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Need for Speed: Most Wanted

Mit Autorennspielen hat Nintendo nichts am Hut, wodurch der Markt in diesem Bereich für andere Entwickler genügend Potential bietet. Mit Need for Speed: Most Wanted und Burnout Legends hat Electronic Arts gleich zwei Spiele in der Entwicklung, die in diese Kategorie fallen. Ersteres nehmen wir im nachfolgenden Review nun etwas genauer unter die Lupe.

Sleeping in my Car

Need for Speed Most Wanted besteht im wesentlichen aus zwei Spielmodi. Im schnellen Spiel steigt man hinter das Lenkrad eines Wagens aus dem eigenen Unterschlupf und fährt ein einzelnes Rennen. Dabei stehen die Möglichkeiten Quick Race, Einzelrennen in den Renntypen Rundkurs, Punkt-zu-Punkt oder Runden-K.O., und Mautstelle, einer Art Zeitfahren mit Checkpoints, zur Auswahl. Im Karrieremodus will man zum König des Lenkrades aufsteigen. Um dem Ziel näher zu kommen, muss man sich auf der Blackliste der Polizei nach oben arbeiten. Das erreicht man durch das Gewinnen von illegalen Rennen bzw. dem Abhängen von gegnerischen Fahrern innerhalb eines bestimmten Zeitlimits. Wer jetzt freudig in die Luft springt, dem sei gesagt, dass es sich nicht so cremig spielt wie es klingt. Gründe dafür sind vor allem im technischen Bereich zu finden und dementsprechend auch unter den Überschriften Steuerung, Grafik und Sound zu finden.

Die Herren in Grün

Auch die Polizei findet im neuesten Need for Speed Teil wieder Beachtung. Hat man einen Polizeiwagen an den Fersen, leuchtet auf dem Touchscreen eine Meldung auf, durch deren Berührung man in den Fluchtmodus wechselt. Der Fluchtmodus ist eine Art kleine Minispielsammlung, aus der per Zufall eins aufgerufen wird, das man anschließend erfolgreich meistern muss, um der Polizei zu entkommen. Ignoriert man die Meldung auf dem Touchscreen, wird man ganz normal von der Polizei gestoppt. Das Ganze ist nichts weltbewegendes und eher störend als motivierend.

Einstellungen

Unter dem Menüpunkt Mein Profil wird das eigene Strafregister, d.h. die Fortschritte innerhalb der Karriere angezeigt, man kann die gekauften Autos begutachten und diverse Einstellungen im Spiel vornehmen. Im Unterschlupf können die eigenen Karosserien mit optischen oder leistungsverstärkenden Gimmicks getunt werden und neue Karosserien mit der erspielten Kohle gekauft werden.

Bei den Optionen kann zwischen den Kameraperspektiven Stossstange (interne Sicht) und Verfolgung (externe Sicht) gewechselt werden, wobei nur die standardmäßig eingestellte Verfolgungsperspektive wirklich sinnvoll ist. Außerdem kann zwischen der Anzeige MPH (Meilen pro Stunde) und KM/H (Kilometer pro Stunde) gewählt werden. Neben einigen weiter Einstellungsmöglichkeiten, zum Beispiel Musik- und Effektlautstärke, kann an dieser Stelle zwischen manueller und automatischer Schaltung gewählt werden.

Touch nichts!

Der zweite Bildschirm verkümmert auch bei Need for Speed Most Wanted zum Kartenbildschirm. Die Abstandsanzeige zu den Verfolgern ist noch die sinnvollste Darstellung neben der Streckenkarte auf dem rappelvollen zweiten Bildschirm. Rundenzähler, Drehzahl-, Positions- und Zeitanzeige befinden sich dagegen auf dem oberen Bildschirm. Insofern sind beide Bildschirme sehr voll, was kritisch gesehen dem Zweck des zweiten Bildschirms bei Rennspielen etwas entgegenspricht. Auch die weiteren Funktionen des Nintendo DS , wie Mikrophon oder Touchscreen, werden nicht bzw. kaum unterstützt.

