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Need for Speed: Nitro

von

Tobias Wackerbauer

Die Sucht nach Geschwindigkeit, Adrenalin, qualmenden Reifen und Gummi auf dem Asphalt will befriedigt werden. Im wirklichen Leben zu gefährlich und kostspielig, bleibt die Flucht in die virtuelle Welt, wo es zig Rennspiele gibt, welchen diesen Wünschen entsprechen wollen und können. Die meisten davon schon längst etablierte Spiele-Serien, die jedes Jahr einen neuen Ableger bekommen und zum Kauf anregen. Eines dieser Franchises ist die bekannte Need for Speed“-Reihe, welche als Markenzeichen wilde Polizei-Verfolgungsjagden zu bieten hat. Nach den ersten zwei Portierungen für die Wii, kommt nun das erste Spiel der Serie exklusiv für die Wii und den NDS in den Handel. Wir haben Lenkrad und Schraubenschlüssel eingepackt und uns für euch mit Autos der Exekutive angelegt.

Lizenz zum Fahren

Wirklich viel hat sich bei „Need for Speed“ eigentlich nie getan und auch dieses Mal dreht sich alles rund um PS-strotzende Autos, welche sich illegale Straßenrennen liefern und vor der Polizei fliehen müssen. Die Rolle eines dieser Rennfahrer übernimmt man nun selbst und versucht sich vom kleinen Fisch zum Street King hochzufahren. Zu diesem Zwecke besucht man nach und nach sechs verschiedene Städte auf der ganzen Welt und misst sich mit den Herausforderern in jeweils vier verschiedenen Rennevents, von denen es insgesamt zehn unterschiedliche gibt. Es gibt wieder den üblichen Rundkurs und das Knockout-Rennen, bei welchem immer der Letzte einer Runde ausscheidet. Auch der Sprint ist nichts Neues und man fährt vom Start bis zu irgendeinem Ziel. Der einzige Unterschied zum Rundkurs ist, dass man eben keine Runden fährt, sondern jeden Abschnitt nur einmal zu Gesicht bekommt.

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Etwas anders verhält es sich da schon bei den Checkpoint-, Markierungs- und Smashpoint-Challenges, bei welchen man die namensgebenden Checkpoints oder Markierungen gegen die Zeit erwischen muss. Markierungen sind übrigens gelbe Zielfadenkreuze, durch welche man fahren muss, damit sich die Umgebung in die Spielerfarbe und das vorgegebene Muster färbt. Zuletzt gibt es noch zwei Countdown-Events, bei denen man in einer bestimmten Zeit möglichst viel kaputt fahren oder Markierungen erreichen muss und den Tag’em All sowie Smash’em All-Modus. In letzterem muss man mal wieder Markierungen sammeln oder Ziele zerstören, um möglichst viele Punkte zu sammeln.

Punkte sind übrigens das Wichtigste bei „Need for Speed: Nitro“ für den Nintendo DS, denn es gewinnt immer der, mit den meisten Punkten. Erster zu werden muss also nicht zwingend zum eigentlichen Sieg führen, also aufgepasst. Zusätzlich zu der Prestige, die man für Siege einheimst, gibt es auch Pokale für besonders gute Leistungen, wie eine bestimmte Zeit in der Luft, lange Drifts oder dem Zerstören von 100 Schneemännern. Insgesamt gibt es von diesen Auszeichnungen 42 Stück sowie 20 zusätzliche Sammlerstücke, die man auf den Strecken finden und einsammeln muss. Autos und Themen für die Gestaltung selbiger schaltet man durch Siege in den Events alle automatisch frei.

Tiger im Tank

Wer auf schnelle Rennen nach Wahl aus ist, findet unter dem Menüpunkt „Arcade“ seine Wünsche erfüllt. Allerdings hat man nur die Freiheit, das entsprechende Event auszusuchen, weitere Einstellungsmöglichkeiten sind nicht gegeben. Es gibt dort also auch nichts anderes als im Karriere-Modus und in jenem kann man sogar wenigstens noch die eine oder andere Auszeichnung absahnen.

