In den letzten zwei Jahren sind bereits mehrere hundert Tierpflegesimulationen und Minispiel-Sammlungen für Nintendos DS veröffentlicht worden. Nintendo ging 2005 mit Nintendogs“ als gutes Beispiel voran und das Hunde-Tamagotchi startete die Welle der Casual-Titel. Square Enix, Schöpfer von Rollenspielserien wie „Final Fantasy“ oder „Dragon Quest“, tat sich für den neuesten Titel mit dem „Cooking Mama“-Vertrieb zusammen und kreierte eine Mischung aus Nintendos Hündchenspiel und der kochenden Mama. Ob den beiden Firmen dieser Mix mit „My Pet Shop“ gelungen ist, klären wir im folgenden Review.
Aktion Tiere für Green Town
Die Geschichte des Spiels beginnt so seicht und locker, wie sie auch aufhören wird. Mit der Mutter zieht man als Spieler in das idyllische Städtchen Green Town und macht sich direkt mit den Einheimischen vertraut. Im Gespräch mit ihnen fällt einem gleich eine Tatsache auf: Keiner von ihnen besitzt ein Haustier. In der gesamten Stadt sucht man Hunde, Katzen und kleine Häschen vergeblich. Dies nehmen sich Mutter und Kind zum Anlass und gründen einen eigenen Tierladen, der die Bewohner mit knuddeligen Gefährten versorgen soll.
Die Hauptaufgabe in „My Pet Shop“ besteht nun darin, neue Kunden zum eigenen Laden zu locken und ihre Wünsche zu erfüllen. Dabei gibt es zwei Arten von Aufträgen, die es fortan auszuführen gilt. Zum einen wollen die neuen Bekanntschaften gerne ein Haustier, das in den benachbarten Arealen heimisch ist. Neben eher standardmäßigen Hunden sucht man im Laufe des Spiels jedoch auch nach Schweinen, Pandabären oder Pinguinen, dem Kunden will man schließlich keinen Wunsch ausschlagen.
Auf Tierjagd
Sobald man einen Auftrag zur Tiersuche angenommen hat, begibt man sich in die passende Umgebung. Diese variieren je nach Tierart, kleine Dackel findet man bereits im örtlichen Wald, für die Kälte-Liebhaber verschlägt es einen aber auch mal an Seen oder größere Schneeflächen. Einmal angekommen, bewegt man sich mittels Stylus durch die verfügbaren Teile eines Orts und berührt die platzierten Dinge wie Bäume oder Büsche, um ein Tier aus dem Hinterhalt zu locken. Der Spielablauf wird gleich etwas aufgelockert, indem man versucht, die Kreatur für sich und den neuen Besitzer zu gewinnen. Dabei gilt es, sich dem Geschöpf anzunähern, bis es sich selbst dazu entschließt mit dem Spieler zu gehen. Hat man das einmal so weit geschafft, muss das Tier nur noch dem Auftraggeber überreicht werden und die Mission ist erfolgreich abgeschlossen.
Den zweiten Teil des Spiels machen „Cooking Mama“-ähnliche Aufgaben aus. Der Besitzer will das Kätzchen beispielsweise einmal so richtig verwöhnen, dazu seift man das Tier durch Stylus-Kreisbewegungen kräftig ein, nur um es danach wieder abzuduschen. Die Aufgaben wechseln sich mit der Zeit ab, von reichlich Abwechslung kann man allerdings auf keinen Fall sprechen.
Drei- und zweidimensional
Während das Spielprinzip auf eine Mischung aus zwei Genre setzt, erwartet einen auch bei der Grafik eine Kombination aus 2D und 3D. Die Hintergründe und Charaktermodelle sind allesamt in zweidimensionaler Comic-Optik gehalten, die Tiere sind hingegen immerzu komplett dreidimensional. Dieser Mischmasch ist zunächst irritierend und ungewohnt, nach einigen Stunden Spielzeit hat man sich aber völlig daran gewöhnt, wenn auch nur mit Widerstreben. Der Sound dudelt derweil munter vor sich hin. Die Melodien strahlen nur so vor Friede, Freude, Eierkuchen und unterstützen damit das ansonsten ebenso fröhliche Spiel.
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