1 und 1 macht 2

Im Mehrspielermodus kann man zu wagemutigen Rennen gegen einen Freund antreten, sofern dieser einen eigenen Nintendo DS und eine eigene Need for Speed Most Wanted Card hat. Nachdem meine Kollegen anhand des vorliegenden Pressemuster einige Proberunden gedreht hatten, war allerdings keiner dazu bereit sich finanziell in Unkosten zu stürzen, um ein zweites Need for Speed Most Wanted zu kaufen. Demnach erfolgt in diesem Review keine Bewertung des Mehrspielermodus. Sechs verschiedene Renntypen sollten allerdings für die notwendige Kurzweile sorgen.

Steuerung

Fangen wir langsam an die Sache etwas kritischer zu sehen und auf die offensichtlichen Mängel einzugehen. Die Steuerung reagiert etwas zu empfindlich, das heißt der Wagen schert bei der kleinsten Anpassung der Fahrlinie in die entsprechende Richtung aus, berührt dabei vielleicht noch einmal eine Hausfassade und das Rennen kann getrost von vorne begonnen werden. Mit der Zeit gewöhnt man sich zwar an die Steuerung, aber vor allem Einsteiger dürften zu Beginn arge Probleme haben.

Grafik

Sarkasmus ist wahrscheinlich die beste Art die grafische Seite von Need for Speed: Most Wanted zu beschreiben: Mit meinem roten Seifenkistenauto düse ich also mit einer rasenden Geschwindigkeit auf zahlreichen Kursen durch malerische abwechslungsreiche Landschaften.“ In diesem Satz stimmten leider nur die Wörter „rotes Seifenkistenauto“ und „auf zahlreichen Kursen“, alles andere ist schlichtweg pure Phantasie. Doch zuerst zum Anfang des Satzes. Die zahlreichen freispielbaren Autos unterscheiden sich im wesentlichen nur durch die Farbe. Ansonsten steuert man immer einen rechteckigen Kasten, an dem man zum Glück noch die vier Reifen erkennen kann. Lediglich die Unterscheidung zwischen Kleinwagen und Jeep kann man ansatzweise durch die Größe der Seifenkiste ausmachen. Das Düsen mit einer rasenden Geschwindigkeit bleibt dem Spieler auch vorbehalten, da man die Geschwindigkeit mit dem fahren durch eine 30er Zone vergleichen kann. Positiv gesehen sind zahlreiche Autos und Strecken freispielbar. Zum Schluss soll noch kurz erwähnt werden, dass die abwechslungsarmen und weitestgehend in Städten stattfinden Kurse an einigen Stellen durchaus ansehnlich sind. Da das Gesamtkonzept allerdings nicht stimmt, gerät dies schnell zur Nebensache.

Sound

An dieser Stelle hätte ich fast den Sound des Spiels vergessen, als möchte ich denjenigen, die trotz vorangegangenen Erläuterungen immer noch mit dem Gedanken spielen Ihre Sammlung um einen mittelmäßigen Titel zu vergrößern, kurz erklären warum das Spiel es auch an dieser Stelle nicht schafft über die siebzig Prozenthürde zu springen. Die Motorgeräusche sind furchtbar, eine Carrera-Bahn verursacht realistischere Motorgeräusche, und die restliche musikalische Untermalung scheppert uninspiriert während der Fahrt vor sich.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Wenn ein Redakteur bei einem ausstehenden Review mit dem Fazit beginnt, leidet er entweder unter akuter Ideenlosigkeit oder er ist vom vorliegende Produkt derartig enttäuscht, dass er angemessene Wort für seine Enttäuschung finden muss. Bei der Nintendo DS Version von Need for Speed: Most Wanted handelt es sich um den letzteren Fall. Vor allem die grafische Seite ist eine einziger Reinfall, aber auch Steuerung, Sound und Spielspaß können bestenfalls als ordentlich aber überarbeitungswürdig bezeichnet werden. Da auch Burnout Legends in die gleiche Kategorie fällt, existieren auch weiterhin keine guten Autorennspiele für den Nintendo DS. Bleibt die Frage warum sich Need for Speed: Most Wanted kaufen, wenn man für das gleiche Geld Mario Kart DS bekommt?!

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