Einmal mit einem Monster Truck durch eine Arena zu fahren, Stunts zu vollführen und andere Autos zu zerstören, ist wohl der größte Traum jedes kleinen Jungen. In Amerika haben einige Menschen diese Sachen zum Beruf gemacht und somit ist diese Art der Unterhaltung im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch gang und gäbe. Um die Monster Trucks auch zu Hause erleben zu können, hat Activision diese Monstermaschinen nun in ein Videospiel gepackt. Ob man sich mit Monster Jam: Pfad der Zerstörung“ wirklich wie einer der glorreichen Truck-Besitzer oder eher wie der Fahrer eines Trabbis vorkommt, verraten wir euch in folgender Review.
Die Zerstörung beginnt
Wie es bei Rennspielen so üblich ist, darf man sich zu Beginn sein zukünftiges Gefährt aussuchen und auch gestalten. Die Auswahl ist dabei natürlich beschränkt, denn ein Großteil der 28 enthaltenen Vehikel, die allesamt auch in der Realität existieren, muss erst einmal freigeschaltet werden. Dies geschieht durch das Gewinnen von Events und dem daraus resultierenden Levelaufstieg.
Nachdem man also einen Monster Truck sein Eigen nennt, stürzt man sich auch schon ins erste Freestyle-Event. Dieses dient vorrangig zum Erlernen der Steuerung, weshalb der Erfolg noch nicht im Vordergrund steht. Doch dies ändert sich schnell, denn nach den 90 Sekunden Übung kann man sich schon in eins der Stadien begeben, in denen die Wettkämpfe ausgetragen werden.
Stunt-Herausforderung, Freestyle und Stadionrennen

Hat man sich für ein Stadion entschieden, so stehen verschiedene Arten von Wettkämpfen zur Verfügung. Eine davon ist die Stunt-Herausforderung, bei der man einen vorgegebenen Trick in einer bestimmten Zeit selbst ausführen muss. Im Anschluss wird je nach Qualität der Ausführung eine bestimmte Zahl an Erfahrungspunkten vergeben. Konkurrenz hat man hierbei keine, weshalb die Stunt-Herausforderungen eher als gut verpackter Übungsmodus gesehen werden kann.
Um möglichst viele Punkte geht es dagegen bei den Freestyle-Events, die ein paar Zeilen zuvor schon angesprochen wurden. Bei diesen Veranstaltungen findet man sich mit einigen Rampen in einer Arena wieder und muss nun sein Können in Sachen Stunts unter Beweis stellen. Obwohl es drei Schwierigkeitsgrade gibt, stellen die vorgegebenen Punktzahlen der Konkurrenz nie eine Herausforderung dar, was für die Motivation nicht gerade förderlich ist.
Spannung sollen dagegen die Stadionrennen versprechen, bei denen man im direkten Duell gegen einen anderen Truck ein Rennen fährt. Über drei Runden hinweg kämpft man so mit seinen Kontrahenten um den Sieg. Eine große Gegenwehr darf man aber auch bei diesen Gegnern nicht erwarten. Wenn man mehr verliert als gewinnt, lässt sich das eher auf die schwerfällige Steuerung oder den ungeschickten Umgang mit Rampen zurückführen.
Rundrennen, Zeitrennen, Torstoßen und Teamrennen
Alle bisher angesprochenen Wettkämpfe werden ausschließlich in einer Arena abgehalten, doch beim Rundrennen geht es endlich auf eine weitläufige Rennstrecke. Auf dieser fährt man insgesamt zwei Runden mit vier direkten Gegnern. Wie schon beim Stadionrennen hat man hier aber auch eher mit der Steuerung oder schlecht platzierten Rampen zu kämpfen, als mit anderen Trucks. Leider landen Letztere am Ende doch ab und zu noch auf dem ersten Platz, wodurch man gezwungen ist, sich noch einmal an diesem Event zu versuchen. Doch auf Grund des langweiligen Streckendesigns und der angesprochenen Problemchen, verliert man schnell die Lust daran.
So bleibt die Hoffnung, dass zumindest die Zeitrennen besser sind. Ziel bei diesen ist, dass man vor Ablauf der Uhr ins Ziel kommt. Die Strecken sind dabei identisch mit denen der Rundrennen, mit dem Unterschied, dass sich nun Tore, darauf befinden, die einen Zeitbonus geben und kein direkter Kontrahent bei der Fahrt stört.
Auch beim Torstoßen geht es darum, dass man schnellstmöglich durch bestimmte Tore fährt. Dies geschieht aber ausschließlich in der Freestyle-Arena und ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Im Gegensatz zu den Zeitrennen sind die Tore aber überraschenderweise günstig platziert, weshalb man auch nach einem Fehlschlag gerne noch einen weiteren Versuch wagt.
Wieder auf den Rundkurs geht es beim Teamrennen. Beidiesem letzten Event befinden sich wieder einmal vier Trucks auf der Rennstrecke. Dabei handelt es sich jeweils um zwei verbündete Teams, welche versuchen, ihre beiden Gefährte zuerst über die Ziellinie zu bringen. Leider kann man sich hier selten auf seinen Mitstreiter verlassen und ist somit gezwungen immer als Erster über die Ziellinie zu fahren. Gelingt dies nicht, gilt das Event meist als verloren und man darf sich noch einmal daran versuchen.
Technik

In technischer Hinsicht darf man von „Monster Jam: Pfad der Zerstörung“ keine Glanzleistung erwarten. Wie angesprochen ist die Steuerung schwerfällig, wodurch man gerade zu Beginn oftmals vom Weg abkommt. Außerdem wäre die Einbindung des Touchscreens beim Ausführen von Stunts eine Überlegung wert gewesen.
Auch grafisch kann der Titel nicht überzeugen, wodurch die Trucks teilweise sehr pixelig wirken. Außerdem sehen die Arenen allesamt fast gleich aus und das Design der Rennstrecken ist alles andere als abwechslungsreich. Auch ein Geschwindigkeitsgefühl will sichso gut wie gar nicht einstellen, was das Ganze noch langweiliger macht.
Zu guter Letzt fehlt noch die musikalische Untermalung, welche so gut wie gar nicht vorhanden ist. Die meiste Zeit bekommt man nur Motorengeräusche zu hören, was bei einem Rennspiel eigentlich nicht schlimm ist. Doch schon nach kurzer Zeit möchte man den störenden Krach am liebsten abstellen. Auch die Sprachausgabe kann nicht punkten, da sie oft undeutlich ist und im Grunde auch keine wirklich sinnvollen Dinge von sich gibt. Einzig und allein die Beschreibung der Arenen ist eine Sache, die man sich wirklich gerne anhört.
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