Während man vor Weihnachten durch verschiedene Einkaufsläden läuft, kann man immer wieder Schilder entdecken, die für eine Kombination aus dem Kauf eines Produktes und einer im Kaufpreis enthaltende Spende werben. Mit dem Kauf von Mein Paradies für Hunde“ für den Nintendo DS unterstützt man mit 0,50€ beispielsweise den Feuerwehrfonds zum Schutz bedrohter Tiere in Kooperation mit dem Deutschen Tierschutzbund. Ob man diesen Weg für eine Spende gehen sollte und sich das Spiel zulegt, oder besser dem Tierschutzverein direkt Geld zur Verfügung stellt, werden wir nun feststellen.
Geschichte
Die Tante Marion fliegt nach Amerika und sucht jemanden, der sich um ihre Hundepension kümmert. Füttern, Wasser geben, pflegen, streicheln, spielen, erziehen, sich einen Überblick über die Finanzsituation machen und alle Kunden zufriedenzustellen - das sind nur ein paar Aufgaben, die auf den Schultern des Spielers lasten. Unterstützung erhält man durch Bill, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht. Wenn man es dann noch schafft, das Anwesen zu verschönern und Renovierungsarbeiten durchzuführen, ist man wirklich in der Lage eine eigene Hundepension zu führen.
Entdeckungstour durch die Tierpension
Zu Beginn des Spiels legt man ein neues Profil an und bekommt einen festen Charakter zugewiesen, eine Charaktererstellung wie in manch anderen Spielen ist nicht möglich. Danach startet man direkt in der Tierpension, in der man sich zunächst einmal zurechtfinden muss, da es keine Einführung in die Tätigkeit einer Pensionsleitung gibt. Somit begibt dich der Spieler auf eine Entdeckungstour und probiert erst einmal alles aus. Auf dem oberen DS-Bildschirm ist eine Übersichtskarte verzeichnet, auf der sich verschieden-farbige Punkte finden. Diese stellen zum einen die eigene Spielfigur, Bill und im weiteren Spielverlauf die Hunde dar. An deren unterschiedlicher Farbe kann man erkennen ob es ihnen gut geht (grün) oder ob sie ein Problem haben und man sich um sie kümmern muss (rot). Zum anderen kann man an orangenen Symbolen Interaktionen mit der Umwelt durchführen, beispielsweise Essen oder Ausruhen.
Bill und der Einkauf
Der Charakter Bill hat zwei Funktionen. Zum einen ist er eine Hilfefunktion, das heißt man kann ihn über bestimmte Themen ausfragen. Dies ist recht umständlich, da seine Ausführungen recht umfangreich sind und man am Ende mehr weiß, als man eigentlich will. Zum zweiten ist Bill für die Einkäufe zuständig. Man schaut sich also im Lager beispielsweise die Futterbestände an und würde Bill beauftragen Neues zu kaufen, wenn etwas fehlt. Neben dem Futter stehen auch Leckerlis, Spielzeug für die Hunde aber auch neue Einrichtungsgegenstände, die die Anlage verschönern, auf dem Einkaufszettel. Dabei muss man natürlich auf das Budget achten. Neue Einnahmen erhält man, wenn ein neuer Kunde an den Empfangstresen klopft und seinen Vierbeiner abgeben möchte. Man hat zwar noch die Wahl den Hund abzulehnen, aber zu Beginn des Spiels wird man dies aufgrund akuter Geldknappheit nicht machen. Welpen können allerdings erst aufgenommen werden, sobald man einen Welpenkindergarten gekauft hat.
Pflege und Erziehung der Hunde
Sobald man einen Hund in die Pension aufnimmt, erhält man Informationen über den Pflegezustand, die Einnahmen, die Aufenthaltsdauer und den Namen. Diese sind auch im Pensionsbuch nachzulesen. Wie es dem einzelnen Hund geht, kann man sehen, wenn man ihn in seiner Box besucht. Attribute wie Ernährung, Pflege, Laune, Fitness und Gehorsam sind über fünf Balken angezeigt, die von rot (schlecht 0%) bis grün (gut 100%) reichen. Diese Attribute können natürlich durch verschiedene Aktionen verbessert werden. Falls die Ernährungsleiste beispielsweise schlecht sein sollte, muss der Hund gefüttert und mit Wasser versorgt werden. Bei der Pflege müsste er gebürstet oder gewaschen werden und wenn die Fitness schlecht ist, sollte er ein wenig Sport treiben. Dies geht aber auch nur, wenn man auch schon entsprechende Hundesportgeräte eingekauft hat. Desweiteren wird das Mikrophon des Nintendo DS bei der Erziehung benötigt, da man dann Befehle wie „Sitz“ und „Platz“ in dieses sprechen muss.
Missionen und der gute Name
Während des Spiels muss man auch Missionen erfüllen. Beispielsweise „Kaufe drei neue Hundeboxen, damit sich die Einnahmen erhöhen“. Durch solche Aktionen erhält man Sterne, wodurch der Ruf der Hundepension verbessert wird und mehr Kunden angelockt werden. Zeitweise passieren auch unvorhersehbare Ereignisse, die positiv aber auch negativ sein können. Die Tierpension könnte zum Beispiel eine Spende von einem Tierfreund bekommen. Auch die Spielfigur hat Bedürfnisse, die sich aus Hunger, Fitness und Bildung zusammensetzen. Bei fehlender Fitness hilft ein Nickerchen und bei fehlender Bildung natürlich lesen. Die Bücher kann selbstverständlich Bill besorgen, die nach dem Lesen ins Regal gestellt werden.
Grafik und Sound
Die Grafik von Mein Paradies für Hunde ist sehr einfach gehalten. Solange man sich im normalen Modus befindet und von oben auf die Hundepension schaut, kann man die Figuren kaum erkennen. Zoomt man auf einen Hund, um seine Attribute zu sehen wirkt die Grafik ganz nett, überzeugt aber nicht wirklich. Soundtechnisch reißen einen Wind- und Tiergeräusche auch nicht unbedingt vom Hocker.
Fazit
Insgesamt kann das Spiel im ganzen Wust von Hunde-Pferde und Katzenspielen nicht überzeugen und es lohnt sich eher dem Tierschutzbund einen kleinen Obulus zu überweisen, als dieses Spiel zu kaufen. Das fehlende Tutorial und die unübersichtliche Hilfestellung macht es vor allem jüngeren Spielern schwierig, in das Spiel einzufinden und die schnöde Grafik unterstützt nicht die Lust, das Spiel erneut zu spielen.
Wertung: Bedingt empfehlenswert
Fazit
Bei Aufzucht-, Pflege-, Dress-, Kinder-, Lehr- und Trainingsspielen erfolgt die Bewertung durch eine Einordnung in die vier Kategorien "Sehr Empfehlenswert", "Empfehlenswert", "Bedingt empfehlenswert" und "Finger Weg!".
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