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Pony Life

von

Jens Jordan

Bereits vor zwei Jahren gab es eine kleine Überraschung in unserem Testlabor. Denn entgegen aller Vermutungen trudelte ein Pferdespiel auf dem Nintendo DS ein, das nicht nur die Konkurrenz um Längen überflügelte, sondern auch richtig Spaß machte. Die Überraschung trug den Namen Horse Life“ und wurde vom französischen Studio Game Life entwickelt. Um das Pferdespiel auch für jüngere DS-Besitzer schmackhaft zu machen, wurde vor wenigen Tagen „Pony Life“ veröffentlicht. Ob die kinderfreundlichere Version noch immer überzeugen kann, haben wir für euch getestet.

Ferien auf dem Ponyhof

Die langersehnten Ferien sind endlich eingetroffen und voller Freude stürzt man sich aus dem Schulgebäude. Der Protagonistin in „Pony Life“ geht es da nicht anders, nur hat sie ihre kompletten Ferien bereits vor Beginn schon verplant. Denn sie darf in diesem Jahr zu ihrem Onkel Harry auf den Ponyhof, ein Traum geht für sie nun also in Erfüllung. Mit freudigem Gesicht darf sie sich zunächst für ein Pony entscheiden. Dabei steht sie vor der Wahl zwischen sechs Rassen, darunter die berühmten Dartmoor-, Shetland- und Haflinger-Pony. Jede Art hat seine ganz eigenen Charakterzüge, die man aber nach wenigen Spielminuten schon im Griff hat oder keine wirklichen Einflüsse auf das Spiel haben. Shetlands sind beispielsweise etwas größer als die restlichen Pferde, die französischen machen hingegen weniger Arbeit.

Ist die Spielerin dann im eigentlichen Ponyclub eingetroffen, geht es an die harte und schweißtreibende Arbeit. Denn das Pony steht nicht wiehernd im Stall herum und verpflegt sich von selbst, man muss sich intensiv um das Tier kümmern. Am Morgen wird es erst einmal mit Wasser und Heu oder anderen Köstlichkeiten versorgt, danach geht es ans Waschen. Hierzu kann man entweder in Handarbeit die Bürste wählen oder das Pferd mit Shampoo einschäumen und danach sauberspritzen. Da Shampoo hingegen kostbare Hufeisen kostet, die auch im restlichen Spiel als Währung gelten, wird die Entscheidung meist auf die Handarbeit fallen.

Reiten in den Sonnenuntergang

Nach der Arbeit folgt schließlich das Vergnügen. Denn sind die Bedürfnisse des Ponys erst einmal befriedigt, schnappt man sich den Sattel und begibt sich auf Erkundungstour. Dazu wählt man auf der Karte eine der verfügbaren Lokalitäten aus und beginnt den Trip auf dem Rücken des Pferdes. Im Laufe des Spiels reitet man so durch Blumenwiesen, in Wäldern, auf einem Berg und sogar in einer geheimnisvollen Pilzhöhle. Das Pony reitet automatisch nach vorne, lediglich Richtungswechsel müssen manuell getätigt werden. Dazu erscheint in gewohnter „Elite Beat Agents“-Manier ein Kreis auf dem Bildschirm, den man mit dem Stylus nachfahren oder zum richtigen Zeitpunkt berühren muss. Allzu schwer fällt dies nicht aus und sollte demnach selbst von den Kleinen im Kindergartenalter begriffen werden. Durch die Ausflüge schaltet man zudem noch weitere Gegenstände, wie neue Kleidungsstücke, weitere Lebensmittel oder zusätzliche Pferderassen frei. Man munkelt, dass später sogar eine fabelhafte Pferdeart ihr Debüt gibt…

Das gleiche Steuerungsprinzip wird auch in den Turnieren verwendet. In diesen reitet man auf einer eingegrenzten Fläche und muss durch Eingaben über Hindernisse springen. Des Weiteren gibt es noch Wettbewerbe, bei denen man Ballons zum Zerplatzen bringen, Ringe in der richtigen Reihenfolge einsammeln und Fahnen in Pylonen stecken muss. Da „Pony Life“ nicht nur in einer Feriensaison spielt, sondern das komplette Jahr abhandelt, kann man weder bei Turnieren noch bei Wettbewerben in allen Saisonen antreten. In der Hütte beim Pferdestall können bereits absolvierte Prüfungen allerdings jederzeit wiederholt werden.

Langes Gesicht bei der Technik?

Wie auch schon der Vorgänger gibt „Pony Life“ im technischen Bereich eine hervorragende Figur ab. Die Pferdemodelle sehen in der Nahaufnahme auf der Wiese teilweise zwar anatomisch etwas unkorrekt aus, beim Ausritt sieht man dafür allerdings, worin die Entwickler wirklich viel Zeit investiert haben. Denn die Animationen der edlen Tiere sind absolut naturalistisch gestaltet und bereiten schon Freude beim Zuschauen. Dazu tragen sicherlich auch die hervorragenden Texturen bei, die zusätzliche Tiefe in die Pferdemodelle bekommen.

Abseits der Figuren machen auch die Umgebungen einiges her und erstrahlen sogar in verschiedenen Jahreszeiten. Sogar etwas besser als in „Horse Life“ gefallen die neuen Charakterbilder, denn der realistische Look musste einem klasse designten Comic-Stil weichen. Der Sound ist da schon fast nur nettes Beiwerk, er stört zu keinem Zeitpunkt und unterstützt das Spielgeschehen in allen Belangen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Was vor zwei Jahren bereits sehr gut angefangen hat, wurde mit Pony Life“ nun nochmals verfeinert. Die Pferdemodelle sind weiterhin sehr schön, die Umgebungen absolut idyllisch und detailliert und die Aufgaben spaßig. Leider gibt es durch das Ferien-Setting nicht immer etwas zu tun, wodurch der Spieler gezwungen wird, alte Aufgaben zu wiederholen, um Langeweile zu vermeiden. Wer will denn schon jeden Tag immer wieder die gleichen Bereiche abreiten? Von diesen kleinen Schnitzern abgesehen, haben die Entwickler hiermit das bisher beste Pferdespiel auf dem Nintendo DS abgeliefert. Eltern, die sich noch unschlüssig darüber sind, welcher Titel den pferdebegeisterten Kindern denn nun gekauft werden soll, muss gar nicht mehr länger überlegen.

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