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Schauderhafte Geschichten: Skrupellose Römer

von

Jens Jordan

Wenn man ein Brainstorming bezüglich römischer Geschichte macht, fallen einem spontan neben Begriffen wie dem Kolosseum, Caesar und europaweiten Eroberungen auch irgendwann die Gladiatoren ein. KochMedia versucht mit Schauderhafte Geschichten: Skrupellose Römer“ diesen Part der römischen Geschichte den Spielern näher zu bringen und viele Fassetten des römischen Lebens in der Antike darzustellen. Ob dies gelungen ist muss sich nun zeigen.

Geschichte

Das Abenteuer beginnt zu Zeiten der Regentschaft von Kaiser Commodus. Der dakische Junge Rassimus bewahrt bei einem Bauernaufstand unbewusster Weise den Römer Lucius, Anführer der fünften römischen Legion, vor dem Tod. Lucius macht daraufhin den Glücksknaben zu seinem Sklaven und nimmt ihn mit nach Rom. Dort muss Rassimus auf Lucius Befehl die Gladiatorenschule besuchen und versuchen alle acht Kampfarten zu erlernen, um seine Freiheit wiederzuerlangen.

Weg in die Freiheit

Nach einer etwas längeren Einleitung, die einem das römische Zeitalter noch einmal etwas näher bringt, geht es dann in Rassimus Abenteuer. Um eine Kampfart zu erlernen und anschließend eben selbige gegen einen bereits ausgebildeten Gladiator im Kolosseum vom Rom anzuwenden, muss man immer jeweils drei Prüfungen bestreiten. Die erste Prüfung je Kampfart, beispielsweise als Retarius, der mit einem Netz und einem Dreizack kämpft, muss man immer seine künstlerische Begabung beweisen und ein Bild des jeweiligen Kämpfers ausmalen. Doch nicht alle Prüfungen kann man ohne weitere Anstrengung direkt ablegen. Häufig ist es notwendig mit Rassimus die Gladiatorenschule zu verlassen und die Straßen Roms zu erkunden. Zwischen Händlern, Soldaten und Dieben findet man nämlich Totem mit Büchern, die einem historische Informationen über Rom und die Gladiatoren liefern, die in den jeweiligen zweiten Prüfungen getestet werden. So erfährt man beispielsweise, dass Arenen mit Wasser gefüllt wurden damit Kriegsschiffe gegeneinander kämpfen konnten, oder dass nur Verbrecher im Kolosseum bis zum Tod kämpfen mussten, da die Gladiatoren zu teuer waren.

Freiheit durch Bildung

Zum Glück haben die Bücher verschiedene Farben und der Lehrer teilt den Gladiatorenschülern vor der Prüfung mit, welche farbigen Bücher für die nächste Prüfung gelesen werden müssen. Trotzdem sollte man sich das Erlesene gut merken, beziehungsweise aufschreiben, da man immer mehr als eine Frage beantworten muss, um eine Prüfung zu bestehen. Die dritte Prüfung ist glücklicherweise wiederum je nach Kampfart verschieden. So steht das Training geistiger Fähigkeiten beim Memory, dem Suchen von Feh-lern in der Kopie eines Bildes oder das Ordnen von Zahlen nach einem bestimmten Kriterium auf dem Plan. Insgesamt hört sich der Prüfungsmarathon sicherlich nicht ganz so spannend an, allerdings ist der Hauptkritikpunkt eher die fehlende Abwechslung in den ersten beiden Prüfungen. Wurden alle drei Prüfungen erfolgreich bestanden, kann sich Rassimus von Lucius die Erlaubnis einholen im Kolosseum kämpfen zu dürfen.

Kampf für die Freiheit

Der Kampf selbst ist dabei recht simpel gestrickt, so ist es lediglich erforderlich die Linien eines dargestellten Bildes nachzuzeichnen oder die Tasten des Nintendo DS zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Reihenfolge zu drücken, um dem Gegner Treffer-punkte zu verpassen. Wurde dem Gegner eine bestimmt Anzahl an Trefferpunkten zugefügt, geht man als Sieger aus der Arena und bekommt zusätzlich ein Rüstungsteil und ein Puzzlestück, welches bei Lucius eingereicht werden muss. Danach geht es an das Erlernen der nächsten Kampfart und dem Bestreiten der nächsten drei Prüfungen, wobei eine der drei wieder erlerntes Wissen abfragt. Abseits der Prüfungen kann man dann in einem zweiten Handlungsstrang auch noch weitere Informationen zum antiken Rom und zum Leben von Rassimus bekommen und muss auch noch weitere Minispiele bestreiten. Kommunikation ist dabei ein sehr wichtiges Element, da man immer wieder an den verschiedensten Orten, wie dem Bad, dem Tempel oder dem Festsaal mit anderen Römern sprechen muss, damit sich für diese zweiten Handlungsstrang weitere Wege öffnen und Hintergrundinformationen erschließen. Der zweite Handlungsstrang spielt sich etwas abwechslungsreicher und spannender als der Prüfungsmarathon, hat allerdings auch das Problem, dass Minispiele wie die Fehlersuche sich zu häufig wiederholen.

Grafik und Sound

Optisch würde „Schauderhafte Geschichten: Skrupellose Römer“ eventuelle Prüfungen nicht bestehen, denn dafür kratzt die grafische Präsentation nur an der Oberfläche dessen, was auf dem kleinen Handheld wirklich möglich ist. Die zahlreichen Illustrationen wurden zeitgemäß ausgewählt und sorgen so dafür, dass das Flair des antiken Roms gut herüberkommt, allerdings bleibt die Präsentation zu schlicht. Auch akustisch passen die Melodien gut in die damalige Zeit und zum Glück muss sich der Sound nicht mit den Problemen der Grafik auseinandersetzen.

Unsere Wertung

0/10

Fazit

Malen, Fehlersuchen, Wissensprüfungen - Wenn man die inhaltlichen Aspekte von Schauderhafte Geschichten: Skrupellose Römer“ einfach aufzählt, kommt man sicherlich zu dem Schluss, das ein Kinderrätselheft auch den gewünschten Erfolg bringen würde. Doch gerade Spieler, die historisch interessiert sind, kommen mit dem Spiel voll auf ihre Kosten, denn die Summe an Informationen ist sehr umfangreich und umfasst mehrere Jahrzehnte und Kaiser, eingepackt in einer recht hübschen spielerischen Verpackung. Letztere würde allerdings noch mehr überzeugen, wenn sie etwas abwechslungs-reicher wäre, denn irgendwann hat man Genug vom Ausmalen von Bilder und der Feh-lersuche. Dann muss man sich entscheiden, ob man noch länger am Ball bleibt und Rassimus hilft seine Freiheit wiederzuerlangen.

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