Vor mittlerweile vierzehn Jahren entstand ein regelrechter Hype um das lustige Hühner-Shoot‘em Up mit dem schlichten Namen Moorhuhn“. Nach einer langen Serie der Hauptspiele und zahlreichen Ausflügen der Hühner in verschiedene Genres, wie Jump’n’Run und Rennspiel, haben sich die anfangs als Werbespiel für die Gastronomie konzipierten Moorhühner in der Videospiellandschaft etabliert. Obwohl die PC-Spiele nicht mehr an ihre Beliebtheit früher Zeiten anknüpfen können, gibt es durchaus immer noch neue Spiele. Darunter auch die Umsetzung von „Moorhuhn Director’s Cut“, die seit Ende Oktober im eShop für den Nintendo 3DS erhältlich ist. Ob die Feder-Action auf dem 3DS genauso gut funktioniert, erfahrt ihr in unserem Test.

Unter diesen Umständen kann ich nicht arbeiten!
Die Moorhühner haben es sich in einem Filmstudio gemütlich gemacht. Doch damit nicht genug: Nachdem auch noch die Garderobe gestürmt und die Requisiten beschlagnahmt wurden, steht der Randale am Filmset nichts mehr im Wege. Unsere Aufgabe ist es nun, den Regiestuhl zu besetzen und dem bunten Treiben Einhalt zu gebieten. Ganz wie in alten Zeiten gilt es, die Flinte aus dem Schrank zu holen und sich dem Federvieh zur Wehr zu setzen.
Und Action!
Am Anfang des Films startet ihr mitten im Horror-Filmset und sobald ihr dieses gemeistert habt, schaltet ihr auch schon das zweite und somit letzte Set frei, welches im Zeichen von Science-Fiction-Filmen steht. Dabei gilt es, vorgegebene Missionen auf dem Touchscreen zu erfüllen, die das Abschießen einer gewissen Anzahl von Hühnern und Level-Requisiten umfassen. So muss man beispielsweise 100 kostümierte Hühner und drei Exemplare einer bestimmten Requisite beseitigen, um zum nächsten Level zu gelangen.
Ganz traditionell ist es natürlich auch möglich, nach Herzenslust auf Punktejagd zu gehen. Hühner, die im Hintergrund über den Bildschirm flattern und somit schwerer zu treffen sind, geben mehr Punkte als diejenigen, die weiter vorne durch das Set wuseln. Ebenso darf man sich erneut auf die Suche nach den besonderen Moorhühnern machen, die sich wieder einmal die verrücktesten Orte als Verstecke einfallen lassen haben. Dazu zählen beispielsweise Darth Vader in Huhn-Gestalt oder das Mecha-Huhn, welche sich im Sci-Fi-Set herumtreiben. Es lohnt sich also, mit der Umgebung zu experimentieren und diverse Rätsel zu knacken, um bestimmte Aktionen auszulösen und noch mehr Punkte zu sammeln. Schafft man es in das nächste Level, so folgt ein Szenenwechsel und man findet sich im jeweils anderen Film wieder. Dabei nimmt der Schwierigkeitsgrad der Missionen mit jedem Wechsel stetig zu.

Noch einmal von vorne!
Eine zusätzliche Änderung des altbewährten Spielprinzips neben dem Szenenwechsel und den Missionen ergibt sich in der Begrenzung der Munition. Während man früher mit unendlicher Munition auf die hilflosen Tiere geballert hat, muss man ab sofort taktisch vorgehen. Das Haushalten mit den Kugeln sowie gezieltes Schießen ist daher unabdingbar. Doch eines bleibt nach wie vor beim Alten: Das Nachladen, was einst in brenzligen Situationen für Nervenkitzel sorgte, muss auch im Ableger für den Handheld erfolgen. Dazu tippt man entweder auf das entsprechende Symbol auf dem Touchscreen oder drückt das Steuerkreuz nach oben. Während über die Schultertasten die Munition abgefeuert wird, lässt sich mittels Schiebepad durch das Filmset auf dem Topscreen navigieren. Dazu können alternativ auch die Knöpfe A, B, X und Y verwendet werden.
Außerdem existiert das übliche Zeitlimit von 90 Sekunden nicht mehr, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, ganz in Ruhe die beiden Sets zu erkunden. Im Grunde kann man so fast ewig spielen, wenn man es darauf anlegt. Dadurch erleichtert sich vor allem die Highscore-Jagd enorm. Allerdings vermisst man die tickende Uhr an manchen Stellen doch, zumal sie in den Vorgängern der Reihe den traditionellen Stressfaktor ausgemacht hat. Ebenfalls haben nun Errungenschaften in Form von goldenen Moorhuhn-Trophäen Einzug ins Spiel gefunden. Diese beinhalten eine Vielzahl von Missionen, die sich jedoch nicht als allzu fordernd herausstellen.
Technik
„Moorhuhn: Director's Cut 3D“ bietet insgesamt solide 2D-Grafiken sowie detailreiche Umgebungen. Die Filmsets sind mit vielen Anspielungen auf bekannte Film-Franchises ausgestattet, die einem erst nach und nach auffallen. Zudem trägt die gelungene Einbindung des 3D-Effekts merklich zum Spielgefühl bei, weil sich so die Ebenen im Spiel noch besser unterscheiden lassen. Die Musik ist außerdem extra auf die Filmsets abgestimmt und passt zur Atmosphäre. Eine Vielfalt von Musikstücken bekommt man zwar nicht zu hören, doch sie fühlen sich zumindest zu keinem Zeitpunkt nervig an. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass sich auch musikalische Anspielungen im Spiel verstecken, wie beispielsweise eine Anlehnung an das bekannte „The Exorcist Theme“.

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