Die Phantasy Star“-Reihe nahm ihren Ursprung erstmals auf SEGAs Master System im Jahre 1987 in Japan. Nach zahlreichen Nachfolgern der klassischen Rollenspielserie, wagte der japanische Hersteller auf der Dreamcast ein kleines Experiment. Man schnappte sich die bekannte Lizenz und entwickelte damit ein Onlinerollenspiel, das im Jahr 2000 erstmals für Dreamcast erscheinen sollte. Es folgten Umsetzungen für Windows, Xbox und GameCube, auf denen das Spiel zahlreiche Fans begeistern konnte. Nach etlichen Fortsetzungen, unternahm das Franchise einen kleinen Ausflug in die portable Welt der PSP, bevor es mit „Phantasy Star Zero“ endlich auf dem Nintendo DS angekommen ist. Wie uns der Titel auf Nintendos Handheld gefallen hat, lest ihr im Folgenden.
„Great Blank“

Die Menschen lebten einst in riesigen Kolonien und waren am Höhepunkt der technischen Fortschritte angekommen. Wäre da nur nicht der desaströse Zwischenfall, der „Great Blank“, also Große Leere, genannt wird. Seither sind 200 Jahre vergangen und die wenigen Überlebenden haben zumindest einige Städte wiederaufgebaut. Der alte Ruhm konnte jedoch lange nicht wiedererlangt werden. Um solchen Vorkommnissen in Zukunft vorzubeugen und die Städte vor dem Bösen zu bewahren, sorgen die Hunter in den umliegenden Gebieten für Ruhe und Ordnung.
Die Rolle eines solchen Jägers übernimmt nun der Spieler mit seinem eigens erstellten Charakter. Zu Beginn des Abenteuers stehen dabei die Rassen der Menschen, Newmans und Casts zur Verfügung. Hat man sich für eine Variante entschieden, wählt man das Geschlecht, Frisur, Kleidungsfarbe und schließlich auch den Waffentyp. So kann man beispielsweise als Nahkämpfer mit Schwert mitten im Geschehen angreifen, in der Rolle eines Magiers mächtige Zauber vom Stapel lassen oder aber auch als angehender Cowboy mit der Pistole etwas entfernter agieren. Insgesamt wären mehr Gestaltungsmöglichkeiten wünschenswert gewesen, da sich so die Charaktere oft zu ähnlich sehen.
Der Hunter-Alltag

Als frisch getaufter Hunter beginnt jedes Abenteuer zunächst in der spärlich ausgestatteten Stadt. Diese besteht im Grunde aus einer Straße, welche Händler beheimatet und einige Charaktere beherbergt, die nur so auf Gespräche warten. Im Zentrum der Stadt steht zudem die Zentrale, in welcher der Bürgermeister sein Unwesen treibt und den Jägern neue Aufgaben zugeteilt werden. Dazu geht man einfach an den Questschalter und entscheidet sich für eine passende Mission. Nach einem kurzen Abstecher zum Teleporter befindet man sich im Zielareal und kann sich um die Aufgabenstellung kümmern.
Ein Areal besteht immer aus verschiedenen Zonen, die mit Monstern übersät sind. Sobald man eine Angriffswelle bestialischer Kreaturen beseitigt hat, strömt auch schon die nächste hinterher. Rollenspieltypisch erhält man für jedes erlegte Monster Erfahrungspunkte, die beim Stufenanstieg für Verbesserungen von Statuswerten wie Lebens- und Angriffspunkten sorgen. Ist eine Zone komplett gesäubert, wird zudem eine Kiste im Areal platziert, die nützliche Gegenstände enthält. Meist muss man dieses Spiel in jeder Zone wiederholen, bis man die letzte Sektion erreicht und es mit einer größeren Kreatur zu tun bekommt.
Offline und online

Abseits des Storymodus können etliche Aufträge auch mit bis zu drei weiteren Spielern lokal oder online bestritten werden. Hierbei greift man auf den erstellten Charakter des Einzelspielermodus zurück und zieht mit Freunden, die per Freundescode eingetragen wurden, oder zufällig zugeteilten Personen durch die Welt von „Phantasy Star Zero“. Im Vergleich zum Offlinespiel gestalten sich die Aufträge zugleich um einiges angenehmer, sofern sich alle Teilnehmer ordentlich verhalten. Denn die Intelligenz der computergesteuerten Spieler im Singleplayer ist sehr schlecht und bleibt ständig an kleineren Hürden wie Abgründen oder Felsbrocken hängen. Dadurch ist man gerade bei den langwierigen Zwischengegner-Kämpfen häufig abgelenkt und muss sich selbst um das Heilen und Wiederbeleben der Kameraden kümmern.
Äußerst nervig ist auch die Kamera, die nur durch Druck auf die linke Schultertaste hinter dem Protagonisten platziert werden kann. Ansonsten dreht sie sich langsam mit dem Helden, was nur schlecht von statten geht. Die Kameraperspektive ist allgemein etwas zu niedrig angesetzt und zusätzliche Kamerawinkel hätten dem Spiel sichtlich gut getan. Gerade bei Kämpfen geht oftmals die Übersichtlichkeit flöten und man drischt wahllos auf Gegner ein, welche den Charakter völlig verdecken.
Technik

Nach nunmehr sechs Jahren ist grafisch mittlerweile das Ende der Fahnenstange von Nintendos Doppelbildschirm erreicht. „Phantasy Star Zero“ macht eigentlich eine gute Figur mit schönen Charaktermodellen, der gelungenen Stadt und den abwechslungsreichen Gegnern. Wären da nur nicht die konstanten Einbrüche der Bildwiederholrate, die bei großem Monstervorkommen deutlich auftreten. Auch die Texturen sind des Öfteren einfach nur eine grobkörnige Masse aus bunten Pixeln, die jedoch nicht allzu hässlich wirken. Positiv anzurechnen sind auf alle Fälle die schön gestalteten Zwischensequenzen im Animestil, die sogar mit einer englischen Synchronisation unterlegt wurden.
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