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PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche

von

Gregor Thomanek

Pokémon-Fans auf der ganzen Welt warten bereits sehnsüchtig auf die neuen Editionen, um ihrem Sammeltrieb ein weiteres Mal zu frönen. Als kleiner Lückenfüller bis zum nächsten Abenteuer bietet sich PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche“ an. Der erste Ausflug in die Welt der Taschenmonster erschien bereits 2010 für die Nintendo Wii und sorgte für gemischte Gefühle. Während jüngere Semester durchaus ihren Spaß mit Pikachu und Konsorten hatten, fühlten sich ältere Spieler chronisch unterfordert und wenig ernst genommen. Inwieweit der zweite Ableger diese Mankos ausbügeln kann, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

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The cake is a lie

Als Pikachu seine ersten Schritte im PokéPark geht, ist die Welt noch in Ordnung. Schnell schließt der kleine Racker Freundschaft mit dem freundlichen Plinfa, der ihm sogleich die Welt und seine Poké-Bewohner näherbringt. Es dauert jedoch nicht lange, bis sich Ärger im Paradies breitmacht. Über ein mysteriöses Portal werden die kleinen und großen Monster in den Wunschpark gelockt. Dort warten leckere Kuchen, die unter der zuckerreichen Glasur allerdings noch eine Überraschung parat haben: ein Mittel, das den Pokémon ihres Willens beraubt.

In letzter Not kann Pikachu aus der Parallelwelt entkommen, doch sein neuer Freund Plinfa hat nicht so viel Glück und bleibt in der fremden Zone gefangen. Um seinen Kumpanen aus den Fängen der Bösewichte zu befreien und dem Treiben ein Ende zu bereiten, entschließt sich das wohl bekannteste Pokémon überhaupt dazu, dem mysteriösen Widersacher, der hinter der fiesen Aktion steckt, den Garaus zu machen.

Aller Anfang ist langweilig

Mit dieser etwas eigenwilligen Geschichte als Motivator, schlüpft man als Spieler fortan in die Rolle von Pikachu und macht sich daran, die einzelnen Bezirke des PokéParks abzusuchen, um die gefangenen Monster aus einem Wunschpark nach dem anderen zu befreien.

Um dies zu bewerkstelligen gilt es, so viele Freunde wie möglich um sich zu scharen. Erst mit genügend Unterstützung öffnet sich nämlich das jeweilige Portal der einzelnen Bereiche der Insel. Nur aufgrund seines niedlichen Äußeren wollen die anderen Pokémon aber natürlich nicht mit Pikachu befreundet sein. Stattdessen stellen die Bewohner der bonbonbunten Welt verschiedene Aufgaben, bevor sie bei der Rettung helfen. Um sich den Respekt und die Anerkennung der künftigen Buddys zu verdienen, muss man seine Gegenüber in einem Kampf besiegen, innerhalb eines Zeitlimits fangen oder auch mal ein Quiz korrekt beantworten. Hat man ein bestimmtes Pokémon von sich überzeugen können, sind fortan alle anderen identischen Monster ebenfalls mit Pikachu befreundet.

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Vier Freunde müsst ihr sein

Unterstützung erhält der gelbe Fratz dabei von den drei Starter-Pokémon der „Schwarzen und Weißen Edition“, Floink, Serpifeu und Ottaro. Während sich letzterer Kumpane bereits innerhalb der ersten Minuten mit Pikachu zusammentut, schließen sich die beiden weiteren Monster der Gruppe an, sobald man weitere Bezirke der Insel betritt.

Jeder der vier hat dabei verschiedene Fähigkeiten, die es an bestimmten Stellen einzusetzen gilt. So ist es beispielsweise ausschließlich Ottaro vorbehalten, Wassergebiete zu durchqueren, während Serpifeu durch seine Sprungkraft auch Stellen erreicht, die den anderen Freunden unzugänglich sind. Dadurch sollte man gelegentlich einen erneuten Abstecher in bereits erkundete Abschnitte der Insel unternehmen, um vorher unpassierbare Örtlichkeiten mit neuen Fähigkeiten in Angriff zu nehmen.

