1993 brachte LucasArts mit Sam & Max: Hit the Road“ ein Point & Click-Adventure basierend auf den Comicfiguren von Steve Purcell heraus und begeisterte mit irrwitzigen Reise der beiden Hauptcharaktere durch die USA Käufer und Kritiker gleicher Maßen. Danach wurde es viele Jahre still um Hund und Hase, bis LucasArts 2002 die Entwicklung eines Nachfolgers ankündigte und 2004 wieder verwarf. Daraufhin gründeten die bis zu diesem Zeitpunkt mit der Entwicklung betrauten Personen den unabhängigen Entwickler Telltale Games und bekamen 2005 die Rechte an „Sam & Max“ zugesprochen. Das Konzept des Angebots von einzelnen monatlich erscheinender Episoden als Download und abschließender Veröffentlichung auch als normale Version mit allen Episoden einer Saison war geboren. Mittlerweile sind alle Episoden der zweiten Season als Download erhältlich und auch für die Nintendo Wii erscheint diese nun im Handel.
Freelance Police
Die Freelance Police, bestehend aus dem 1,80m großen Hund mit dem ausgebeulten Anzug und der .44 Handkanone, sowie dem 90cm großen Hasen mit dem Sägeblattgrinsen und der Impulsivität eines normal gewachsenen Piranhas, muss in der zweiten Season insgesamt fünf rätselhafte Fälle lösen. Dazu begeben sie sich von ihrem Hauptquartier in New York aus unter anderem zum Nordpol, um sich ihrem ältesten und mächtigsten Gegner, dem Weihnachtsmann, zu stellen. Auf den Osterinseln muss ein Vulkanausbruch verhindert werden, in einem Stuttgarter Schloss gilt es einem spleenigen Vampir und seiner Horde Untoter Einhalt zu gebieten, von einem Ufo muss der Hund Bosco gerettet werden und um die Flucht vor der ewigen Verdammnis geht ist bei Beelzebub in der Hölle. Die Geschichte sind in sich zwar abgeschlossen, bilden allerdings eine noch übergreifende Geschichte, wodurch man die Episoden in der richtigen Reihenfolge bestreiten sollte.

Suche nach Indizien und Befragung von Verdächtigen
Nach der Wahl einer Episode beginnt auch schon die Geschichte und man schlüpft in die Rolle von Sam, der ständig von seinem Sprüche klopfenden Partner Max begleitet wird. Mit der Wii-Fernbedienung wird Sam der Befehl gegeben, sich zu bestimmten Positionen zu begeben, mit Personen zu sprechen oder mit Gegenständen zu interagieren. Im Hauptquartier der Freelance Police kann man mit seiner .44 Handkanone beispielsweise am Spielautomaten auf Schildern mit Ratten schießen. Max folgt seinem Partner auf Schritt und Tritt mit dem entsprechenden Spruch auf den Lippen. Um die fünf Fälle zu lösen, müssen die beiden Charaktere an den verschiedenen Schauplätzen nach Indizien suchen. Dazu muss man sich allerhand herumliegende Gegenstände angucken, mitnehmen, miteinander kombinieren und herausfinden wo und wie man sie einsetzt. Doch nicht nur das Finden von Indizien steht auf dem Plan, auch Verdächtige müssen verhört werden, um neue Informationen über Personen, Orte und den Fall an sich zu erhalten. Wer das richtige Gesprächsthema anspricht, bekommt unter Umständen auch die benötigte Antwort, ansonsten winken immerhin blöde Sprüche von Sam oder Max.
Unterwegs mit dem DeSoto
Natürlich ist auch wieder das ein oder andere Minispiel in den fünf Episoden zu finden. Neben dem schon erwähnten Spiel mit den Ratten, sind besonders die Fahrten im DeSoto zu erwähnen. Bei eben selbigen fährt man durch die Straßen von New York und schießt wie ein wild gewordener Hund mit der .44 Handkanone auf auftauchende Gegenstände und Personen. Dadurch bekommen Sam und Max Abziehbilder für den DeSoto, die gesammelt werden müssen, damit man einige Verbesserungen für den Wagen freischalten kann. Erwähnenswert sind noch einige Extras, wie Behind-the-Scenes-Material und Kommentare vom Entwickler, die im Hauptmenü zu finden sind.
Grafik
Die comichafte Grafik versprüht mit allerhand witzigen Welten und Charakteren den Charme des Originals. Die Osterinseln, der Nordpol, ein Vampirschloss, ein Ufo und die Hölle bieten genügend grafische Abwechslung und neben vielen neuen Charakteren, werden einem auch alte Bekannte wie der Privatdetektiv Flint Paper oder ihre Nachbarn Bosco und Stinkie begegnen. Das Problem der Grafik liegt allerdings nicht in Ideenlosigkeit, fehlenden interessanten Nebencharakteren oder einer hässlichen Grafik, sondern in den ständigen Phasen, in denen das Spiel nachladen muss und die Grafik dann immer wieder kurzzeitig still steht und es so zu teils starken Rucklern kommt.

Sound
Die deutsche Synchronisation von „Sam & Max Season One“ war durchaus gelungen und konnte mit den gewohnt makaberen Sprüchen und jeder Menge Wortwitz punkten. Die deutsche Synchronisation von „Sam & Max: Season Two“ ist dagegen eine einzige Katastrophe, was bei den absolut lustlos und nicht zusammenhängenden gesprochenen Texten beginnt, sich in der Tatsache fortsetzt, dass die Texte häufig überhaupt nicht komisch und auch nicht lippensynchron sind und darin endet, dass ständige Nachladezeiten mit dem entsprechenden Geräuschpegel zwischen den Gesprächen auftreten.
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