Phoenix Wright: Ace Attorney - Trials and Tribulations“ ist der dritte Teil der beliebten Anwalts-Adventure-Serie rund um den namensgebenden Titelhelden Phoenix Wright. Ursprünglich erschien der Titel im Jahre 2004 auf dem Gameboy Advance, allerdings nur in Japan. Nach einigen Scherereien durch das PEGI-System erreichte das Spiel am 3. Oktober auch endlich europäische Gefilde, kurioserweise allerdings erst einige Monate nach Erscheinen des vierten Teils. Ob Trials and Tribulations unter den zahlreichen Fans zu Recht als der beste Teil der Serie gehandelt wird, klären wir in unserem Review.
Mörder, Diebe und alte Bekannte

Wenn etwas in einem Adventure stimmen muss, dann ist es die Geschichte. Und dafür haben die Entwickler vom dritten Teil sicherlich gut vorgesorgt. So wird die ganze Gerichts-Situation bereits im ersten Akt komplett umgekrempelt, als Phoenix Wright in der Vergangenheit höchstpersönlich als Angeklagter im Gericht steht. Der Anklage zufolge hat er im hitzigen Streit den Ex-Freund seiner Geliebten Dahlia Hawthorne getötet. In die Rolle des Verteidigers springt hierbei Mia Fey, die in früheren Teilen die Mentorin von Phoenix darstellt. Es wäre aber kein Ace Attorney-Teil, wenn nicht im Laufe der Geschichte die gesamte Situation erneut auf den Kopf gestellt wird. So werden dem Spieler stets Überraschungen und Wendungen geboten, die an das Spiel fesseln. Später erwarten einen nicht minder interessante Fälle, in denen man einen bekannten Dieb verteidigen und die abstrusesten Morde aufklären muss.
Fälle gewinnen auf Adventure-Art
Im Grunde gehören die Ace Attorney-Reihe seit jeher dem klassischen

Point-&-Click-Genre an. Dabei bieten die Titel aber etwas mehr Abwechslung, als nur durch die Gegend zu ziehen und nach Hinweisen zu suchen. Das Spiel lässt sich im Groben in zwei Arten unterteilen, nämlich dem Part im Gericht und dem außerhalb davon. Im Gericht schlüpft man in die Rolle des Strafverteidigers und hört sich die Aussagen der Zeugen und Angeklagten an. Anschließend ist es Zeit für das Kreuzverhör, in dem man Fehler und Widersprüche innerhalb der Aussagen finden muss. Dazu stehen einem nicht nur die Aussagen an sich, sondern auch Beweise und die verschiedenen Akten zur Verfügung. Behauptet ein Zeuge beispielsweise, dass der Mord um 15 Uhr geschehen ist, kann man dies ganz einfach durch ein Foto des Opfers widerlegen, dessen Uhr beim Töten stehen geblieben ist und eine andere Uhrzeit zeigt.
Auf Spurensuche

Sollte nach all der Verteidiger-Arbeit noch immer kein Ende der Verhandlung in Sicht sein, begeben sich die Charaktere oftmals auf Spurensuche. Dabei werden bestimmte Örtlichkeiten besucht, wie zum Beispiel dem Tatort. Hier spricht man mit weiteren Personen, die das Opfer oder den Angeklagten gekannt haben und sucht nach weiteren Hinweisen und Beweisen. Dadurch gelingt oftmals der benötigte Schritt, um in der Verhandlung weiter voran zu kommen und die Freiheit des zu Verteidigenden zu bewahren.
Mit dem Stylus in der Hand auf Lügenjagd

Die Steuerung des Titels fällt denkbar einfach aus, dennoch hat Capcom zwei verschiedene Steuerungsvarianten eingebaut. Die eine unterstützt die komfortable Nutzung des Stylus, die andere die Tasten. Mit dem Stylus tippt man auf dem unteren Bildschirm des DS geschwind umher und sucht nach den richtigen Beweisen oder setzt die Gespräche fort. Auch über die Tasten funktioniert es ähnlich, Stift-faule Menschen steuern also genauso bequem durch das Spiel. Während dem Kreuzverhör kann man außerdem schon seit dem ersten DS-Teil durch Knopfdruck selbst „Einspruch!“ ins Mikrofon des DS rufen. Die Erkennung funktioniert, nach einigen Versuchen bleibt man jedoch bei der altbekannten Variante.
Adventure-typische Technik?

Adventure waren, von hervorragenden Synchronisationen abgesehen, nie wirklich für gute Technik bekannt. Auch bei Phoenix Wright: Ace Attorney - Trials and Tribulations ist es nicht anders. Den Spieler erwarten ellenlange, öde Textblöcke und gezeichnete Figuren, die mit einigen Animationen versehen wurden. Die Animationen wiederholen sich jedoch relativ häufig, was beim mittlerweile vierten in Deutschland erhältlichen Teil besonders negativ auffällt. Die Areale außerhalb des Gerichts wurden hingegen schön gestaltet und sorgen für zusätzliche Atmosphäre.
Beim Sound sieht es nicht viel anders aus. Auch hier bekommt man erneut die gleiche Kost wie schon bei den drei vorherigen Veröffentlichungen geboten. Weiterhin wurden einige Sound-Effekte mehrfach benutzt, so klingt ein Niesen von Phoenix genauso wie das Schlagen des Holzklopfers vom Richter oder männliche Figuren rufen plötzlich in äußerst femininer Stimme „Einspruch!“.
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