Kommt da noch was?

Neben dem kontinuierlichen Vergrößern des Freundeskreises gilt es in den insgesamt vier unterschiedlichen Wunschparks auch sich dem dortigen Endgegner in Form eines Minispiels zu stellen. Dabei werden unter anderem Pikachus Renn-, Schieß- und Tanzfähigkeiten auf die Probe gestellt. Wie der Rest des Spiels darf man auch hier keine allzu große Herausforderung erwarten – eine nette Abwechslung stellen die Aufgaben aber allemal dar. Zumal es die Entwickler im zweiten Teil geschafft haben, einen Multiplayer-Modus einzubauen, in dem man die vier Minispiele gemeinsam mit bis zu drei Freunden bestreiten kann.

Leider hat „PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche“ bis auf die hier genannten Gameplay-Aspekte wenig bis nichts zu bieten. Immer wieder gilt es unentwegt Freunde zu horten, um sich schließlich im Wunschpark zu beweisen. Wären die gestellten Herausforderungen um einen neuen Kumpanen zu gewinnen etwas abwechslungsreicher, könnte man das einseitige Gameplay wenigstens teilweise verschmerzen. Durch die repetitiven und sehr simplen Spielchen, bei denen es größtenteils darum geht, Pokémon zu besiegen oder zu fangen, um sie als Freunde zu gewinnen, kommt jedoch schnell Langeweile auf. Unverständlich ist zudem, dass die Anzahl der Minispiele im Vergleich zum Vorgänger deutlich zurückgeschraubt wurde.

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Technik

Der Eine oder Andere wird nach den ersten Spielminuten vermutlich verwirrt zur Fernbedienung greifen um zu überprüfen, ob die Farbeinstellungen der Flimmerkiste nicht versehentlich auf Anschlag gestellt wurden – denn „PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche“ ist bunt. Verflucht bunt. Doch nicht nur das: Die Inselbewohner wurden allesamt sehr liebevoll in Szene gesetzt und machen einen schicken Eindruck. Die tollen Animationen tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass sich gerade jüngere Spieler schnell pudelwohl fühlen werden. Natürlich bringt Pikachus Abenteuer die Wii nicht an ihr Limit, aber nichtsdestotrotz zählt das Spiel durchaus zu den hübscheren Vertretern auf Nintendos mittlerweile doch sehr betagten Konsole.

Auf der akustischen Seite gibt es ebenfalls wenig zu bemängeln. Es gibt bessere und schlechtere Melodien, die das Geschehen auf dem Bildschirm untermalen. Doch alles in allem laden sie stets zum Mitsummen ein und fügen sich in das putzige Gesamtbild. Sicher, die Taschenmonster lassen eine Sprachausgabe auch weiterhin vermissen, doch gerade das macht den Charme der so beliebten Pokémon schließlich aus. Wenn der gelbe Star des Spiels ein fröhliches „Pika Pikachu!“ von sich gibt, kann man auch als reiferer Zocker ein Lächeln kaum unterdrücken. Und wenn ein gewisser Feen-Junge mit grüner Zipfelmütze nach über 25 Jahren noch nicht sprechen muss – warum sollten es dann diese kleinen Wesen tun? „PokéPark 2“ sprüht einfach vor Unschuld und bietet einen Knuddelfaktor, der nur schwer zu übertreffen ist.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Eigentlich müsste man PokéPark 2: Die Dimension der Wünsche“ zwei unterschiedliche Wertungen geben. Gerade jüngere Fans werden mit dem Spiel ihre helle Freude haben, denn es bietet genau das, was diese Zielgruppe will: bunte Grafik, viele niedliche Pokémon und eine Herausforderung, die auch ohne große Übung zu meistern ist. Wer aber bereits seit den ersten Editionen der Sammelspiele dabei ist, sollte sich den Kauf zweimal überlegen. Man merkt dem Titel an jeder Ecke an, dass er speziell für Kinder konzipiert wurde. Einen Kritikpunkt muss sich Pikachus Abenteuer aber auch unabhängig von der Zielgruppe gefallen lassen: Abwechslung sucht man hier vergeblich.

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