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Die Rennen selbst laufen eher unspektakulär ab. Der Schwierigkeitsgrad ist selbst im Gold-Cup so niedrig, dass man froh ist, wenn man Vorne an der Spitze zumindest ab und zu etwas Gesellschaft hat. Zivile Fahrzeuge sind ebenso wenig vorhanden und es gibt auch keine Polizei-Verfolgungsjagden. Lediglich Polizeisperren wurden in das Spiel integriert, welche man aber durch ein Drücken zum richtigen Zeitpunkt auf den X-Button, mit einem sogenannten legendären Moment, geschickt durchquert oder einfach so umfährt. Selbst wenn man einmal einen Unfall hat, ist es nie ein Problem schnell wieder den Anschluss zu finden. Die legendären Momente sind dabei immer in einer kleinen Sequenz präsentiert und zeigen ziemlich unrealistische Manöver des eigenen Fahrzeugs. Zur Auflockerung und Erheiterung sind die Momente allerdings ganz amüsant.

Kaufen, designen und fahren

Wie mittlerweile in jedem Rennspiel vorhanden, gibt es auch bei diesem Titel eine Möglichkeit, die Autos aufzumotzen. Bei diesem Spiel geht es dabei allerdings nur um das reine Aussehen des Wagens. Man kann aus verschiedenen Themes auswählen und auch die eigene Markierung anpassen und zeichnen, wie man möchte. Zusätzlich kann man das Vierrad auch noch nach den eigenen Wünschen lackieren, aber damit hat es sich leider auch schon, was die Anpassungsmöglichkeiten angeht.

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Wie schon erwähnt, ist die Steuerung sehr simpel, da sich alle Fahrzeuge gleich steuern und absolut keinen Unterschied zueinander aufweisen. Es gibt auch nur drei unterschiedliche Kombinationen von Ausprägungen, entweder sind alle Spezifikationen auf drei von fünf Punkten, auf vier von fünf oder bei der vollen Punktzahl. Diese Einteilung richtet sich dabei nach der Fahrzeugklasse beziehungsweise dem zugehörigen Cup. Zwar gibt es insgesamt 33 lizensierte Fahrzeuge, welche sich aber eben wirklich nur im Aussehen unterscheiden. Wirklich schade und auch etwas langweilig.

Pixel und Paxel

Grafisch ist das Spiel gar nicht mal schlecht. Die Autos sehen schön modelliert aus, es gibt keine Slowdowns auf der Straße und es kommt manchmal ein schönes Geschwindigkeitsgefühl auf, aber leider auch nur manchmal. Es gibt einfach immer nur vier Fahrzeuge auf der Piste und diese sieht man meistens nicht, man kann nicht bei rasantem Tempo andere Fahrer schneiden, lange driften oder sonstige lustige Dinge tun, die man gerne bei rasanten Geschwindigkeiten machen würde. Die Landschaft saust einfach nur selten an einem vorbei wie man es sich wünschen würde.

Ein weiterer Punkt, der dieses Gefühl aufkommen lässt, ist die fehlende Geschwindigkeitsanzeige. Man weiß einfach nie, welches Tempo man gerade fährt und das ist frustrierend, da man somit die Geschwindigkeit nicht einschätzen kann, wobei selbst die Nitro-Boosts nicht helfen. Musikalisch gibt es den üblichen Rennspiel-Mix aus Rock und Hip-Hop Klängen zu hören, welche deutlich aus den Boxen kommen und sehr gut zu den Rennen passen, sich aber nach einer kurzen Zeit wiederholen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Need for Speed: Nitro“ hatte sehr viel Potential, allerdings ist man wie auch schon bei der Wii-Version viel zu schnell komplett durch und hat alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Für Multiplayer-Action gibt es nur eine Strecke, falls der Kumpel nicht ein eigenes Modul besitzt und ist dadurch auch sehr eingeschränkt. Es fehlen andere und mehr Fahrzeuge auf der Strecke und der Schwierigkeitsgrad ist nur für kleinere Kinder ausgelegt. Jeder Spieler ab 14 Jahren dürfte völlig unterfordert sein. Wer gerne gewinnt und keine Action braucht, kann sich den Titel angucken, uns hat allerdings die Wii-Version mehr Spaß gemacht.

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