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Need for Speed: Nitro

von

Tobias Wackerbauer

30. November 2009

Die Sucht nach Geschwindigkeit, Adrenalin, qualmenden Reifen und Gummi auf dem Asphalt will befriedigt werden. Im wirklichen Leben zu gefährlich und kostspielig, bleibt die Flucht in die virtuelle Welt, wo es zig Rennspiele gibt, welchen diesen Wünschen entsprechen wollen und können. Die meisten davon schon längst etablierte Spiele-Serien, die jedes Jahr einen neuen Ableger bekommen und zum Kauf anregen. Eines dieser Franchises ist die bekannte Need for Speed“-Reihe, welche als Markenzeichen wilde Polizei-Verfolgungsjagden zu bieten hat. Nach den ersten zwei Portierungen für die Wii, kommt nun das erste Spiel der Serie exklusiv für die Wii und den NDS in den Handel. Wir haben Lenkrad und Schraubenschlüssel eingepackt und uns für euch mit Autos der Exekutive angelegt.

Lizenz zum Fahren

Wirklich viel hat sich bei „Need for Speed“ eigentlich nie getan und auch dieses Mal dreht sich alles rund um PS-strotzende Autos, welche sich illegale Straßenrennen liefern und vor der Polizei fliehen müssen. Die Rolle eines dieser Rennfahrer übernimmt man nun selbst und versucht sich vom kleinen Fisch zum Street King hochzufahren. Zu diesem Zwecke besucht man nach und nach fünf verschiedene Städte auf der ganzen Welt und misst sich mit den Herausforderern in jeweils acht verschiedenen Rennevents.

In jeder Welt gibt es zwei Rundkurse, sowie einen Kurs für die Drag-Rennen, was insgesamt zu keiner wirklich hohen Streckenanzahl beiträgt. Dabei gibt es wie üblich die Rundkurs-Rennen, die Eliminator-Rennen, die Drift-Challenges, die Radarfallen, das Zeitfahren und die Drag-Rennen. Die meisten dieser Events sind vom Namen eigentlich schon selbsterklärend, so fährt man bei den Rundkurs-Rennen eine bestimmte Rundezahl auf der Strecke und versucht am Ende den ersten Platz zu belegen, während man bei den Radarfallen mit möglichst viel Tempo vorbeirauschen muss, um die geforderte km/h-Zahl zu erreichen.

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Beim Eliminator-Rennen wird nach jeweils 30 Sekunden der letzte Fahrer rausgeschmissen, bis nur noch einer übrigbleibt, bei den weiteren Events muss gedriftet oder einfach nur verdammt schnell gefahren werden. Zusätzlich zu der Prestige, die man für Siege vor seinen Freunden einheimst, gibt es auch Sterne für besonders gute Leistungen, wie eine bestimmte Rundenzeit, Style-Punkte oder eben die Platzierung unter den ersten drei Plätzen. Deshalb sollte man diese auch möglichst alle ergattern, denn nur mit den Sternen schaltet man neue Städte und Events frei, um noch mehr Sterne und Geld anzuhäufen und sich somit bessere Autos leisten zu können.

Tiger im Tank

Wer auf schnelle Rennen nach Wahl und eigenen Einstellungen aus ist, findet unter dem Menüpunkt „Arcade“ seine Wünsche erfüllt. Man hat die Kontrolle über die Regeln und die Art der Events und kann spielen, was und wie man möchte. Leider gibt es aber dort auch nichts anderes als im Karriere-Modus und selbst die Möglichkeit, die Rennen zur Viert zu bestreiten, ist dort ebenfalls gegeben. Zusätzlich kann man dort Sterne freischalten und Geld verdienen. Wozu also im Arcade-Modus seine Zeit verschwenden?

Lediglich wer Angst vor der teilweise sehr aufdringlichen Polizei hat, die einem das Leben wirklich schwer machen kann, darf in den Arcade-Modus schauen und diese für die Rennen abstellen. Ansonsten heißt es einfach Polizeimarken während der Rennen einsammeln und seinen Fahndungsstatus damit zu senken und den von anderen Fahrern zu erhöhen. Rache ist eben süß.

