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Oben

von

Philipp

Toy Story“, „Das große Krabbeln“, „Monster AG“ und „Findet Nemo“. Bereits nach dem ersten Filmtitel ist den meisten Lesern der Name des bekannten Animationsstudios klar, was auch kaum verwunderlich ist. Denn die Pixar Animation Studios aus Kalifornien haben in ihrer Filmkarriere seit dem Start von „Toy Story“ im Jahre 1995 zehn Oscars, vier Golden Globes und drei Grammys eingeheimst. In diesem Sommer startete der neueste Streich der Trickfilmkünstler. Über die Qualität des Films gibt es keine Diskussionen, ein echter Pixar eben. In der Vergangenheit haben jedoch gerade die Spieleumsetzungen ein deutlich anderes Bild abgeliefert. Ob „Oben“ dieser Misere entkommen kann, haben wir für euch getestet.

Carl und Russel wollen hoch hinaus

Der pensionierte Carl Fredricksen wohnt in tiefer Trauer alleine in einem viel zu großen Haus. Seit dem Tod seiner geliebten Frau kann ihn nichts mehr begeistern und die Verbitterung hat Oberhand ergriffen. Um nicht gänzlich dahin zu vegetieren, beschließt er, den Traum seiner Gattin zu verwirklichen. Diese wollte ein Haus am schönsten Ort der Welt, der sich ihrer Meinung nach bei den Paradiesfällen befindet. Kurzerhand füllt Carl also hunderte von bunten Luftballons mit Helium, bindet diese an sein Haus und fliegt zu den Wasserfällen. Beim Abflug unbeachtet, konnte sich allerdings der junge Wildniserforscher Russel auf das ungewöhnliche Flugobjekt schleichen. Mehr oder weniger freiwillig begleitet er Herr Fredricksen nun auf der abenteuerlichen Reise an die Spitze der Paradiesfälle.

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Erkunden und Kämpfen

Carl und Russel erforschen fortan die Wälder der Paradiesfälle, besiegen kleinere und größere Gegner und lösen Rätsel. Die einzelnen Abschnitte sind streng linear, wodurch ein Verlaufen nahezu unmöglich ist. Oftmals teilt sich der Weg jedoch in einer Gabelung und man muss zuerst beide Wege ablaufen und beispielsweise einen Stein zum Rollen bringen, damit ein großer Baumstamm zerstört und das Hindernisse dementsprechend beseitigt wird.

Brutale Kämpfe gibt es in „Oben“ selbstverständlich nicht. Die beiden Abenteurer treffen auf ihren Reisen hauptsächlich auf Steine, Pilze und Äste, die mit Carls Gehstock oder Russels Rucksack zerstört werden. Teilweise gilt es aber auch Käfer zu zermatschen oder Hunde abzuwehren, die dann allerdings gewaltfrei durch einen Ballon beseitigt werden. An manchen Stellen bekommt man es zudem mit größeren Zwischengegnern zu tun, die nur durch eine bestimmte Technik besiegt werden können. Die riesige Anakonda im Gewässer muss somit beispielsweise auf Zitteraale scharf gemacht werden, damit den beiden Protagonisten nichts Böses geschieht.

Die Rätsel sind allesamt alles andere als schwer und keine davon erfordern längeres Nachdenken. Des Öfteren muss man mit dem richtigen Charakter lediglich zu einem Gegenstand laufen, um eine Aktion auszulösen. Dabei wirft man dann zum Beispiel einen Felsklotz von einer Klippe herunter, was durch Carls Gehstock bewerkstelligt wird. Russel kann wiederum trotz seiner gehörigen Plauze die engsten Stellen überwinden und somit den Weg für den Rentner frei räumen.

Kooperatives Spielen

Großen Wert wurde von den Entwicklern auf den Zweispielermodus gelegt. Während man im Einzelspielermodus auf Knopfdruck zwischen den Charakteren wechseln kann, besteht zusätzlich die Möglichkeit, dass ein zweiter Spieler ohne Unterbrechung ein- und aussteigt. Dazu muss lediglich der richtige Knopf auf dem zweiten Controller gedrückt werden und schon wird das Spiel zusammen bestritten. Viele der Aufgaben wurden zudem auf zwei Spieler ausgelegt. Russel zieht Carl dann beispielsweise mithilfe seines Rucksacks an hohen Abgründen empor, bevor Fredricksen dieser Tat mit seinem Schlagstock gleich tun kann. Wie auch bei den restlichen Rätseln sind die Koop-Aufgaben kinderleicht. Im Einzelspieler werden die Aufgaben dann eben von einer Person erledigt, was mindestens genauso gut funktioniert.

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Leinwand-Technik?

Das Filmstudio Pixar ist seit jeher für die fabelhaften Bilder in den Trickfilmen bekannt. „Oben“ auf der Wii kann da leider nicht ganz mithalten. Nicht nur die Charaktere könnten deutlich detaillierter sein, auch die Texturen sind unscharf und aufgeblasen. Der Gesamteindruck macht da wieder einiges wett, selbst wenn die Farbauswahl für die aufregende Umgebung deutlich umfangreicher sein könnte. Die Dialoge zwischen den Charakteren sind kurzweilig und die Melodien untermalen die Stimmung recht gut. Die Zielgruppe der jungen Fans wird sicherlich nichts auszusetzen haben.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Nach den mittelmäßigen Umsetzungen von Wall-E“ und „Ratatouille“, kann auch „Oben“ auf der Wii keine Bäume ausreißen. Beim Zusammenspielen mit einem Freund wird dem Spieler der größte Spaß geboten, an die wahren Koop-Größen wie der LEGO-Serie kommt man allerdings nie. Somit bietet der Titel für junge Spieler einige Stunden Abwechslung, bei dem auch Erwachsene gerne eine Runde einlegen können. Wer sich jedoch nach einem ernsthaften Spiel umschaut, das für mehr als fünf Stunden unterhalten kann, sollte nicht zu „Oben“ greifen. Denn das ist das Äquivalent zum Kinofilm: Ein Spiel, das für einige Stunden Spaß macht, nicht allzu lange dauert und besonders mit Freunden begeistert.

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