Die Cooking Mama“-Reihe erfreut sich sowohl auf Nintendo DS, Wii und mittlerweile sogar dem iPhone größter Beliebtheit. Zwar konnte man im Ursprungsland Japan bisher keine allzu großen Verkaufserfolge verbuchen, im Westen werden die Spiele der eifrigen Hausfrau dafür umso freudiger gesehen. Daher lag der Versuch von Ubisoft nahe, mit einem ähnlichen Titel ein Stück des Erfolgskuchens abzuzwacken. Bereits im Oktober 2007 wurde mit „Sophies Freunde: Kochspaß“ die erste Koch-Minispielsammlung veröffentlicht. Knapp eineinhalb Jahre später folgt dazu nun mit „Meine tolle Küche“ die Fortsetzung. Der Titel ist sichtlich anders, das Spiel an sich allerdings im Grunde gleich geblieben. Ob die Kochabenteuer munden oder doch eher ein Fall für die Kochprofis sind, lest ihr in unserem Review.
Traumberuf Köchin
Der erste Unterschied zu „Cooking Mama“ wird bereits mit den ersten Spielminuten klar. Denn anders als im großen Vorbild wird in „Meine tolle Küche“ die seichte Geschichte rund um das prä-pubertäre Mädchen Sophie erzählt. Das Mädel will im örtlichen Kochwettbewerb teilnehmen und ihr Können unter Beweis stellen. Viel ist davon jedoch nicht vorhanden. Nach einem kleinen Aufeinandertreffen mit der Konkurrenz stößt die Protagonistin auf den Schulleiter der „Ms. Josephine’s School of Culinary Arts”. Dieser stellt sich sogleich als Walton vor und will dem Mädchen in den folgenden Tagen und Wochen etwas unter die Arme greifen und Koch-Nachhilfestunden erteilen.
Die ersten Schritte
Und genau hier kommt dann auch der Spieler vor dem Nintendo DS zum Zug. War zuvor nur monotones Bildschirmgeklicke angesagt, um die etlichen Textboxen voranzubringen, darf man nun selbst Hand bei Gemüse und Co. anlegen. Walton schlägt zu allererst eine Mahlzeit mit drei Gängen vor. Dabei handelt es sich typischerweise um eine kleine Vorspeise, einen Hauptgang und die Nachspeise. Sobald die Gerichte kurz vorgestellt wurden, geht es ohne Umwege direkt an den Kühlschrank, in dem sich die benötigten Zutaten befinden.
Die Vorbereitungen sind somit abgeschlossen und das Kochen kann beginnen. Walton geht mit dem Spieler hierbei jeden Arbeitsschritt nach und nach durch und schneidet problemlos Tomaten, rührt Teig zur richtigen Konsistenz und schiebt Gerichte in den Backofen. Missgeschicke sind durch die vorgeschriebene Spielweise leider fast schon ausgeschlossen. Dadurch entfällt der Arcade-Faktor der „Cooking Mama“-Serie komplett und der Wiederspielwert nimmt beträchtlich ab. Ist die Zubereitung der drei Gänge beendet, kann man die Speisen zudem noch mit Beilagen garnieren und Soßen hinzufügen. Während man also bei Schnitzel Ketchup auf den Teller quetscht, sprüht man beim Eis Sahne aus der Dose.
Köstliche Technik?
Beim Grafikstil hat man sich stark von der „Mama“-Reihe inspirieren lassen. Auch in „Meine tolle Küche“ wird das Geschehen in einem vereinfachten Comicstil gezeigt. 3D war den Entwicklern ein Fremdwort, allerdings kann der liebevollen 2D-Stil auch so überzeugen. Die fertigen Gerichte, aber auch sämtliche Zutaten, sind ansprechend anzusehen und machen trotz dem stilisierten Look Lust auf das Essen. Die Hintergrundmelodien dudeln letztendlich noch heiter und allzeit passend vor sich hin, sollte man allerdings aus Versehen die Lautstärke herunter drehen, muss man nicht traurig sein.
Kinderleichte Steuerung
Handwerkliches Geschick ist bei der Kontrolle des Spiels, wie die Überschrift bereits vermuten lässt, nicht von Nöten. Die Textblöcke werden durch einfaches Berühren des Bildschirms weitergedrückt, zudem verlangen die Kocheinlagen dem Spieler nicht viel ab. Schließlich wird die Steuerung durch kleine und zu jeder Zeit verständliche Icons bei jedem Minispiel kurz erklärt. Selbst Kindern geht das Steuern somit nach wenigen Minuten locker und ohne jegliche Probleme von der Hand.
Weitere Infos