Kaufen und Designen

Hat man also erst einmal ein paar Sterne gesammelt, werden auch schon die ersten Autos im Shop freigeschaltet. Jetzt braucht man nur noch das nötige Kleingeld und man darf sich als stolzen Besitzer eines neuen Wagens fühlen. Je nach Cup, die es in Bronze, Silber, Gold gibt, haben die Boliden auch verschiedene Klassen und teilen sich auf in die etwas langsameren Serienwagen, die flotten Sportwagen und die rasanten Supercars, welche nur so über die Piste fliegen. Das Tunen aller motorisierten Gefährten findet in der Garage statt, hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Eigenschaften des Autos.

Im Grunde kann man also nur das Aussehen anpassen und selbst dort ist man ziemlich eingeschränkt. Die Wagenteile müssen erst nach und nach freigeschaltet werden und bieten dennoch keine große Vielfalt. Dafür gibt es eine große Zahl an Vinyls zum Aufstempeln und das Freihand-Werkzeug, mit dem man das Wägelchen bemalen kann, wie man möchte. Jedem der Wagen kann man zudem noch ein Graffiti und eine Markierung zuweisen, welche bei den Rennen auf die Wände und Straßen gezeichnet wird, sobald und solange man die Spitzenposition während des Rennen innehat.

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Es gibt allerdings noch weitere Einschränkungen. Schließlich haben nur bis zu fünf Karren in der eigenen Garage Platz und man muss selbst wissen, welche es denn nun sein sollen und welche wieder verkauft werden. Zusätzlich hat man jedoch noch Sammlerstücke, welche keinen Platz beanspruchen und immer auswählbar sind, nachdem sie freigespielt wurden. Diese können aber wiederum nicht bearbeitet werden.

Wie lenke ich?

Das Spiel ist klar für die Casual-Spieler ausgelegt und so ist es nicht verwunderlich, dass es bei Bedarf eine Lenkhilfe gibt, welche den Spieler in der Spur hält. Für fortgeschrittene Rennfahrer ist diese aber einfach nur hinderlich, da es den eigenen Fahrstil zu sehr einschränkt und man seine Liebe zum Schneiden, Rempeln und Driften nur viel schwerer frönen kann. Also einfach ausstellen und Spaß haben.

Mit welcher Steuerungsmethode man Spaß haben möchte, ist dem angehenden Rennfahrer wieder selbst überlassen, denn zur Verfügung steht wirklich alles. Vom Gamecube-Drücker über den Classic-Controller, die Wiimote im Lenkrad, die Wiimote ohne Lenkrad-Einsatz, bis hin zu der Kombination mit dem Nunchuk. Für die absolute Kontrolle sollte man allerdings auf eine Eingabemethode mit Stick setzen, sonst dürften einige Herausforderungen nur sehr schwer zu meistern sein.

Grafikbomben explodieren…

…und übrig bleibt ein Spiel wie „Need for Speed: Nitro“, welches einfach nichts mehr bietet, was es zu bewundern geben könnten. Die zivilen Autos und Polizeiwagen sehen wirklich äußerst miserabel aus und sind eigentlich schon eine Beleidigung für die Augen. Die übrigen Rennwagen machen es nur einen Deut besser und selbst im Showroom oder der Garage hat man schon schöner präsentierte Fahrzeuge gesehen. Die Strecken und Umgebungen sind auch keine Highlights, aber wenigstens läuft das Spiel stets flüssig. Musikalisch gibt es den üblichen Rennspiel-Mix aus Rock und Hip-Hop klängen, welche klar und deutlich aus den Boxen kommen und sehr gut zu den Rennen passen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Need for Speed: Nitro“ hatte sehr viel Potential, allerdings ist man viel zu schnell komplett durch und hat alles erreicht, was es zu erreichen gab. Hinzu kommt die Grafik, die einfach nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. Nichtsdestotrotz hat es uns irgendwie ungeheuren Spaß gemacht, durch die wenigen Kurse zu heizen, den Nitro anzuschmeißen und den Gegnern zumindest für kurze Zeit Lebewohl zu sagen. Natürlich gibt es auch Frustmomente, wenn man hinter einem Tumult aus fünf Rennkolossen und vier Polizeiwagen herfährt und am Ende trotzdem der Leidtragende ist, da man wieder alles abbekommt und ins Schleudern gerät. Das Spiel hat ohne Frage seinen Reiz, aber auch seine Fehler, so reicht es gerade so für eine 7er Wertung. Vielleicht gibt es im nächsten Jahr ein Happy End?

Weitere Infos

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Need for Speed: Nitro

Genre:
USK: ab 6 freigegeben
Release: 6. November 2009
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