oder einfach zur schnellen Münzherausforderung antreten.

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Bowser-Party: Part I


Weil sich ab und an auch einmal fünf und nicht nur vier Freunde zu gemütlichen Spieleabenden treffen, hat sich Nintendo etwas einfallen lassen und die Bowser-Party entworfen. Darin wurden Mario & Co. zu einer Party eingeladen, die sie so schnell nicht vergessen werden. Bowser hat es nämlich auf sie abgesehen, damit er auch einmal als Sieger das Spielbrett verlassen kann. Die Rollen sind schnell verteilt: Die vier Spieler mit den Wii-Fernbedienungen schlüpfen in die Rollen der flüchtenden Freunde und ein Spieler greift zum GamePad, um sich auf die Jagd nach den anderen zu machen. Marios Freunde müssen das Ende der Spielbretter erreichen um zu gewinnen, wobei allerdings nicht alle ankommen müssen. Es genügt, wenn einer der Spieler mit dem fahrenden Untersatz das Ende des Spielbretts erreicht. Bowser hat dagegen das Ziel, die ganze Sippschaft auszuschalten, bevor diese ihr Ziel erreichen.




Wie in einer normalen Party-Runde wird dabei nacheinander gewürfelt und der fahrbare Untersatz der Gefährten bewegt sich entsprechend der gewürfelten Werte und der farblichen Felder auf dem Spielbrett voran. Am Ende einer Runde lässt Bowser insgesamt vier Würfel rollen und bewegt sich anschließend über das Spielbrett. Erreicht er mit seinem Würfelgesamtergebnis die Flüchtenden, kommt es zu einem Bowser-Minispiel. Bowser hat dabei grundsätzlich das Ziel, möglichst vielen Spielern möglichst viele ihrer insgesamt sechs Herzen zu stehlen. Je nach Minispiel erreicht er das auf unterschiedliche Arten. Beim Flipper versucht er beispielsweise, seine Feinde durch zwei Dornenkugeln zu treffen und beim Klettern jagt er den um ihre Herzen kletternden Freunden hinterher. Bei einigen der Bowser-Minispiel braucht man Glück, bei anderen Geschick.

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Bowser-Party: Part II


Die Anzahl der Bowser-Minispiele ist leider relativ übersichtlich und zudem sind diese häufig auch sehr unausgewogen, da Bowser am Ende oft als gefühlter Sieger da steht auch dann, wenn er verloren hat. Zum Beispiel ist es bei dem Laufrad-Minispiel beinah unmöglich, dass nicht mindestens einer der Spieler das Zeitliche segnet. Selbiges verleiht dem Spielmodus einen negativen Beigeschmack. Zwar können Herzen auf dem Spielbrett durch entsprechende Spielfelder oder Ereignisse dazu gewonnen und ausgeschiedene Spieler auch zurückgeholt werden, einmal ausgeschieden fehlt einem allerdings zumindest bis zur Rückkehr der entsprechende Würfel von Spieler X. Wer mit zwei Würfeln über das Spielbrett zieht, wird seine Erfolgschancen selbst einschätzen können. Hinzu kommt, dass Bowser, sollte er einmal mit seinen Würfeln die Flüchtenden nicht erreichen, noch einmal würfeln kann. Wir stellen die Frage in den Raum warum das so ist, denn bei unseren Testrunden ist es kein einziges Mal passiert, dass die Jagd mit dem zweiten Wurfergebnis nicht doch noch erfolgreich war. Wer jetzt noch die Unterstützung von Bowser Jr. mit entsprechenden Feldern und Pauschalabzügen bei den Herzen hinzuzählt, weiß, dass nur mit sehr viel Würfelglück der Sieger nicht Bowser sein wird. Die Bowser-Party ist ein spaßiger Modus, nur sind die Gewinnchancen nicht wirklich fair verteilt.


