Von der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei noch vor der E3 2012 vermutet und kurz daraufhin dementiert, wurde der Nintendo 3DS XL am 22. Juni letztendlich doch enthüllt. Nintendo überraschte abermals mit einer kurzfristigen Ankündigung und einem Release des neuen Großen am 28. Juli 2012 in Europa. Wir haben das Gerät vorab erhalten und es in unserem Hardware-Check gegen den Nintendo 3DS antreten lassen.
Die Kontrahenten
Ladys and Gentleman, der heutige Fight ist nicht irgendein Fight, es ist ein Kampf zwischen zwei Kontrahenten, die aus dem gleichen Hardwarestall stammen, ein Kampf Groß gegen klein, David gegen Goliath, erweisen sie den Kämpfern die Ehre, die ihnen gebührt:
In der blauen Ecke, der Veteran, der Wiederauferstandene, Mr. Aqua Blue, der Nintendo 3DS!

Ihm gegenüber, in der silbernen Ecke, der Neue, der Mattierte, El Señor Gigante, der Nintendo 3DS XL!

Round I: Maße & Gewicht
In der ersten Runde zählen nichts als harte Fakten. Der Nintendo 3DS XL misst im geschlossenen Zustand 156 x 93 mm und erreicht eine stattliche Höhe von 22 mm, während der Nintendo 3DS hier einiges einstecken muss und mit den Maßen 134 mm x 72 mm bei einer Höher von 21 mm knapp hinter El Gigante zurückbleibt. Auch auf Seiten des Kampfgewichts bringt der noch junge Sportler bereits satte 336 g inklusive Akku, Touchpen und SDHC Card auf die Waage. Der Nintendo 3DS bleibt mit 235 g ein Fliegengewicht, punktet somit jedoch mit einer ordentlichen Portion an Mobilität.
Round II: Die 3D-Bildschirme
Beide Kontrahenten besitzen die ausgefeilte Technik des autostereoskopischen Bildschirms, mit der sich Breitbild-3D-Grafik ohne Brille erleben lässt. 3DS und 3DS XL nehmen sich hier rein Garnichts und kämpfen mit gleicher Auflösung, die exakt 800 x 240 Pixel beträgt. Die Widersacher werfen mit gut 16,77 Millionen Farben um sich – was für ein Kampf. Zwar weiß der 3DS XL mit einer 3D-Bildschirmgröße von satten 4,88 Zoll gegenüber dem kleineren Konkurrenten mit nur 3,53 Zoll zu überzeugen, dennoch schlägt der 3DS mit einer schärferen Optik unerwartet zurück und bringt den Dicken zum Taumeln. Da ertönt der Gong, alle Blicke fallen auf die Punktrichter – Unentschieden, Gleichstand, die Unparteiischen sehen beide Konkurrenten gleichauf.

Round III: Die Touchscreens
In dieser Runde wird es gefühlvoll, die Kämpfer betreten erneut den Ring um ihre berührungsempfindlichen Bildschirme gegeneinander antreten zu lassen. Sowohl in der blauen Ecke, als auch in der silbernen, werden alle Kräfte aufgefahren und es lässt sich sowohl hier als auch da jeweils ein TFT-Touchscreen mit Hintergrundbeleuchtung, einstellbar in fünf Stufen, finden. Die Gegner liegen abermals gleich auf, Kopf an Kopf, doch der Mattierte holt zum Schlag aus: Satte 4,18 Zoll schlagen die 3 Zoll des 3DS nieder und selbiger hängt in den Seilen. Das sieht übel aus, jedoch rettet der Gong Mr. Aqua Blue, der jetzt ein Fall für den Teamarzt Mr. Goto ist.
Round IV: Ausdauer
Der Nintendo 3DS hat sich wieder erholt und betritt voll aufgetankt den Ring. So wie der aussieht, hält er locker noch drei bis fünf Stunden im 3D-Modus durch. Doch was geschieht in der anderen Ecke? Der eben noch im wahrsten Sinne des Wortes groß auftrumpfende XL, wankt schon zu Beginn der Runde IV deutlich hin und her. Aqua Blue nutzt die Chance, geht auf seinen Gegner los und verpasst ihm eiskalt einen linken Haken, Volltreffer! Doch abermals rettet der Gong. Ahnungslos schaut sich das Trainerteam rund um El Señor Gigante an, scheinbar hat man vergessen ein Ladekabel zur Energiegewinnung mit an den Ring zu nehmen – was für ein Fehler der Betreuer. Doch hier zeigt sich die Sportlichkeit und Fairness des gegnerischen Lagers, die sofort ein Netzteil aus DSi-Zeiten bereitstellen.

Round V: Features
Es geht in die entscheidende letze Runde meine Damen und Herren. Beide Systeme betreten nun den Ring um sämtliche ihrer übrigen Features, Ausstattungsmerkmale und dergleichen gegeneinander antreten zu lassen: Ready, Fight!
Der Sportler aus der silbernen Ecke, Mr. XL, klappt sich nun komplett auf, er macht sich richtig groß und seine Scharniere knacken deutlich. Völlig überraschend zieht er seinen Stylus aus der linken Hüfte, um seinem Konkurrenten eine überzuziehen, doch gekonnt wendet Aqua Blue dem Gegner den Rücken zu und pariert den Schlag wiederum mit seinem Stylus. Nun fahren beide sämtliche Geschütze auf: A-/B-/X-/Y-Knopf, Steuerkreuz, L-/R-Knopf, START, SELECT, Kamera sowie Bewegungs- und Beschleunigungssensor kommen zum Einsatz. Die beiden nehmen sich nichts, keiner bringt den anderen zum Wanken. Der Gong ertönt und auch diese Runde geht zu Ende und die Nummerngirls Peach und Daisy schlendern ein letztes Mal durch den Ring.