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Rango

von

Johannes K.

Rango“ ist Gore Verbinskis neuester Kino- und erster Animationsfilm und soll sich in seine Erfolgsproduktionen wie Fluch der Karibik 1–3 und The Ring einreihen. Der Kinofilm läuft seit dem 4. März in unseren Lichtspielhäusern, passend zum Film gesellt sich auch ein Videospiel rund um das heldenhafte Chamäleon. Ob sich das Tierchen lieber tarnen oder in tausend Farben leuchten sollte, erfahrt in folgenden Zeilen.

Ich bin der Sheriff in dieser Stadt

Hauptcharakter des Spiels als auch des Films ist das namensgebende Reptil Rango, der beste Sheriff des kleinen Wüstenstädtchens Dirt. Die Handlung steigt zeitlich gesehen nach den Geschehnissen des Animationsfilms ein und beginnt mit Rangos Eintreffen in seinem Heimat-Saloon und dem Erzählen seines letzten Abenteuers, in dem Rangos Erzfeind Mr. Bad Bill für einigen Zündstoff sorgt.

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„Rango“ versteht sich als „Jump‘n’Run-Shooter-Mix“, in dem es diverse Hindernisse zu überwinden, Schurken zu jagen und Sheriff-Sterne einzusammeln gilt. Dabei wechseln sich Shooter- und Parcours-Abschnitte im Prinzip ab und sollen so für Abwechslung sorgen. Die Schusseinlagen gestalten sich recht statisch, da Rango meist wie angewurzelt an einem Ort stehen bleibt und von dieser Position aus mit Revolver und Pistole den Bösen ans Fell will. Zwar gibt es ab und an Fässer und olle Holzkisten, die als Deckung dienen, jedoch kommt dadurch auch kein richtiges Westernfeeling auf. Wer ein echter Sternträger ist, scheut sich natürlich nicht seinen Hintern auf ein Reittier zu schwingen, um sich fortan an trabend gegen Bad Bills Anhänger zu behaupten.

Ob zu Fuß, auf einem rasenden Vogel oder hoch zu Ross in Form einer Fledermaus, die Steuerung läuft während der zahlreichen Schusswechsel immer gleich ab. Gezielt wird mittels Wii-Fernbedienung, Projektile werden via B abgefeuert, die Deckung erlangt man durch Betätigen von Z und nachgeladen wird via A-Taste. Neben Gegnern, die es abzufeuern gilt, halten oft auch Dynamitstangen, Zielscheiben und andere Dinge als Opfer her, vor allem Erstere helfen ungemein gleich mehrere feindlich gesinnte Genossen aus dem Weg zu schaffen.

Ist Rango im Gelände unterwegs, lässt er sich mit Hilfe des Control Sticks bewegen, A führt zum Sprung oder bei doppelter Betätigung sogar zum höheren Doppelsprung. Eingesammelte Power-Ups können durch C aktiviert werden, meist sind dies Schussupgrades wie Schnellfeuer oder Streuschüsse, via Z wird Rango zum Rowdy und führt Nahkampfangriffe gegen alle zerstörbaren Gegenstände wie Kisten und Krüge aus, die wiederum Power-Ups beinhalten. Die Sprung- und Klettersequenzen verursachen im gesamten Spielverlauf eher gemischte Gefühle in Sachen Spielspaß und Motivation. Einige Gebiete machen hier und da ein wenig Spaß, die meisten sorgen jedoch für Langeweile und teils sogar für Frust. Grund hierfür ist die eher hakende und zugleich schwammige Steuerung, die sich so gar nicht gut anfühlt sowie die strikt-linearen Level. Ein wenig mehr Freiraum in den eigentlich einladenden Wüstenlandschaften hätte dem Spiel sicher gut getan.

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Highlights im Spielverlauf sind definitiv die Boss-Kämpfe, in denen man sich laufend, hüpfend und in Deckung gegen die Dicken im Wilden Westen behaupten muss. Hilfreich zum Einsatz kommen dabei die Power-Ups, durch die sich der Revolver in ein Maschinengewehr oder gar in einen Granatenwerfer verwandelt. Wirklich fordernd sind die Endgegner natürlich nicht und überhaupt ist der Spielumfang mit circa sechs Stunden recht kurz geraten.

Das Sandkorn im Auge

Grafisch liegt das Spiel über dem sonst eher flacheren Niveau einschlägiger Filmumsetzungen. Zwar wirken die Farben im Vergleich zum Film recht ausgewaschen, Animationen, Explosionen und Emotionen kommen hingegen recht ansehnlich herüber und tragen zu einer positiv staubigen Western-Stimmung bei.

Wie so oft beim Spiel zum Film ist die musikalische Untermalung an vorderster Front, wenn es um das Ergattern von Wertungspunkten geht. Der Soundtrack bietet abwechslungsreiche Melodien, die mitunter ein paar Tage im Ohr verweilen können. Die Soundeffekte können sich ebenso hören lassen, schade ist jedoch, dass dem Getier im Spiel andere deutsche Synchronsprecher ihre Stimme verleihen als im Film.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Rango ist nun einmal ein Chamäleon, das wie alle anderen Artgenossen seine Farbe ändert, um nicht aufzufallen. So auch das gleichnamige Spiel, das seine gewissen Höhepunkte hat, aber dennoch nicht so richtig dem Einheitsbrei der Filmumsetzungen entkommen will. Farbtupfer wie die netten animierten Filme zwischen den Spielabschnitten sind leider viel zu selten und machen Rango“ lediglich zu einem durchschnittlichen Spiel.

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