Während Inti Creates mit Azure Striker Gunvolt“ einen modernen geistigen Nachfolger für den blauen Roboter von Capcom liefert, erreicht das Entwicklerteam mit „Mighty Gunvolt“ jene ältere Fans, die bei jedem neuen Platformer nostalgisch an die 8-Bit-Ära zurückdenken. Inwieweit der Titel auch die Klasse jener Spiele nachweisen kann, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

Wie damals, also auch ohne Story
„Mighty Gunvolt“ startet ohne einleitende Worte und erzählt auch mit jedem weiteren Level keine eigene Geschichte. Stattdessen darf man sich anfangs zwischen drei Kämpfern entscheiden, die allesamt Maskottchen des Entwicklerteams Inti Creates sind, namentlich der blaue Blitz Gunvolt aus „Azure Striker Gunvolt“, die Protagonistin der „Gal*Gun“-Serie Ekoro und Beck aus dem noch zu erscheinenden „Mighty No. 9“.
Die drei Helden
Das Spiel umfasst anfangs fünf Level, die auch Passagen bieten, die exklusiv für einen der drei Charaktere gedacht sind. Diese besitzen nämlich spezielle Fähigkeiten, mit denen verschiedene Hindernisse leichter überwunden oder gar erst beseitigt werden können.
Jede Heldenfigur kann wie gewohnt springen und mit ihrer Schießwaffe angreifen. Der blaue Blitz aus „Azure Striker Gunvolt“ ist zusätzlich noch dazu im Stande, Doppelsprünge zu praktizieren sowie eine Blitzattacke aufzuladen. Ekoro kann hingegen durch die Luft gleiten und mit ihrem betörenden Schuss feindliche Truppen zu Verbündeten machen. Der Kämpfer aus „Mighty No. 9“ gleitet durch enge Passagen und überrumpelt mit einer aufladbaren Tackle-Attacke sämtliche Gegner.

Bekannte und simple Level-Designs
Wie beschrieben, besitzen manche Level Hindernisse, die nur von einem der Charaktere umgangen werden können. Beispielsweise wird Gunvolt sich nicht durch eine enge, tiefere Passage quetschen können, während Beck gemütlich hindurch gleiten kann. Das übrige Level-Design ist ansonsten recht simpel gehalten. Im Gegensatz zur klassischen „Mega Man“-Reihe gibt es aber auch keine Abgründe oder Stachelfallen, die sofort zum Ableben des Spielers führen, sodass „Mighty Gunvolt“ auch deutlich frustfreier aber auch um einiges einfacher ist.
Ein Wiedersehen mit bösen Bekannten
Wie die drei Helden selbst besteht das Kader des Bösen aus bekannten Gesichtern der drei Spiele, aus denen auch Gunvolt, Ekoro und Beck stammen. Gewöhnliche Truppen werden mit wenig Aufwand fast direkt eliminiert und stellen wieder im Vergleich zu älteren Platformern keine Gefahr dar.
Die Bosse der fünf Level wirken schon gefährlicher, sind aber aufgrund ihres schnell durchschauten Verhaltens mittels strategischer Ausweichmanöver ebenfalls sofort erledigt. Insgesamt baut sich hier keine wesentliche Spannung auf, zumal die Charaktere nicht mit weiteren Fähigkeiten aktualisiert werden, wenn sie einen Endgegner besiegen. Entsprechend muss man auch nicht rätseln, gegen welche Waffen ein Bossgegner eine Schwäche besitzt, und kann getrost herumschießen.

8-Bit auf dem Nintendo 3DS
In der Grafik und in der Musik präsentiert sich der Titel in einer lieblichen 8-Bit-Aufmachung. Die Landschaften sehen hierbei gut aus und erinnern gelegentlich an spätere Ableger der klassischen „Mega Man“-Reihe. Wenig überraschend kann die Performance auf dem Nintendo 3DS auch sehr gut mithalten und sorgt fast nie für ein stockendes Bild.
Der Umfang und die DLC-Politik
Das Spiel „Mighty Gunvolt“ ist ab dem 3. Juli 2015 im Nintendo eShop für 3,49 Euro erhältlich und bietet fünf Level an. Letzten Endes beschränkt sich die Spielzeit für einen Durchgang mit einem einzelnen Charakter insgesamt auf etwa 25 Minuten. Inzwischen ist aber ein erstes DLC-Paket erschienen, in dem vier weitere Level mit den Bossen Mr. Happiness auf „Gal*Gun“, Mighty No. 1 und Mighty No. 7 aus „Mighty No. 9“ und Elise aus „Azure Striker Gunvolt“ enthalten sind. Der Preis von 2,49 Euro ist allerdings ebenfalls relativ hoch angelegt, da man wieder von etwa fünf Minuten Spielzeit pro Level ausgehen kann.

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