amiibo-Modus


Wer möchte und die ein oder andere amiibo-Figur zu Hause stehen hat, der kann sich mit Freunden auch im amiibo-Modus messen. Einfach die unterstützten amiibos registrieren und dann in der Nähe des GamePads abstellen, da man sie zum Würfeln benötigt. Mit einer der amiibo-Figuren bestimmt man zudem das Spielbrett, das gespielt werden soll. Die Spielbretter sind in der Regel sehr übersichtlich sowie quadratisch aufgebaut und haben neben den normalen Spielfeldern auch Röhrenfelder, um auf dem Spielbrett von Punkt A zu B zu kommen. Jedes Brett hat allerdings einige Besonderheiten. Yoshis Brett hat beispielsweise einen Verwandlomaten für Spezialwürfel und Yoshi-Kanonen, mit denen man anderen Spielern Items stehlen kann. Wie in den ersten Mario Party-Spielen sammelt man mit seinen amiibo-Spielfiguren Münzen, um sie an immer wieder wechselnden Stellen gegen Sterne einzutauschen. Nach jeder Runde folgt ein Minispiel. Wer nach zehn Runden die meisten Sterne beziehungsweise bei Sternegleichstand die meisten Münzen hat, gewinnt die Partie. Ehrlich gesagt hätten wir allerdings gerne auf den amiibo-Modus verzichtet, wenn Nintendo zusätzlich einige Spielbretter für den Party Modus spendiert hätte.

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Bonusspiele und Toads Shop


Erwähnenswert sind noch die handvoll Bonusspiele, die man zwischendurch mal spielen kann. Herausgestochen hat dabei Badminton, das man zu viert spielen kann. In Zweier-Teams tritt man dabei in einem spaßigen Badminton-Duellen gegeneinander an. Die anderen Bonusspiele, wie Juwelenschlacht, Bowser Jr.-Herausforderung und Bowser-Herausforderung, fallen allerdings etwas ab, da sie zum einen nicht sonderlich begeistern können und zum anderen teilweise auch nur alleine gespielt werden können. In Toads Shop kann man die verdienten Mario Party-Punkte gegen neue Charaktere, Schwierigkeitsgrade, Musikstücke und vieles mehr eintauschen. Mario Party-Punkte bekommt man für bestrittene Partien und für das erfolgreiche Abschließen von Herausforderungen, die von der Registrierung eines amiibos bis hin zum erfolgreichen Abschluss der Bowser-Party reichen. Für amiibo-Figuren, die nicht aus dem Super Mario-Universum stammen, bekommt man übrigens nur Rubbel-Lose, die man gegen Mario Party-Punkte eintauschen kann.


Technik


Optisch behält „Mario Party 10“ den typischen „Super Mario”-Look bei, der nun allerdings in HD-Grafik präsentiert wird. Überall auf den abwechslungsreichen Spielbrettern kreucht und fleucht es, wenn die Würfel rollen. Und natürlich jubeln und fluchen die bekannten Nintendo-Charaktere um die Wette, wenn sie über die Spielbretter fahren und die thematisch passenden Melodien erklingen. Trotzdem wirkt alles wie eine HD-Version von „Mario Party 9“, grafisch kommt das Spiel weder an „Super Mario 3D World“ noch an „Super Smash Bros. for Wii U“ heran. Wer Freunde zu zwei oder drei Runden „Mario Party“ eingeladen hat, sollte sich immer darüber bewusst sein, dass derzeitig nur die Wii-Fernbedienungen als Steuerungseinheit für den normalen Party-Modus angeboten werden.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Mario Party 10“ ist erst das dritte Spiel für die Wii U dieses Jahr und zeigt, dass die Konsole derartige Spiele braucht. Zum zehnjährigen Jubiläum hätte man sowohl spielerisch als auch grafisch durchaus mehr erwarten können, als das was am Ende angeboten wurde. Trotzdem kann das Spiel dank HD-Gewand und Partyspaß für bis zu fünf Spieler zumindest zeitweise überzeugen. Vielleicht ist die „Mario Party“-Reihe heute kein System-Seller mehr, dafür ist das Spielkonzept „Minispielsammlung” zu ausgereizt, aber es ist immer noch ein Spaß, mit Freunden auf der Wohnzimmercouch vor dem Fernseher zu sitzen und miteinander beziehungsweise gegeneinander anzutreten, um den Meister der Würfelblöcke zu ermitteln.

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