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Metroid: Zero Mission (VC)

von

Marco Lipke

Remakes sind immer ein schwieriges Thema. Einerseits möchten die Entwickler ein älteres Spiel zeitgemäß den jüngeren Spielern präsentieren, damit diese den Titel neu entdecken können. Auf der anderen Seite wollen sie auch Veteranen, die das Original lieben, bei Laune halten. Gerade deshalb sind Neuauflagen immer ein hohes Risiko für ein Studio. Doch zum Glück hat Nintendo im Jahr 2004 genau diesen Schritt gewagt und mit Metroid: Zero Mission“ eines der besten Remakes aller Zeiten geschaffen. Wieso wir auch auf der Wii U davon überzeugt sind, erfahrt ihr im Test.

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Once Upon A Time …

„Metroid“ war seinerzeit eine Revolution für die Videospiel-Branche, was vor allem am Gameplay lag. Auch in „Metroid: Zero Mission“ ist dies der Fokus des Spiels, dennoch ist die Geschichte weiterhin ein wichtiger Bestandteil. Alles beginnt, als Samus Aran auf den Planeten Zebes geschickt wird, wo Weltraumpiraten eine unbekannte Lebensform namens Metroid züchten wollen. Aufgabe des Spielers ist es anschließend, den Planeten zu durchforsten und die Weltraumpiraten zu besiegen.
Mehr wollen wir an dieser Stelle gar nicht verraten, denn obwohl es wenige Zwischensequenzen gibt, offenbart der Planet nach und nach seine Geheimnisse. Das kann durch die Umgebung, die Gegner oder alte Statuen geschehen, die überall zu finden sind. Auf jeden Fall erweitert das Remake die Geschichte merkbar, denn einige Geheimnisse werden gelüftet, die bis dahin ungeklärt waren. Die kleinen Zwischensequenzen sind ebenfalls nett mit anzusehen und steigern die Intensität der Atmosphäre, wenn sie auch meist nur aus einzelnen Bildern bestehen.

Allein im All

Das Herzstück der „Metroid“-Reihe ist und bleibt das Erkunden. Gut also, dass genau dieser Aspekt auch hier noch vorhanden ist und sogar erweitert wurde. Im Grunde finden die Spieler in „Metroid: Zero Mission“ die originale Umgebung vor, die grafisch um einiges verbessert wurde und nur noch grob an den ersten Teil erinnert. Dennoch laufen die Spieler weiterhin als Samus Aran umher, um jeden Winkel des Planeten zu erkunden. Das mag anfangs schwieriger sein als es klingt, denn die Heldin ist lediglich mit ihrem Anzug sowie einer kleinen, schwachen Waffe unterwegs. Glücklicherweise findet der Spieler schnell die einzelnen Upgrades, die Samus nicht nur stärker machen, sondern ihr auch weitere Fähigkeiten geben. Da wäre einmal der bekannte Morph Ball, mit dem sich Frau Aran in einen Ball verwandelt und kleine Gänge durchqueren kann. Doch auch die weiteren Fähigkeiten, die mit dem Abenteuer freigeschaltet werden, haben alle ihren Sinn und können auf verschiedene Arten benutzt werden. Genau dieser Aspekt macht das Erkunden aus, denn mit jeder neu gewonnenen Fähigkeit können auch neue Bereiche erreicht werden. Das können einzelne Räume aber auch komplett neue Gebiete sein, weshalb es nie schlimm ist, größere Strecken mehrfach zurücklegen zu müssen.

Daneben gibt es noch einiges für Sammler zu entdecken. Wer nämlich mehr Lebensenergie zur Verfügung haben möchte, muss dafür zunächst Container suchen. Wer mehr Raketen mit sich tragen will, muss auch dafür erst passende Behälter finden. Dies ermuntert den Spieler umso mehr, jedes Geheimnis zu finden. Das ist jedoch alles andere als einfach, denn einige Geheimgänge sind manchmal etwas zu gut versteckt. Umso besser, dass diese für einen normalen Durchlauf größtenteils gar nicht gefunden werden müssen. Die Perfektionisten auf der anderen Seite werden ihre Glücksgefühle kaum beschreiben können, wenn sie den 100 Prozent ein Stück näher gekommen sind. Tatsächlich lässt das Spiel einem mehr Freiheiten, als man zunächst denken mag, weshalb es sogar kleine Belohnungen gibt, wenn der Spieler das Abenteuer möglichst schnell beendet oder nur das Notwendigste entdeckt, um zum Ziel zu kommen.

