2008 begeisterte ein Point & Click-Adventure im Stil von Monkey Island“ die PC-Gemeinde und konnte durch die Bank gute Bewertungen einheimsen. Da sich die Räder der Zeit allerdings etwas langsam drehen, kommt das interaktive Abenteuer nun 2010 auch auf den Nintendo DS.
Geschichte

Die 17-jährige Sunny Blonde wird von ihren Eltern mit auf eine Bermuda-Kreuzfahrt genommen. Da sie Kimberly, ihre beste Freundin, mit ihrem Handy nicht erreichen kann, beschließt sie sich mit dem einzigen Passagier zu treffen, der auf dem Kreuzfahrtschiff ebenfalls in ihrem Alter ist. Doch das Treffen stellt sich schon bald als grober Fehler heraus, denn von einem aufkommenden Sturm wird Brad derartig erschreckt, dass er Sunny in einem Anflug von Panik über Bord stößt. Am nächsten Morgen wacht sie mutterseelenallein am Strand einer unbekannten Insel auf und muss nun zum einen den Weg zurück und noch viel wichtiger ihren Make-Up-Koffer finden.
Sprechen, Ansehen, Benutzen

„So Blonde: Zurück auf die Insel“ beginnt vor den Ereignissen, die Sunny an den Strand der unbekannten Insel geführt haben, erst einmal auf dem Kreuzfahrtschiff mit einem kurzen Tutorial, in dem einem die drei wichtigsten Dinge beigebracht werden. Die Zauberworte heißen in diesem Fall Sprechen, Ansehen und Benutzen, wobei man das Benutzen theoretisch noch in Nehmen, Kombinieren und sämtliche anderen Arten des Benutzens unterteilen könnte. Das kann am besten in Form eines kurzen Beispiels erklärt werden.
Rätsel à la Blonde

Sunny befindet sich beispielsweise im Dschungel in der Nähe des Strandes und möchte mit einer Person auf einer Felswand sprechen. Doch ohne die Fingernägel zu ruinieren, kommt sie die Felswand nicht hoch. Sie sieht sich daher nach einer anderen Lösung um und findet einen alten Mast eines gestrandeten Piratenschiffes, über den sie nach oben gelangen könnte. Doch der Mast ist an einem Tau befestigt, das Sunny allein mit ihrer Nagelfeile nicht durchtrennen kann. Ein Blick auf die nähere Umgebung offenbart einen Stein, den sie mitnimmt und sich zurück zum Strand begibt. Dort wird der Stein benutzt, um einige Muscheln zu zerbrechen und ein scharfes Stück der Muschel nimmt sie mit. In ihrem Rucksack kombiniert sie das scharfe Stück der Muschel mit einem Seil, um es anfassen und benutzen zu können und begibt sich zurück zum gestrandeten Piratenschiff, um das Tau zu durchtrennen, damit der Mast fällt und anschließend über diesen die Felswand besteigen zu können.
Rätselmeister und -lehrlinge

Damit auch Anfänger derartige Rätsel lösen können, haben die Jungs und Mädels von WizarBox dem Spiel neben einer Karte der Insel und einem Quest-Tagebuch, in dem die aktuellen Aufträgen stehen, auch ein Tipp-System spendiert. Durch das Tipp-System bekommt man an dem Ort, an dem sich Sunny gerade befindet, alle Positionen angezeigt an denen man in irgendeiner Weise mit der Umwelt interagieren kann. Wie und was Sunny machen kann, bleibt allerdings verborgen, sodass man das Tipp-System wirklich nur als Ansatzpunkt und nicht als Lösung zu verstehen hat. Auch Experten werden allerdings das ein oder andere Mal zum Tipp-System greifen müssen, um wichtige Positionen nicht zu übersehen, denn die Kameraperspektive ist etwas weit vom Geschehen entfernt.
Humor à la Blonde
Übrigens wird man in dem in mehreren Kapiteln ablaufenden Abenteuer nicht nur mit Sunny Rätsel lösen müssen, sondern auch mehrere Jahrzehnte zuvor mit Nathaniel der Entstehung des Fluchs, der auf der Insel liegt, auf den Grund gehen. Den von diesem erfährt Sunny schon kurz nach ihren ersten Schritten auf der Insel, doch mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Großer Pluspunkt von „So Blonde: Zurück auf die Insel“ ist übrigens der Humor, der bei der „blonden“ Sunny anfängt und auch bei klassischen Videospielreihen und Kinofilmen noch längst nicht aufhört. Auf dem Bogen im Baum steht beispielsweise der Name Link und Sunny stellt sich die Frage, ob Bumerangs nicht normalerweise zu den Werfern zurückkommen müssten. Im Fischerhafen findet man dagegen ein Boot, an dessen Namen ein „ic“ gehängt wurde und jetzt Titanic ergibt.
Bonus
Wer möchte, bekommt immer mal wieder die Möglichkeit an einem von insgesamt sechzehn Bonusspielen teilzunehmen, die vom Puzzle bis hin zum Messerwerfen reichen. Auf Wunsch kann man die Bonusspiele durch Schummeln aber auch direkt erfolgreich abschließen.
Grafik und Sound
Knackpunkt von „So Blonde: Zurück auf die Insel“ ist auch auf der Nintendo Wii die Grafik. Die Kameraperspektive ist im Gegensatz zur So Blonde-Version für den Nintendo DS zwar nicht zu weit vom Geschehen weg, dafür allerdings grundsätzlich unscharf. Bei einem comicartigen Point & Click-Adventure ein nicht ganz nachvollziehbarer Punkt. Dagegen kann das Spiel neben abwechslungsreichen Melodien vor allem mit der erstklassigen Sprachausgabe überzeugen. Damit macht man dann auch wieder wett, dass einige Bewegungen mit der Wii-Fernbedienung nicht ganz so präzise sind wie mit dem Stylus.
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