Der berühmteste Pilz in der Welt der Videospiele hat bislang auf den Namen Toad gehört, doch nun hat der tapfere Röhrenpilz Pax die virtuelle Bühne betreten und macht sich in gleich zwei Abenteuern auf, um ein Held zu werden. Während der Aufstand der Pilze schon einen positiven Eindruck in der Redaktion hinterließ, muss der Sporenkrieg erst noch beweisen, dass das Pilzabenteuer einen Blick wert ist.
Geschichte
Alles begann in einer sternenklaren Nacht als ein seltsamer grüner Meteorit in die Erdatmosphäre eindrang, zersplitterte und sich ein grüner Staub über die Erde verbreitete. Der Staub sorgte dafür, dass unbewegliche Pflanzen und Pilze plötzlich die Fähigkeit, zu laufen, zu reden und zu denken, erlernten. Durch den Staub entwickelte sich bei einigen Pilzstämmen allerdings auch eine unglaubliche Aggressivität und Gier nach den überall zu findenden Splittern des grünen Meteoriten. Daraus entwickelten sich innerhalb kürzester Zeit die derzeit herrschenden Sporenkriege.
Kundschafter, Wanderer, Kämpfer
Der kleine Röhrling Pax ist gerade auf seiner ersten eigenen Mission als Kundschafter unterwegs, als sein Stamm angegriffen und vollständig ausgelöscht wird. Pax macht sich daraufhin auf, das Geheimnis des grünen Meteoriten zu lüften und eine neue Heimat zu finden. Auf einer einsamen Weide, weitab vom Kampfschauplatz, findet er eine kleine friedliche Pilzkolonie in der sein Abenteuer beginnt. Nach den ersten Schritten im Dorf und einem kleinen Tutorial, das in einem Kampf gegen den besten Kämpfer des Dorfes endet, nimmt das Unglück seinen Lauf. Pax absorbiert unabsichtlich den Meteoritensplitter des Dorfes und macht sich nun bewaffnet mit einem notdürftig zusammengeflickten Werkzeug auf, um einen Ersatz zu finden. Dabei durchstreift er mehr als zehn Welten und erwehrt sich sowohl pflanzlichen, als auch tierischen Widersachern wie Feldmäuse, Spinnen und verfeindeten Pilzen, die ihn entweder als Konkurrenten auf der Suche nach den Meteoritensplittern oder als Nahrung ansehen. Zum Glück bastelt sich Pax im Lauf des Abenteuers ein recht ansehnliches Waffenarsenal zusammen, indem er allerhand nützliche Sachen auf seinem Weg einsammelt und miteinander kombiniert. Das Waffenarsenal ist dabei in Hieb-, Stich-, Schlag- und radikale Waffen unterteilt, wobei jeder Waffentyp eine besondere Stärke gegen einen bestimmten Gegner hat. Die Waffen eines Waffentyps unterscheiden sich noch in ihrer Durchschlagskraft, dargestellt durch die entsprechende Anzahl an Sternen. Positiv ist, dass sobald man die Möglichkeit hat mit den gefundenen Sachen eine Waffe zu bauen, dieses direkt angezeigt wird. Die Suche nach neuen Sachen, die man für eine neue Waffe verwenden kann und das herumexperimentieren sind somit entscheidender Faktor von “Mushroom Men: Der Sporenkrieg”.
Sporenkräfte und klebrige Fähigkeiten
Doch nicht nur mit materiellen Waffen setzt sich Pax direkt zur Wehr, sondern auch mit Hilfe von Sporenkräften. Mit der Sporenkinese manipuliert er Gegenstände und schießt sie auf Gegner, mit dem Sporenwillen kann er die Kontrolle über unbewegliche Pilze und Pflanzen übernehmen und der Natur um ihn herum zu neuem Leben verhelfen und mit der Sporenstrafe kann man einen gelähmten oder geschwächten Gegner mit nur einem Schlag besiegen. Doch “Mushroom Men: Der Sporenkrieg” besteht nicht alleine aus dem Kampf eines Pilzes. Immer wieder stehen schwierige Sprungpassagen auf dem Plan, bei denen Pax Pilzhut zum Einsatz kommt, den er als eine Art Gleitschirm verwendet. An anderen Stellen muss es sich auf eine klebrige Hand verlassen, die es ihm ermöglicht schnell und unkompliziert höhere Stellen zu erreichen. Zudem setzt er einige Fortbewegungsmittel, wie Loren unter Tage ein, um schneller voran zu kommen. Außerdem müssen zahlreiche Schiebe- du Rätselpuzzle gelöst werden, die Pax weiteren Weg blockieren.
Zwei-Spieler-Modus
“Mushroom Men: Der Sporenkrieg” ist eigentlich ebenso wie schon “Super Mario Galaxy” nur für einen Spieler ausgelegt, allerdings kann auch beim Pilzabenteuer ein zweiter Spieler ins Geschehen eingreifen und dem ersten Spieler beim Lösen von schwierigen Puzzles helfen, Sporenkräfte oder die klebrige Hand einsetzen oder Pax in brenzligen Situationen heilen. Wirklich begeisternd ist das Ganze nicht, allerdings war es das auch bei “Super Mario Galaxy” schon nicht. Einen richtigen Kooperationsmodus gibt es allerdings nicht.
Grafik und Sound
Nicht überragend allerdings ordentlich und mit jeder Menge Liebe zum Detail präsentiert sich die Grafik von “Mushroom Men: Der Sporenkrieg”. Der sich bei eingesteckten Treffern stetig mindernde Pilzhut von Pax sei dabei ebenso erwähnt, wie die vielen unterschiedlichen Widersacher aus der Welt der Tiere, Pflanzen und Pilze. Außerdem ist die Tatsache, dass man sich nicht nur im Grün der Weide bewegt, sondern auch in glitzernden Pilzstädten und dunklen Höllen mit Loren und anderen Elementen des Bergbaus, auch gut für die Motivation. Musikalisch setzt man wie schon beim Handheldabenteuer auf Musiktracks aus der Feder von Les Claypool, der seines Zeichens die South Park-Titelmelodie geschrieben hat. Eine echte Sprachausgabe gibt es übrigens nicht, die Charaktere unterhalten sich wie es im Reich einer Konsole aus dem Hause Nintendo üblich ist mit quietschenden Geräuschen. Die deutschen Untertitel sind dafür ordentlich übersetzt worden.
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