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Medieval Games

von

Jens Jordan

Ritterturniere wurden im Mittelalter meist im Rahmen von Feierlichkeiten, wie Geburten und Hochzeiten, und Staatsbesuchen zur Demonstration von Macht veranstaltet. In der Neuzeit entwickelte sich aus den Ritterturnieren die Ritterspiele, eine Kunstform, die noch an speziellen Gedenktagen und in Form von Festspielen für Familienausflüge veranstaltet wird. Doch genug von Geschichte, denn nun muss man in Medieval Games“ selbst zu Bogen, Schwert und Lanze greifen und seine eigene Ritterlichkeit unter Beweis stellen.

Geschichte aus dem Märchenbuch

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„Medieval Games“ wartet mit insgesamt drei Spielmodi auf, wobei sowohl der Geschichts-Modus als auch der Turnier-Modus und das Freie Spiel von bis zu vier Spielern gespielt werden können. Im Geschichts-Modus bekommt man von einem englischen Sprecher die Legende von Veloria aus einem Märchenbuch erzählt. Die Legende von Veloria besteht aus den drei Kapiteln Harvest Festival, Feuding Kingdoms und Dragon Mountain. Jedes der drei Kapitel stellt nicht nur eine eigenständige Geschichte, sondern auch ein Spielbrett das. Auf diesen Spielbrettern treten nun vier mutige Helden an, den Sieg zu erringen und der jeweiligen Geschichte zu einem positiven Ende zu verhelfen. Wie in „Mario Party“ sucht man sich erst einmal einen Charakter, wie Zauberer, Ritter oder Bogenschütze aus und muss dann würfeln, um auf dem Spielbrett möglichst Felder mit einem positiven Effekt zu erreichen und am Ende der Runden als Sieger hervorzugehen.

Spielbrettfelder

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In „Medieval Games“ gibt es fünf verschiedene Felder auf dem Spielbrett. Münzenfelder erhöhen die eigene Anzahl an Münzen um fünf. Duellfelder sorgen dafür, dass sich zwei Charaktere in einem Minispiel duellieren müssen und dem jeweiligen unterlegenen Gegner Münzen, Schätze und Gegenstände stehlen dürfen. Bei den Feldern des Kaufmannsladen kann man verschiedene Objekte, wie Federn, Hörner und Handschuhe kaufen, die man in einer späteren Runde einsetzen kann, um einem einen kleinen Vorteil, wie das Stehlen von Münzen oder die Verdopplung der Würfelzahl zu erhalten. Ereignisfelder sind mit der Geschichte des jeweiligen Spielbretts verknüpft und können einem sowohl positive als auch negative Effekte bringen. Die Ortsfelder beinhalten schließlich wertvolle Schätze, die man allerdings nur einmal gewinnen kann. Kommt man auf ein Ortsfeld muss man gegen die drei anderen Charaktere antreten und bekommt bei einem Sieg den Schatz, ansonsten bleibt der Schatz auf dem Ortsfeld liegen und die drei anderen Charaktere bekommen einige Münzen.

Kampf, Herausforderung und Duell

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Minispiele werden ausgetragen wenn ein Charakter ein Duell- oder Ortsfeld erreicht, zum Beginn des Spiels zur Bestimmung der Startreihenfolge, bei einem bestimmten Ereignis und beim Einsatz von speziellen Gegenständen. 30 Minispiele sind insgesamt in „Medieval Games“ zu finden, wobei man zu einigen häufiger und zu anderen seltener antreten muss. Die Minispiele selbst sind in die drei Kategorien Kampf, Herausforderung und Duell unterteilt. Ein Beispiel für ein Kampfminispiel wäre beispielsweise der Axe Shootout, bei dem man möglichst viele, sich bewegende Ziele in der eigenen Farbe durch das Werfen der Axt treffen muss. Die Jagd eines Spielers nach drei flüchtenden Schweinen im Minispiel Pig Chase wäre dagegen ein Beispiel für eine Herausforderung. Im Duell treten dagegen nur zwei Spieler an, wobei man beispielsweise auf einem Pferd und mit einer Lanze bewaffnet auf den Gegner zustürmt und nun versuchen muss die Lanze so zu positionieren, dass man den Gegner in drei Runden aus dem Sattel wirft.

Qualität und Quantität

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Die meisten der Minispiele sind wirklich lustig, nur die Qualität der Minispiele in der Kategorie Duelle ist wirklich durchwachsen. Wenn man dann beim Spielen mit mehr als einem Computer auch noch gezwungen wird sich Duelle zwischen zwei Charaktere untereinander anzugucken, ist das doch schon etwas eintönig. Positiv ist dagegen, dass sich die Siegbedingungen bei jedem Spielbrett unterscheiden. Leider sind derer drei allerdings etwas wenig und die wirklich lustige Geschichte dann schon beendet.

Turniermodus und Freies Spiel

Danach bleibt einem nur noch der Wechsel in den Turniermodus oder zu einem Freien Spiel. Beim Turniermodus tritt man in einer Reihe von Minispielen an, wobei man in der Spielvariante Kampfminispiele am Ende die meisten Münzen in seinem Besitz haben muss und bei den Duell-Minispielen nur durch einen Sieg in die jeweils nächste Runde kommt. Beim Freien Spiel sucht man sich schließlich eines der 30 Minispiele aus und tritt gegen drei menschliche, computergesteuerte oder gemischte Gegner an. Allerdings stehen nur die Minispiele zur Auswahl, die schon am Anfang freigeschaltet beziehungsweise im Geschichts-Modus noch freigespielt worden sind.

Grafik und Sound

Während das mittelalterliche Ambiente von „Medieval Games“ durchaus zu gefallen weiß, trifft das auf die eigentliche grafische Präsentation nicht unbedingt zu. So fällt einem neben einer während der Spielrunden immer wieder leicht stockenden Grafik, auch unsaubere Übergänge in eben selbiger auf. Außerdem kann man in einigen der Minispiele, wie dem Alchemie-Minispiel, schon einmal schnell die Übersicht verlieren. Mittelalterliche Klänge erwarten einen auf der musikalischen Ebene, wogegen man natürlich recht wenig sagen kann. Die englische Sprachausgabe sorgt übrigens ebenso wie die deutschen Bildschirmtexte für einige Lacher. Während das auf den englischen Erzähler im positiven Sinne gemeint ist, ist das auf einige deutschen Bildschirmtexte auf den Spielbrettern im negativen Sinn gemünzt.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Medieval Games“ ist eine lustige Minispielsammlung, die auf den Spuren von „Mario Party“ wandelt. Allerdings sind ihr diese Spuren noch etwas zu groß und so kommt es, dass „Medieval Games“ trotz überwiegend durchaus unterhaltender Minispiele nicht über eine 6er-Wertung hinaus kommt. Gründe dafür gibt es einige, wie die bestenfalls durchschnittliche Grafik, die geringe Anzahl von drei Spielbrettern im Geschichtsmodus und die Tatsache, dass man beim Spiel mit mehreren Computern immer nicht nur deren Züge, sondern auch Herausforderungen untereinander ansehen muss. Wem das nichts ausmacht und Interesse an derartigen Mittelalterspielen hat, kann allerdings gerne einen Blick riskieren.

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