Die Raving Rabbids“-Reihe ist ein Ableger der berühmten Rayman-Serie. Der erste Teil der Minispielreihe erschien zur Veröffentlichung der Wii im November 2006 und verfolgte die Geschichte von Rayman, der von den Hasenverschnitten mit dem Namen Rabbids verschleppt und zu einer Art modernem Gladiotorenkampf gezwungen wurde. Das Spiel war nicht nur im Einzel-, sondern auch im Mehrspielermodus ein Hit, weshalb Ubisoft direkt ein Jahr später den Nachfolger mit Hauptaugenmerk auf den Multiplayer-Part auf den Markt brachte. Wieder ein Jahr Später soll „Rayman Raving Rabbids TV Party“ an alte Erfolge anknüpfen und mit einigen Neuerungen für frischen Spielspaß sorgen. Ob der nunmehr dritte Teil der Reihe wieder einmal für gesellige Zockerabende sorgen wird, haben wir für euch getestet.
Keine Ruhe für Rayman
Rayman wird Tag für Tag in die spannendsten Geschichten der französischen Videospielegeschichte verwickelt, da sollte man ihm auch mal einen Tag zum Ausruhen gönnen. Die Rabbids denken da ganz anders, denn kaum vom Blitz getroffen, finden sie sich in Raymans Fernseher wieder und die Tortur geht weiter. Im Fernsehapparat verändern sie nun die Lieblingssendungen des Jump’n’Run-Helden und treiben ihn mit wahnwitzigen eigenen Sendungen in den Wahnsinn.
Die Rabbids übernehmen im Spiel nun tatsächlich das komplette Fernsehprogramm und das sogar für eine ganze Woche. Es ist wohl auch selbstverständlich, dass die verrückten Hasen nicht unbedingt langweilige Dokumentation über das Leben der Froschfischquallen in Salzwasserteichen der Vororte von Berlin zeigen, sondern bereits vorhandene Sendungen gehörig auf die Schippe nehmen. Dabei müssen beispielsweise Jackass, ein „Deutschland sucht den Superstar“-Verschnitt aber auch der ein oder andere Kultfilm herhalten. Denn das Hasenprogramm wurde in spezielle Kategorien eingeteilt, die für jeden Minispiel-Geschmack etwas bieten sollten. Als fiktive Fernsehsender gibt es unter anderem Trash TV, Cult Movies, den Kaufsender mit dem Namen „Raving Channel“ oder auch einen Fitness-Kanal. In jedem Spartensender werden einem somit passende Minispiele präsentiert, die mit amüsanten Kurzfilmen vorgestellt werden.
Die Minispiele im Detail
Viele der insgesamt über 50 Minispiele in „Rayman Raving Rabbids TV Party“ bauen auf dem gleichen Prinzip auf oder sind schon von den zwei vorhergehenden Titeln bekannt. Das vorhandene Musikspiel ist so zum Beispiel eine fast identische Kopie des Rhythmus-Spiels aus dem Vorgänger. Noch immer sucht man sich zunächst eine Position in der Band, also entweder Schlagzeug, Gitarrist, Bassist oder Sänger, aus, um Nunchuk und Fernbedienung im Takt zu schütteln. Die Musik-Sparte wurde noch um ein weiteres Spiel erweitert, in dem sogar das Tanzbein geschwungen wird. Während im Hintergrund ein Lied abgespielt wird, zeigt eine kleine Drahtfigur im oberen Teil des Bildschirms die auszuführenden Bewegungen. Erst, wenn man sich passend zum Takt bewegt, werden einem die kostbaren Punkte gutgeschrieben.
Natürlich warten im Spiel auch einige ausgefallenere Titel darauf, endlich ausprobiert zu werden. Die wildgewordenen Hasen katapultieren sich während den Sendungen auch schon einmal aus Kanonen heraus, nur um dann mit einem Brett unter den Füßen durch das Weltall zu fliegen. Ganz nach dem Vorbild einer berühmten japanischen Fernsehsendung nehmen die Hasen in Minispielen auch die abstrusesten Formen an, um durch Engstellen zu passen. Bei diesen Sendungen werden Formen angezeigt, die man mit der Wii-Fernbedienung nachzeichnet. Hat man dies innerhalb der Zeitvorgabe geschafft, fliegt der Rabbid einwandfrei durch die Lücke. Schafft man es nicht, haut er sich kräftig die Rübe an.
Die Entwickler blieben aber nicht bei den üblichen bewegunssensitiven Minispielen mit der Fernbedienung, sondern bieten auch Unterstützung des Balance Boards. Dabei setzt man sich mit seinem Gesäß auf das weiße Brett und steuert zum Beispiel einen Hasen, der auf einem Gnu Schlitten fährt. Alle Balance Board-Minispiele können selbstverständlich auch mit Wiimote und Nunchuk gesteuert werden, wenn man Wii Fit nicht besitzt, muss man somit keine Kompromisse eingehen. An witzigen Minispielen wurde also sicherlich nicht gespart. Im weiteren Spielverlauf bekommt Rayman noch einige Rennspiele gezeigt, die mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen aufwarten. Die Hasen haben sich nämlich nicht nur normale Motorräder oder Autos geschnappt, sondern ebenfalls einen Mähdrescher oder das zuvor erwähnte Gnu.
Nach jedem überstandenen Tag wird die Geschichte von Rayman in seinem Haus mit den Rabbids im Fernseher weitererzählt. Die Zwischensequenzen in Videoform sind für die Hasen im TV-Gerät im Zeichentrickstil und für die Szenen außerhalb des Bildschirms in 3D gehalten. Beide strotzen gleichermaßen vor Charme und Witz und sorgen wirklich bei jedem für ein Grinsen auf dem Gesicht.
Steuerung
Wie auch in den zwei Vorgängern ist die Steuerung alles andere als schwer zu erlernen. Durch die Menüs manövriert man sich mittels Wii-Fernbedienung. Weiterhin werden vor jedem Minispiel die nun geforderten Bewegungen nochmals erklärt, damit wirklich jeder die einfachen Aktionen beherrscht. Die Bewegungserkennung fällt bei manchen Spielen sehr gut und bei anderen schlecht aus. Gerade bei den Musikspielen reicht schon die kleinste Bewegung mit der anderen Hand, um die Kombo zu brechen oder einen Fehler hervorzurufen. Zum Großteil wird jedoch alles gut registriert, die kleineren Fehler ärgern einen zwar, fallen aber nicht stark ins Gewicht.
Lachhafte Technik?
Wenn es auf der Wii ein übersättigtes Genre gab, dann ist es sicherlich das der Minispielsammlungen. In letzter Zeit fielen diese nicht nur durch die immer gleichen Aufgabenstellungen auf, sondern auch durch die miserable Technik. Da geht „Rayman Raving Rabbids TV Party“ mit gutem Gewissen voran und zeigt, wie solche Sammlungen auf der Wii auszusehen haben. Mit einem hervorragenden Stil werden die Figuren präsentiert und auch die 3D-Modelle können durch die amüsanten Animationen überzeugen. Zwar fallen die Texturen zumeist eher mittelmäßig aus, dafür wird dem Spieler durch die zahlreichen Locations wie zum Beispiel im Weltraum, einem eingeeisten Berghang oder einer Rennstrecke auf dem Bauernhof viel Abwechslung geboten. Die Musikkulisse tut ihr Übriges, um den Party-Spaß passend zu untermalen. Es gibt zwar noch immer keine Synchronisation, diese ist dank der Gänsehaut-hervorrufenden Schreie der Rabbids aber auch gar nicht nötig.
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