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Resident Evil: The Mercenaries 3D

von

Johannes K.

Auf dem Nintendo 3DS hat das Action-Genre unlängst Einzug gehalten. Ob nun Auseinandersetzungen im Kampfsport, wohl überlegtes taktisches Schleichen oder Schlachten in den unendlichen Weiten des Alls, Freunde der gepflegten Gefechte sind bisher durchaus auf ihre Kosten gekommen. Mit Resident Evil: The Mercenaries 3D“ steht dieser Tage ein weiterer Vertreter des Genres in den Händlerregalen, der einen knallharten Kampf ums Überleben verspricht. Ob die Söldner ihr Geld wert sind oder ob man sie lieber nicht engagiert, um den 3DS zu stürmen, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Mercy? Mercenaries!

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Wer bereits einige „Resident Evil“-Teile gespielt hat, dem wird der Begriff „Mercenaries“ absolut vertraut vorkommen, beschreibt er doch den gleichnamigen Modus, der erstmals in „Resident Evil 3“ für Abwechslung neben der Hauptstory des eigentlichen Spiels sorgte. Der einstige Bonus ist auf dem Nintendo 3DS zu einem Vollpreisspiel mutiert, in dem es Ziel ist, in den jeweiligen Missionen so viele Gegner wie möglich innerhalb einer vorgegebenen Zeit zu eliminieren. Wer eine schaurig-schöne Rahmenstory erwartet, die die einzelnen Spielabschnitte verbindet, was typisch für ein „Resi“-Spiel wäre, dem sei gleich vorweggenommen, dass es diese in keinster Weise gibt. Wer sich gruseln will, sollte auf „Resident Evil: Revelations“ warten, wer Action will, ist hier genau richtig.

„That's the sound of the shotgun!”

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Ziel einer jeden Mission ist es mit Hilfe von diversen Waffen, Sprengstoffen, Messern und Heilkräutern die anrollenden Gegnerscharen zu überwältigen und Herr der Lage zu werden. Anfangs stehen einem hierfür drei von acht Charakteren zur Verfügung, die allesamt mit schwerem Gerät ausgestattet sind. Bewegt wird ein jeder Kämpfer via Schiebepad, hält man die rechte Schultertaste gedrückt, zielt man mit der entsprechenden Waffe, während man mit Y feuert. Das Rüstzeug, also Wumme, Schneide und dergleichen lässt sich mittels Touchscreen auswählen und verwalten. Erstmals ist es in „Resident Evil“ auch möglich, gleichzeitig zu laufen und dabei zu schießen. Hierbei erstarrt jedoch die Zielvorrichtung, weshalb es meistens doch einfacher ist, stehen zu bleiben und die Gegner so aufs Korn zu nehmen. Alles in allem gehen sämtliche Manöver gut von der Hand und den ersten Kopftreffern steht nichts im Wege. Auch die unter Kennern bekannten Nahkampfaktionen, die sich durchführen lassen, sobald ein Gegner torkelt, sind wieder mit an Bord und sorgen somit für Abwechslung im Kampfgeschehen, obendrein sind sie hübsch anzusehen.

Am Ende eines Kampfeinsatzes werden die Anzahl der besiegten Gegner, die Gesamtpunktzahl, die Fähigkeiten-Punkte, der Rang, sowie die Anzahl der Kombos angezeigt. Letztere treibt man in die Höhe, indem man einen Irren nach dem anderen um die Ecke bringt, ohne selbst dabei Schaden zu nehmen. Die Fähigkeiten-Punkte lassen sich schließlich im Charakter-Menü in spezielle Attribute und Befähigungen umwandeln, die dem entsprechendem Protagonist zum Beispiel ein Schlückchen Zielwasser mit auf den Weg geben oder eine höhere Regenerationsgeschwindigkeit zur Verfügung stellen. Sind Jill, Claire, Chris, Albert und Co. einmal mit bis zu drei Fähigkeiten ausgestattet, lassen sich diese im Verlauf des Spiels sogar noch stufenweise erhöhen und verbessern. Eine nette Idee, leider ist die Wirkung im Spiel selbst doch recht überschaubar und beeinflusst das Spielerlebnis so gut wie gar nicht.

