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Pool Party

von

Jens Jordan

Schach, Bowling, Tennis und viele weitere Sportarten und Freizeitbeschäftigungen haben es bereits auf die Wii geschafft. Da wird es doch endlich Zeit, eine aus Kneipen und Kellern bekannte französische Tradition auch auf der Wii aufleben zu lassen.

Billard = Pool und Snooker

Die Sprache ist natürlich von Billard - im Fall von Pool Party wird die bekannteste Spielform des Billards, nämlich Pool, gespielt. Zehn verschiedene Spielvarianten des an Pool angelehnten Spielkonzepts stehen zur Auswahl und werden noch durch drei Spielvarianten des Snookers, der Präzisionsspielform des Billards, ergänzt. Somit können insgesamt dreizehn Spielvarianten angewählt werden, wobei einige alleine und andere gegen einen Gegner gespielt werden. Zusätzlich zu den Spielvarianten können noch einige weitere Spieloptionen bestimmt werden. Neben dem Spielraum, vom Keller über den Dachboden bis zum Billardsalon ist alles vertreten, kann man noch einen von mehreren farbigen Tischen, Kugeln und Queues, eine Spielfigur und eine Spielmelodie wählen.

Eine kleinere Auswahl = 3 aus 13

Beim 9 Ball Bonusmodus muss man mit höchstens 20 Stößen alle neun Kugeln versenken, wobei man für jede eingelochte Kugel 100 Punkte dazu und für jeden Fehlstoß 100 Punkte abgezogen bekommt. Sein Punktekonto spürbar verbessern kann man allerdings nur durch das aufeinanderfolgende Einlochen von Kugeln, was 500 Punkte bringt. Im Blackjack-Modus werden fünfzehn Kugeln wahllos als Dreieck aufgebaut, wer zuerst mit den versenkten Kugeln einen Punktewert von 21 hat, gewinnt, ist der Punktewert höher, wird der Zähler auf Null zurückgesetzt. Beim 9 Ball-Poolmodus muss man bei dem Stoß die Kugel mit dem niedrigsten Wert treffen - Gewinner ist am Ende der Spieler, der die 9 versenkt. Theoretisch wäre es so möglich beim Anstoßen die 1 zu treffen, die wiederum die dahinterliegenden Kugel anstößt, wodurch auch die 9 bewegt wird, und so selbige im ersten Stoß schon in einem der Löcher der Billardtischs zu versenken.

Wonderstick

Der Wonderstick zaubert echtes Party-Feeling!“ ist der Werbespruch mit dem der in der limitierten Auflage enthaltene Wonderstick angepriesen wird. Beim Zusammenbau der vier Einzelteile dann allerdings der erste Schreck, denn auf der Verpackung ist die Öffnung durch welche die im Wonderstick untergebrachte Wiimote mit der über dem Fernseher angebrachte Sensorleiste „kommuniziert“ oben, nach dem Zusammenbauen befindet sich diese allerdings unten. Auch beim zweiten Zusammenbauen erfolgt das gleiche Ergebnis - die Windungen erlauben nur dieses Ergebnis. Der zweite Gedanke, dass dann wahrscheinlich das Bild auf der Verpackung falsch sein dürfte, stellt sich beim anschließenden Spielen als falsch heraus, da die Bewegungen nicht mehr ordentlich an die Wii übertragen werden. Ein kurzes Anspielen mit dem auf dem Kopf stehenden Wonderstick brachte dann die Gewissheit, dass ein Spielen durchaus hätte funktionieren können. Der nachfolgende steuerungstechnische Abschnitt, der am Ende in die Wertunge einfließt, wird daher nur anhand der normalen Steuerungsmöglichkeiten der Wii beschrieben.

Steuerung

Ecken und Macken gibt es allerdings auch bei der normalen Steuerung mittels Wiimote und Nunchuk. Verwendet man wie im Spiel aufgefordert beide Steuerungseinheiten, wird das Spiel schnell zur Qual. Von der Bestimmung der Richtung über die Stoßstärke bis zur eigentlichen Ausführung verfällt man durch die andauernde Nicht-Durchführung der versuchten Stöße und die scheinbare willkürliche Richtungsbestimmung schnell in einen aggressiven Zustand. Billard sollte doch gerade auf Spielkonsolen eine einsteigerfreundliche Steuerung erlauben und davon ist Pool Party meilenweit entfernt. Am Ende liegt die Lösung im Spielen ausschließlich mit der Wiimote - dann gehen die Stöße wesentlich einfacher von der Hand. Zwar hat mit dieser Variante ab und zu das Problem, dass beim Stoß die Bestimmung der Stoßstärke übersprungen wird, allerdings ist sie wesentlich weniger kopfschmerzanfällig.

Grafik und Sound

Das Gefühl, dass sich schon beim Anblick der Bilder auf der Verpackung von Pool Party entwickelt hat, wird im Spiel bestätigt, nämlich dass die Grafik mindestens eine Konsolengeneration zu spät erschienen ist. Die Pooltische, das grafische Zentrum des Spiels, könnte man noch als gerade in Ordnung bezeichnen - wer allerdings auch mal die unterschiedlichen Orte begutachtet, kommt sich in alte Zeiten versetzt. Soundtechnisch trumpft Pool Party mit einer Vielzahl von vor den Partien wählbaren Melodien auf, wobei die meisten allerdings einfach nur nervig sind und die Konzentration keinesfalls fördern.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Am Ende scheitert Pool Party an einer verkorksten Steuerung und einer altbackenen Grafik. Da helfen dann der Versuch einer aufzubauenden Billard-Atmosphäre, freischaltbare Extras und die dreizehn verschiedenen Spielmodi nicht weiter. Was das Spiel allerdings bewirkt hat, ist der wieder angestrebte Plan mal wieder Billard spielen zu gehen, doch das war wahrscheinlich nicht der Sinn des Ganzen.