Handheldstrategen haben in diesem Jahr die Qual der Wahl, allein in den letzten zwei Monaten erschienen mit Civilization Revolution und City Life DS gleich zwei hochkarätige Genrevertreter in Deutschland. Nun beteiligt sich auch Electronic Arts mit einem eigenen Projekt an dem Kampf um den Genrethron und schickt dazu eine bekannte Marke in neuem Gewand und mit neuen Spielelementen in die Schlacht. Wie sich Sim City Creator gerade im direkten Vergleich mit City Life DS macht, sollen die nachfolgenden Zeilen zeigen.
Antike und Mittelalter
Im Herausforderungsmodus, dem Herzstück des Spiels, startet man das Abenteuer mit dem Beginn einer Zivilisation und vergrößert seine Siedlung mühsam durch viel harte Arbeit. Das Abholzen von Bäumen, die Nutzung des Landes für den Lebensunterhalt, beispielsweise durch den Fischfang, das Errichten von neuen kleineren Häusern und der Handel mit Gütern sorgt dafür, dass die eigene Bevölkerung die 5.000er-Marke durchbricht und einen vom Zeitalter der Antike ins Mittelalter katapultiert. Im Mittelalter muss man sich dann für die Europäische Renaissance oder eine offene Asien-Ära entscheiden. In diesem Zeitalter beginnt sich die eigene Gesellschaft zu Formen und Bedürfnisse nach Polizei- und Militärschutz, aber auch Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen treten auf. Sind die Bedürfnisse befriedigt und die Bevölkerung auf 20.000 Einwohner angewachsen, erreicht man das Zeitalter der Moderne.
Moderne und Gegenwart
Auch in diesem Zeitalter hat man wieder die Aufgabe sich für eine Ära zu entscheiden. So stehen mit dem Europäischen Industriezeitalter, der Amerikanischen Hochkonjunktur und der Asiatischen Entwicklungsära diesmal drei Alternativen zur Auswahl bereit. Diesmal stehen Dinge wie Elektrizität, Produktivität, aber auch das Nachtleben und der Umweltschutz auf dem Plan. Nur wenn eine Zustimmungsrate von 100% erreicht wird, darf man auch in der Gegenwart an seiner Stadt weiterbauen. In diesem Zeitalter zählt übrigens der technische Fortschritt und die Beachtung, dass zu viele Annehmlichkeiten auch ihren Tribut zollen. Auch in diesem Zeitalter muss man, wie schon die Moderne, eine Zustimmungsrate von 100% erreichen, um das Spiel erfolgreich zu beenden. Neben dem Herausforderungsmodus existiert auch ein Freies Spiel, bei dem viele Bereiche und Gebäude allerdings erst verwendet werden können, wenn sie zuvor im Herausforderungsmodus freigespielt wurden.
Wirtschaft
Der Bau der unterschiedlichen Gebäude, vom Wohnhaus über Tempel und Kirchen bis hin zu Polizei- und Feuerwehrstationen sowie Wegen beziehungsweise Straßen wird auf Basis eines quadratischen Feldkatasters ausgeführt. So besetzt ein Straßenelement ein kleines quadratisches Spielfeld, größere Gebäude dann schon einmal vier oder mehr Spielfelder. Natürlich nur, wenn die notwendigen Rohstoffe oder im späteren Verlauf das Budget den Bau erlauben. Grundsätzlich sollte man darauf achten, dass Wohn-, Handel- und Arbeitszonen zwar getrennt, allerdings gut ans Weg- bzw. Straßensystem angebunden werden. Obstgärten, Reisfelder und Weiden müssen angelegt werden um den Nahrungsbedarf zu decken, Holz muss abgeholzt werden, um Baumaterial zu erhalten und auch sonst steigen die materiellen Bedürfnisse der Einwohner schnell an. Damit der Spagat zwischen Baukosten, Nahrung, Rohstoffen und der materiellen Bedürfnisbefriedigung noch ein Stück komplizierter wird, treten ab und zu Naturkatastrophen wie Tornados, Brände und Erdbeben auf, die zerstörerisch über die Stadt herfallen. Einige Gebäude, wie Tempel oder Feuerwehrwachen mildern zwar den entstehenden Schaden, verhindern diesen allerdings nicht komplett.
Wissen ist Macht
Natürlich kann man nur auf Defizite reagieren, wenn man diese auch angezeigt bekommt. Sim City Creator bietet einem dafür neben einem Budgetplan zur Übersicht über Einnahmen und Ausgaben auch eine Vielzahl von Diagrammen, beispielsweise zur Bodennutzung, Kriminalität, Verschmutzung und vielen weiteren Aspekten. Wie funktioniert das öffentliche Verkehrssystem?“, „Sind die Recyclingzentren wirtschaftlich?“ und „Existieren genügend Gefängnisse?“ sind einige der Fragen, die einem durch statistische Erhebungen beantwortet werden und einen eventuell zum Handeln bewegen sollten, um Auftstände zu vermeiden.
Grafik und Sound
Grafisch setzt Sim City Creator vor allem auf eine übersichtliche Darstellung des Spielgeschehens und ergänzt diese Darstellung durch detaillierte Gebäudetypen, die vor allem bei näheren positiv zur Geltung kommen. Nicht ganz so schön ist allerdings das Bedienmenü gestaltet, vor allem die unterschiedlichen Symbole und Statistiken wirken nicht unbedingt durchdacht, die Farbwahl der Statistiken sogar wahllos. Richtig schlimm sind allerdings die farblichen Schemengestalten, welche die Bevölkerung der Städte darstellen sollen. Auch soundtechnisch überzeugt Sim City Creator nicht, dafür sind der dahin plätschernde Melodien und kratzigen Soundsamples nicht atmosphärisch genug.
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