„Everybody’s got one!”

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Weiterhin lassen sich während des gesamten Spiels Erfolge in Form von kleinen hübschen Medaillen sammeln, die man zum Beispiel für das Abhaken bestimmter Missionen oder das Töten von einer bestimmten Anzahl an Widersachern durch den Einsatz der Handgranate bekommt. Neben den insgesamt 50 metallenen Sternchen wird man von Zeit zu Zeit auch mit alternativen Fräcken und Kleidchen belohnt – leider sind diese lediglich auf je ein zweites Kostüm pro Held beschränkt.

Insgesamt ist der Umfang des Spiels mit sechs Spielabschnitten und knapp 30 Einzelmissionen recht schmal gehalten. Abhilfe kann da der Kooperationsmodus schaffen, in dem man online oder lokal (je ein „Mercenaries“-Modul vorausgesetzt) zu zweit gegen die verrückt gewordene Meute antreten darf. Zwar bereitet dies ordentlich Spaß, dennoch wären eine Kommunikationsmöglichkeit via Voicechat oder Textnachricht sowie Ranglisten oder eine richtige Lobby wünschenswert gewesen. Gerade die fehlende Möglichkeit, sich miteinander zu verständigen, erschwert den Kampf gegen bekloppte Henker, sensenschwingende Bauern und grölende Untote.

Technik

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Das gesamte Geschehen spielt sich ausnahmslos in altbekannten Umgebungen, wie zum Beispiel dem Dorf aus „Resident Evil 4“, ab. Auch die Monster, die infizierten Muttis und furchteinflößenden Kettensägenschlächter entstammen bereits bekannten Titeln und Handlungsorten der Reihe. Grafisch bietet sich dem Spieler eines der schicksten Spiele für den Nintendo 3DS. Wunderbare Animationen, ein hoher Detailreichtum und ein 3D-Effekt, der den Level eine ansehnliche Tiefe verleiht, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Leider gibt es auch hier einen Wehrmutstropfen: die zeitweise einbrechende Framerate, die hie und da auch ohne eingeschaltete Dreidimensionalität in die Knie geht.
Auf die Öhrchen gibt’s eine Soundkulisse wie sie auch aus einer Schlachterei entstammen könnte, in der der Obermetzger eine Affinität zu militärischer Rockmusik hat.

Und man kann sich doch gruseln!

Neben dem Hauptspiel ist „The Mercenaries 3D“ außerdem mit einer Demoversion von „Resident Evil: Revelations“ ausgestattet. In der Testversion übernimmt der Spieler die Rolle von Jill Valentine und schleicht durch die düsteren Gänge eines Schiffes. Nach drei erledigten Gegnern und einer Spielzeit von nicht einmal drei Minuten ist aber auch schon Schluss. Wer die Demo als Kaufgrund sieht, sollte seine Entscheidung definitiv überdenken, zwar bekommt man einen guten Einblick in das kommende Abenteuer, dennoch ist es eben „nur“ eine äußerst kurze Demo.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Actionsüchtige, Freunde der virtuellen Ballerei und Anhänger der leichten Unterhaltung, die ab und an schwer zu verdauen ist, werden in Resident Evil: The Mercenaries 3D“ einen rundum unterhaltsamen Titel finden, der die Sucht nach der jahrmarktlichen Schießbude für einige Stunden stillt. Die atmosphärische Grafik, das mit Blei und Munition geladene Gameplay und die vielen Sammler- und Highscore-Attribute stellen mit Sicherheit zahlreiche Spieler zufrieden. Anderen wird der ausbaufähige Koop-Modus, der recht magere Umfang und der Fakt, dass hier ein ehemaliger Bonusinhalt leicht aufgemotzt als Vollpreistitel angepriesen wird, gegen den Strich gehen. Was bleibt ist ein spaßiger Shooter, der doch ganz gut ins Sommerloch passt.

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