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Professor Heinz Wolff’s Gravity

von

Tobias Wackerbauer

Der Begriff Wii“ steht in vielen Köpfen für Spaß, selbst wenn es sich eigentlich um Arbeit handelt. So fängt man bei vielen Spielen, wie etwa Rayman Raving Rabbids oder Boxen, schnell mal an zu Schwitzen. Bei WiiFit geht es auch darum den Körper spielend Fit zu halten. Big Brain Academy hingegen versucht, das Gehirn mittels Spaß etwas auf Tour zu bringen. In die gleiche Bresche will der Entwickler Deep Silver mit seinem Titel „Professor Heinz Wolff’s Gravity“ schlagen. Ein kleiner Unterschied jedoch ist, dass man bei diesem Titel spielend Physik entdecken soll. Wir sind den Anweisungen des Professors gefolgt.

Spielend zum Physikum

Wie schon erwähnt, soll dieses Spiel dem ambitionierten Spieler dabei helfen Physik zu lernen. Wer allerdings denkt, dass es einem das Lernen für die Schule abnimmt, der irrt sich. Bei „Gravity“ geht es eigentlich nur darum einen roten Button zu betätigen. Das liest sich vielleicht einfach, ist es in den meisten Fällen auch.

Insgesamt gibt es 100 dieser Level, die es zu Bestehen gilt. Die Herausforderung liegt im Spiel darin, dass man verschiedene Bauelemente wie Kugeln, Klötze oder Fahrzeuge zur Verfügung stehen hat, und mit diesen die schon vorhandenen Bauelemente vervollständigt. Denkt man, dass alles richtig platziert ist, löst man den Level aus. Das bedeutet, dass ein oder mehrere Kugeln aus Röhren fallen, oder Autos losfahren und alles seinen Gang nimmt. Wird durch die Verkettung der ausgelösten Ereignisse irgendwie der rote Button betätigt, gilt das Ziel als erreicht und der Level als beendet. So spielt man sich nach und nach alle 100 Level frei und hat das Game beendet. Zeiten und Lösungen gibt es für die einzelnen Level nicht. Was eigentlich recht schade ist, da man oft das Gefühl hat, ein Level eher mit Glück oder sehr guter Improvisation und ohne alle verfügbaren Teile gelöst zu haben. In diesen Fällen würde man eigentlich gerne wissen, wie denn die optimale Lösung eigentlich ausgesehen hätte.

Dieser Option kann man am nahsten kommen, wenn man sich Tipps geben lässt. Diese sind allerdings begrenzt und man kann sich nicht für jeden Level alle Tipps zeigen lassen. Also sollte man diese nur verwenden, wenn es auch wirklich nötig ist. Dies kommt aber nicht allzu oft vor.

Was nun?

Was eigentlich eine ziemlich gute Frage ist, denn hat man das Spiel einmal durchgespielt, bleiben die weiteren Möglichkeiten eher begrenzt. Entweder man spielt alles noch einmal ohne die Möglichkeiten sich irgendwie zu verbessern, probiert im Partymodus eins von vier Spielen mit Freunden aus oder lässt seine Langeweile an den 20 Leveln des Baukastens aus.

Der Partymodus bietet Spiele wie „Hoch hinaus“, „Bälle versenken“, „Abräumer“ oder „ Turmcrash“. Es gilt einen möglichst hohen Turm in einer bestimmten Zeit zu bauen, welcher dann auch noch ein Erdbeben überstehen muss. Oder man versucht einen Turm mit möglichst wenigen Ballschüssen zu zerstören. Die besten Versuche kommen jeweils in eine Highscore-Liste und sollen den Wettbewerb zwischen den Spielern fördern. Allerdings fehlt auch hier die Abwechslung, da es zu jedem Spiel nur einen Level gibt. Außerdem wäre zeitgleiches Agieren viel lustiger und sinnvoller gewesen.

Im Baukasten kann man mit der Gravity-Physikengine herumexperimentieren und sehen, wie sich die einzelnen Gegenstände im Wasser, mit oder ohne Schwerkraft bewegen und verhalten. Ein Modus, den wohl nur die wenigstens Spieler länger als fünf Minuten ausprobieren und es dann gelangweilt nie wieder beachten werden. Dass sich die Gravity-Physikengine im normalen Spiel teilweise recht sonderbar verhält, sei in diesem Zusammenhang auch noch einmal erwähnt. Da fragt man sich, wieso eine Kugel auf gerader Strecke rollt.

Dreh dich!

Kommen wir zur Bedienung, welche entweder nur über die WiiMote funktioniert oder in Kombination mit dem Nunchuk. Wir empfehlen Letzteres, denn dann hat man wenigstens noch etwas Gewalt über die sehr ungenaue und ruckelnde Steuerung. Man greift sich die Objekte mit dem A-Knopf, bewegt sie durch Bewegen der WiiMote zur gewünschten Position und kann es notfalls mit dem Steuerkreuz oder dem Analog-Stick noch drehen. Leider funktioniert gerade das Drehen nicht wirklich und man erreicht eigentlich nie den gewünschten Winkel.

Die Musik wirkt sehr psychodelisch und sollte am besten zu Beginn direkt abgeschaltet werden. Statt der qualvollen Musik, hätte man lieber eine Funktion einbauen sollen, die es einem ermöglicht seine eigene Musik von einer SD-Card abzuspielen. Gerade bei Puzzle-Spielen sollte diese Möglichkeit eigentlich serienmäßig eingebaut werden, da jeder beim Knobeln unterschiedliche Musik bevorzugt.

Die Grafik des Spiels kann man nur negativ erwähnen. Die Texturen sind eine Gräuel und die Hintergrundbilder wahnsinnig schlecht und langweilig. Man hat das Gefühl in der Zeit zurückgesetzt worden zu sein. Auch die Schrift, in welcher der Professor Höchstselbst am Anfang seine Kommentare und Hilfestellungen abgibt, ist kaum zu lesen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Physik sollte man spielend entdecken, aber dass es Schwerkraft beziehungsweise Gravitation gibt, hat jeder vorher schon gewusst. Das Game bietet nichts Neues, hat keinen Wiederspielwert und ist zudem noch sehr kurz. Lasst den Professor im Regal stehen und kauft euch stattdessen einen Solarkasten. Da lernt ihr wirklich etwas über Physik!

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