In den letzten Jahren wurden die Kinosäle weltweit von einem Genre überschüttet, das zuvor aufgrund mangelnder Technik nicht in dieser Art möglich war. Die Rede ist selbstverständlich von Superheldenfilmen, die seit langem einen Boom erleben. Dabei schaffen es nicht nur die großen Superhelden, wie Spider-Man, Superman oder Hulk auf die große Leinwand, sondern auch Filme mit Thor und Captain America sind in Planung. Mit Marvel: Ultimate Alliance“ wurde vor drei Jahren ein Spiel veröffentlicht, das die bekanntesten Helden des Marvel-Universums zusammenarbeiten lässt, um gemeinsam gegen das Böse zu kämpfen. 2009 sind die gebündelten Kräfte wieder von Nöten, weshalb wir uns in die Abenteuer aus „Marvel: Ultimate Alliance 2“ gestürzt haben.
Superhelden im Zwiespalt
Der Kampf zwischen einigen Superhelden und Bösewichten verursacht in Conneticut eine verheerende Explosion, die 617 Unbeteiligten Zivilisten das Leben kostet. Die Regierung fordert daraufhin den Superhuman Registration Act, der nicht von jedem freudig aufgenommen wird. Iron Man, Mister Fantastic und Songbird sind auf der Pro-Seite, während Captain America, Luke Cage und Iron Fist sich gegen das Gesetz stark machen. Nach einigen Spielminuten schließt man sich einer Seite an und kämpft fortan für die Durchsetzung seiner Meinung.

Vier Freunde gegen das Böse
Im Kampf gegen die befeindete Seite stürzt man sich mit vier Charakteren ins Abenteuer. In der ersten Mission spielt man beispielsweise mit Spider-Man, Iron Man, Captain America und Wolverine, während sich in späteren Aufträgen auch Hulk oder Venom anschließen. Per Knopfdruck kann man sich im Einzelspielermodus zwischen den Protagonisten durchschalten, bis man den Lieblingskämpfer übernommen hat oder vom Spiel dazu aufgefordert wird, für eine bestimmte Aufgabe den benötigten Helden auszuwählen. Wie auch schon im Vorgänger kann man das komplette Spiel mit bis zu drei Freunden bestreiten. Dazu benötigt man wie gehabt vier Fernbedienungen und Nunchuks. Der Aufwand lohnt sich aber, denn auf den Computer kann man sich auf keinen Fall verlassen.
Mit Freunden läuft man aber natürlich nicht nur durch die verschiedenen Areale. Denn wie auch schon beim Vorgänger machen Kämpfe den Löwenanteil in „Marvel: Ultimate Alliance 2“ aus. Mit dem A- und B-Knopf führt der Charakter starke und schwache Angriffe aus, die die Angriffswellen zu Boden schmettern sollen. Am oberen Bildschirmrand wird dabei der anvisierte Gegner gezeigt und dessen verbleibende Gesundheit. Mit der Zeit schaltet man immer mehr Kombos frei, die den Feinden noch mehr zusetzen. Somit lassen sich dann zum Beispiel Konkurrenten schocken oder zu Boden werfen. Außerdem sammelt man mit jedem Treffer Punkte für Fusionsangriffe. Dabei drückt man den Z-Knopf am Nunchuk und wählt den zweiten Superhelden aus. Die beiden Charaktere verbünden folglich ihre Kräfte und heizen den Feinden so richtig ein.
Spezialangriffe und Erfahrungspunkte
Wem schwache, starke und fusionierte Angriffe noch nicht ausreichen, kann sich zusätzlich noch an den Spezialangriffen bedienen. Iron Man schießt dann beispielsweise schnell Feuergeschosse und Spider-Man wirft mit Spinnennetzen nach Feinden. Für jeden besiegten Gegner erhalten die Figuren des Weiteren Erfahrungspunkte. Vorbildlicherweise kann man vor dem Spielen aktivieren, ob die Punkte automatisch oder jedes Mal von Hand vergeben werden sollen. Trägt man die Punkte nun selbst ein, kann man vorhandene Spezialangriffe verstärken oder gänzlich neue freischalten.
Durch die Erfahrungspunkte kommt eine Prise Taktik ins ansonsten stark Action-geprägte Spielprinzip. Ein wenig Ruhe und Ordnung hätte „Marvel: Ultimate Alliance 2“ aber auch so nicht geschadet, denn von der ersten Spielminute an fühlt man sich schon fast überfordert. Die drei vom Computer gesteuerten Mitstreiter stehen meist zusammengequetscht beim eigenen Spieler, was gerade bei Feindkontakt für Chaos sorgt. Freund und Feind lassen sich in der Masse kaum mehr unterscheiden, was nicht zuletzt daran liegt, dass sich die Charaktere in einigen Stufen kaum vom Hintergrund abheben. Mit der Wii-Fernbedienung kann man an manchen Stellen die Kamera nachjustieren, dies funktioniert jedoch nur ungenau durch Bewegungen. Mit einem zweiten Analogstick oder einfach dem Digitalkreuz wäre die Sache sicherlich leichter von der Hand gegangen.

Langweilig und englisch
Mit diesen beiden Adjektiven lässt sich die Wii-Umsetzung optimal beschreiben. Die Grafiken wurden ohne großen Aufwand an die weiße Konsole angepasst, weshalb man mit lieblosen Umgebungen, faden Effekten und unscharfen Texturen leben muss. Bei der deutschen Fassung ist zudem nur das zehnseitige Handbuch in Deutsch, das Spiel ist komplett in Englisch. Dafür klingt die Hintergrundmusik wenigstens etwas heroisch, wenn auch die lächerlichen Rufe der Helden fehlplatziert wirken.
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