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Mega Man 4 (VC)

von

Burak Cakir

Kaum ein Jahr vergeht, schon erscheint ein weiterer Mega Man“-Titel. 1991 veröffentlicht Capcom „Mega Man 4“ und sendet den blauen Roboterjungen in ein weiteres Abenteuer. Über drei Ableger hinweg haben die Entwickler stets Verbesserungen und Erweiterungen angeboten, und das zudem bei nahezu jährlichen Veröffentlichungen. Weniger verwunderlich ist es daher, dass ihnen für das NES langsam die Ideen ausgehen. Wie kann unter diesen Umständen „Mega Man 4“ noch begeistern?

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Dr. Cossacks Kampf

Nach dem vermeintlichen Tod von Dr. Wily hat sich der Planet beruhigt. Allerdings können sich Dr. Light und Mega Man kaum ausruhen, da mit Dr. Cossack ein weiterer Wissenschaftler mit eigens kreierten Robotern den Frieden bedroht. Anfangs hat es zwar den Anschein, dass wieder einmal nur ein verrückt gewordener alter Mann auf die Weltherrschaft abzielt. Allerdings spitzt sich die Geschichte in einem emotionalen Finale zu, sogar mit einem kurzen Auftritt des heldenhaften Proto Man.

Es geht um alles

Nach der toll inszenierten Einführungsgeschichte, in der die Hintergründe des Spiels und damit die Handlung aus „Mega Man 3“ erklärt werden, findet man sich im bekannten Hauptmenü wieder. Das einzig Neue sind wenig überraschend die acht Robot Master, die Dr. Cossack erstellt und mit denen er Mega Man den Kampf erklärt hat. Man wird sich der Reihe nach Toad, Bright, Pharaoh, Ring, Dust, Skull, Dive und Drill Man stellen müssen, um den gewohnt langen Endkampf bestreiten zu dürfen.

Am Grundprinzip der Level hat man nichts verändert und strikt Elemente aus den bisherigen Ablegern übernommen. Ein Level besteht aus mehreren Kampf-, Sprung- und Kletterpassagen mit haufenweisen Gegnern. Wie auch schon im direkten Vorgänger erscheinen in diesen neben den gängigen Kontrahenten auch Gegner, die an den jeweiligen Robot Master erinnern und ähnliche Attacken besitzen. Diese Auseinandersetzungen sind weiterhin sehr abwechslungsreich und spaßig.

Dadurch trifft man auf riesige Roboterfrösche und -Nilpferde, kopflose Mumien und zusammenfallende Skelette. Genauso willkommen sind die Wesen, die die Umgebung beeinflussen, wie zum Beispiel solche, deren Ableben den Raum komplett verdunkelt oder wieder erhellt. Die Umgebung und Landschaft ist im vierten Teil der Serie generell wichtiger geworden und macht sich durch einen Widerstand im Flussstrom oder bei starkem Regen bemerkbar.

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Kein technologischer Fortschritt

Nachdem Capcom im letzten Serienableger den Umfang erheblich erweitert hat, rudert man in „Mega Man 4“ diesbezüglich wieder zurück. Dr. Cossack schickt jedenfalls nur acht Roboter in den Kampf und scheint weniger ambitioniert als der böswillige Dr. Wily. Allerdings ist der Endkampf selbst nach den ersten acht Auseinandersetzungen dieses Mal etwas länger. Dies liegt hauptsächlich an der Story des Spiels und dem beeindruckenden Ende.

Bis dahin bleibt die Aufgabe von Mega Man jedoch dieselbe. Er muss sich den Robotern des Antagonisten stellen und ihre Waffen aneignen. Die Endkämpfe und Gegner an sich sind wieder teilweise wenig spektakulär und in bekannten Mustern zu bestreiten, einige wenige Kämpfe verlangen jedoch neue Taktiken. Zum Beispiel können nun die Attacken aufgeladen und in destruktiverer Form abgefeuert werden. Glücklicherweise beherrscht man zudem weiterhin das Sliden, das wohl die bisher erfrischendste Neuerung aus „Mega Man 3“ ist. Rush, der süße Roboterhund, steht ihm weiterhin genauso zur Seite und greift ihm mit bekannten Fähigkeiten unter die Arme. Seine Hilfe ist an einigen Stellen notwendig, an anderen kann er die Herausforderung deutlich erleichtern.

Ein NES-Klassiker

Mega Man bleibt in seinem vierten Abenteuer dem NES treu und bewältigt seine Pflichten weiterhin auf Nintendos erster Heimkonsole. Die Grafiken haben sich daher weiterhin kaum verändert, allerdings lässt das Einspielen der Umgebung ihre Gestaltung sehr schätzen. Die Landschaften sehen gut aus und sind keine einfachen Neuauflagen bisheriger Level.

Genauso kämpft das Spiel mit alten Problemen, wie die Einbrüche der Framerate und die weniger geschmeidige Bildausgabe, die ab und an durch mehrere Sprites überladen wird. Als Fan der Serie wird man von diesen nun kaum mehr überrascht, sodass man selbst unter diesen Umständen die Herausforderung fortführen kann. Für Neueinsteiger ist dieser Makel weiterhin gewöhnungsbedürftig. Allerdings muss man in dieser Serie deutlich größere Schwierigkeiten aufnehmen, da sind die wenigen Einbrüche im Grunde kaum erwähnenswert.

Bezüglich der Musik wird man auch in „Mega Man 4“ nicht enttäuscht. Der Soundtrack beinhaltet wieder einige bekannte und viele neue Stücke, die sich gewohnt toll anhören und das Spiel optimal ergänzen.

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Unsere Wertung

0/10

Fazit

Es ist verwunderlich, dass ein Held nach vier doch sehr ähnlichen Titel noch derart begeistern kann. Mega Man beweist jedoch jedes Mal aufs Neue, weshalb er gerne in jährlichen Veröffentlichungen gesehen wird, solange die Qualität mithält. Trotzdem merkt man genau an dieser Stelle erste Verluste. Der Umfang fällt beispielsweise nach dem überwältigenden dritten Teil kürzer aus. Ansonsten wird man auch in Mega Man 4“ mit einem tollen Action-Plattformer bedient, der Lust auf mehr macht.