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Der Kampf ums Überleben

Zwar ist der einzige freundliche Charakter im Spiel die Heldin selbst, dennoch ist der Spieler nicht allein unterwegs. Viele verschiedene Kreaturen erschweren Samus den Weg. Einige sind mit wenigen Schüssen erledigt, andere halten ein wenig mehr aus und erfordern schnellere Reaktionen vom Spieler. Zum Glück lassen diese dann auch meist etwas zurück, etwa Raketen oder Lebensenergie. Dennoch mag man sie nicht unterschätzen, denn wer zu leichtsinnig voran geht, wird öfters sterben, als ihm lieb ist. Wer auf die Speicherfunktion der Wii U verzichtet, ist dann auf diverse Speicherpunkte angewiesen. Diese kommen weder zu häufig noch zu selten vor und erlauben ein größtenteils frustfreies Spielerlebnis.

Natürlich lassen sich auch einige Bosse finden, die weitaus mehr aushalten. Deshalb braucht der Spieler eine Strategie, um an den teilweise gigantischen Gegnern vorbei zu kommen. Tatsächlich sind diese aber in der Regel gar nicht so schwer zu besiegen, und die meisten stellen keine allzu große Herausforderung dar. Das hängt immer davon ab, wie schnell der Spieler das Muster hinter den Angriffen erkennt. Wer das Abenteuer nur beenden möchte, kann dies beim ersten Mal in knapp sechs bis acht Stunden schaffen. Natürlich verlängert sich die Spielzeit, wenn jeder Winkel durchforstet wird, und genauso verkürzt sich das Erlebnis, wenn Kenner am Werk sind. Hinzu kommt, dass das Spiel einen angenehmen Schwierigkeitsgrad bietet. Das bedeutet nicht, dass es nicht einige Stellen gibt, die knifflig sein können, aber die meisten Probleme sollten sich mit einigen Anläufen lösen lassen. Gleichzeitig bedeutet das auch, dass vor allem Neueinsteiger willkommen sind. Wer dann doch den inneren Profi unter Beweis stellen möchte, darf sich über einen neuen Schwierigkeitsgrad nach Beenden des Spiels freuen.

Alles neu?

Wie bereits erwähnt, ist „Metroid: Zero Mission“ mehr als nur ein grafisches Upgrade des 1986 erschienenen NES-Klassikers. Tatsächlich wurde das Spiel um diverse Punkte erweitert. Wer glaubt, das Spiel bereits im Vorfeld zu kennen, täuscht sich gewaltig. Nicht nur einige Items wurden an andere Plätze verfrachtet, auch komplett neue Gebiete haben ihren Einzug ins Spiel gefunden. Weiterhin gibt es einige neue Fähigkeiten, die bereits aus „Super Metroid“ und „Metroid Fusion“ bekannt sind. Deshalb kann die Heldin nun auch in acht Richtungen schießen. Doch auch nach dem eigentlichen Ende gibt es einiges zu entdecken. Dann findet sich Samus nämlich in einem komplett neuen Gebiet wieder, das vor allem das Gameplay teilweise sehr stark verändert und für frischen Wind sorgt.

Ebenso können sich die Spieler über kleinere Belohnungen freuen, sollten sie das Spiel unter bestimmten Bedingungen beenden. Weiterhin dürfen alle, die einen Vergleich zum Original suchen, dieses direkt nach dem Hauptspiel genießen, denn das originale „Metroid“ wird freigeschaltet, wenn der Spieler das Abenteuer zum ersten Mal beendet. Der Unterschied zwischen den beiden Versionen wird dadurch nochmal ein ganzes Stück deutlicher, und man hat auf dem ersten Blick das Gefühl, ein komplett anderes Spiel zu spielen. Im Endeffekt gibt es also auch genug Neuerungen für Fans des ersten Teils der Reihe.

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Technik

Auch auf der technischen Seite ist „Metroid: Zero Mission“ ein Meisterwerk. Optisch erinnert das Spiel sehr an die beiden Vorgänger, und die Bildrate macht auch auf der Wii U keine Probleme. Hinzu kommt ein wunderbarer Soundtrack, der einige der beliebtesten Stücke zurückbringt und neuauflegt, dabei allerdings die Atmosphäre in keinster Weise verändert. Tatsächlich vermischen die Lieder die mysteriösen und epischen Elemente des Spiels. 

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Wer endlich die Metroid“-Reihe nachholen möchte, sollte hier direkt zuschlagen. „Metroid: Zero Mission“ ist nämlich eine erstklassige Neuauflage des ersten Abenteuers von Samus Aran. Nicht nur grafische, sondern vor allem spielerische Änderungen verbessern die Erfahrung für Neulinge, wohingegen Veteranen die zahlreichen Neuerungen begrüßen dürften. Das Spiel beweist einmal mehr, dass Nintendo großartige Titel erschaffen kann, die selbst nach Jahren noch genauso viel Spaß machen wie zu ihrem Erscheinen. Wer also bisher noch nichts mit den Metroids zu tun hatte, sollte sofort mit diesem Spiel beginnen.

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